AOTEAROA = Land der großen, weißen Wolke

Aber bevor wir auf Gondwana-Land angekommen sind, hatten wir noch einiges zu erledigen!

Die Schifffahrtsgesellschaft (Armacup) verlangte eine beinahe komplette Räumung unseres “Heimes”; sollte aussehen wie im Neuzustand. Lediglich Fahrzeugzubehör konnten wir an Bord lassen. Unsere Agentur (Japan Express, Mrs. Kurihara) gestattete uns, das Fahrzeug auf ihrem Firmengelände auszuräumen, stand sogar mit mehreren Leuten bereit, alles in Kartons zu packen und zu beschriften (nach unseren Angaben, ähnlich wie bei einem Umzug: Küchenutensilien, T-Shirts und Pullover, Schlüpper und…) Einen Tag später befreiten wir das nun leere Womo von jeglichem infizierten Unrat und  – so hoffen wir jedenfalls – machten es zur bakterienfreien Zone. Wir werden sehen, ob unsere Bemühungen Erfolg haben.

Noch ist unser geliebtes Zuhause auf hoher See und die neuseeländischen Behörden haben noch keine Einreiseerlaubnis erteilt. Wir hörten Schauergeschichten von Leuten, die über 3 Wochen im Zollbezirk gestanden haben und wegen des Zustandes ihres Fahrzeuges nicht ins Land gelassen wurden! Ebenso hörten wir, dass es keine Einreiseerlaubnis gibt, wenn man nicht ein gültiges Rückreiseticket vorlegen kann (damit die Kiwis sicher sein können, dass man auch wieder abfliegt). Also schnell unser heimatliches Reisebüro in W./A. beauftragt entsprechende Flüge zu buchen, unsere daheimgebliebenen “Kinder” gebeten, die Bezahlung zu übernehmen (vielen Dank an dieser Stelle! Wir wissen was wir euch antun!). Das Geld ist – bis auf eine kleinere Bearbeitungsgebühr – nicht verloren. Wir stornieren die Tickets später wieder, schließlich wollen wir immer noch nicht nach Hause!

Nun ohne fahrbaren Untersatz und kein Zuhause mehr, belegten wir ein ziemlich teures Zimmer im Camelot – Hotel in Yokohama.  Das Hotel liegt super, daher der Preis!, sowohl Hafen (Downtown) als auch Chinatown ist in fußläufiger Entfernung. Stundenlang sind wir gewandert, haben keine Sehenswürdigkeit ausgelassen. Ein bisschen genossen haben wir es schon, nicht mit der großen “Kiste” nebst Anhänger durch enge Straßen ohne Parkmöglichkeiten kurven zu müssen…

Segelschulschiff, Landmarks-Tower, Seidenmuseum, Chinatown – alles wurde besucht,  bestiegen und geknipst. Abends hätten wir einen guten Masseur gebraucht, aber die typische Sitzbadewanne tat es auch.

Die letzte Nacht verbrachten wir in einem Hotel (Narita Tobu) direkt am Flughafen (toll war, dass man in Yokohama in einen Shuttlebus [Y-Cat] steigen konnte, der 1,5 Std. später am Flughafen hielt). Von hier nahmen wir den Shuttle zu unserem Hotel. Super organisiert – wie alles in Japan! Mit einem leckeren Abendessen vom Buffet endete unser 6-wöchiger Japanaufenthalt! Schön wars! Fremd, freundlich zurückhaltend, eng in den Städten, vielfältig in der Natur. Laut auf den Express-Way-Parkplätzen (stundenlanges Motorengelaufe der Brummis) und himmlisch ruhig in den Bergen. Aber ein großes Problem bereitete uns die Müllentsorgung! In ganz Japan gibt es keinen Mülleimer! Jedenfalls nicht an den Parkplätzen oder sonstigen öffentlichen Stellen. Jeder nimmt seinen Müll mit nach Hause – lobenswert, aber für uns ziemlich ärgerlich, da wir nicht wussten wohin mit unseren Altlasten. An manchen Kaufhäusern standen Behälter für Plastikflaschen und Dosen. Dort hinein haben wir dann möglichst im Dunklen unsere Tüten gesteckt.

Am 1.11. sind wir also ab Tokio gen Süden geflogen. D.h. zuerst nach Westen:  Seoul, Südkorea war Zwischenstopp. Nach einem 2-stündigen Flug  5 Stunden Wartezeit dort, die wir nutzten eine kostenfreie Bustour zu einem bekannten Tempel (habe mir den Namen nicht gemerkt, haben soooo viele Tempel gesehen) und der “Memorial Hall for Incheon Landing Operation” (an diesem Platz landeten die Amis zur Unterstützung Südkoreas im Krieg gegen die Nordkoreaner) zu unternehmen. Das Angebot fanden wir toll! Auf diese Weise fiel das Warten nicht schwer. Dann weitere 11 lange Stunden Flug nach Auckland. Wir hatten die miestesten Sitzplätze, die ein Flieger haben kann: die beiden Mittleren in der 4-er Reihe in der Mitte.  Es ist zu erwähnen, dass die Plätze nicht etwa Einzelsitze waren, jeder mit einer eigenen, beweglichen Lehne! Nein! Es waren 2 Zweisitzer! Und in der Mitte trafen sich die beiden Endlehnen der Bänke…so dass zwischen Reiner und mir 2 Lehnen starr jeden Körperkontakt verhinderten, nicht jedoch zu unseren jeweiligen Nachbarn!  Schlimmer gings nicht. Natürlich saßen die beiden äußeren Fluggäste schon auf ihren Sitzplätzen, links außen ein schlanker Herr und rechts außen eine etwas fülligere Dame. Reiner nahm den Platz neben dem Herrn…Der Fußraum war belegt durch Schwimmwesten und irgendwelchen Befestigungen der Vordersitze am Boden, es war schier unmöglich, die Beine auszustrecken. Sehr schnell bat meine Nachbarin darum, unsere Trennung durch die bewegliche Lehne doch aufzuheben, damit wir wenigstens oben herum etwas Freiraum bekämen…naja, es blieb kuschelig.

In Auckland angekommen, am 2.11. morgens um 9 Uhr, brachte uns ein muffeliger Shuttle-Chauffeur in unser gebuchtes Motel unweit des Flughafens. Unser Raum war noch nicht bezugsfertig – also machten wir uns todmüde auf den Weg in die Stadt (per Bus!) und holten unseren reservierten Nissan Sunny ab. Nach 7 Monaten Überblick-Hochsitzen im Auto nun dieses Modell, wir hatten die Befürchtung, dass nicht viel Raum zwischen uns und dem Asphalt war. Und mit diesem Fahrzeug bereisen wir jetzt die nähere Umgebung und erledigen alle notwendigen Touren. Ua. müssen wir bei der neuseeländischen Botschaft unsere Aufenthaltsgenehmigung von 3 Monaten auf 6 verlängern lassen, damit wir den Besuch und den Urlaub meiner Schwester hier in NZ im Feb./März 14 nicht verpassen! Außerdem wollen wir schon jetzt das Visum für Australien beantragen. Vorausschauend planen!! Ha!

Gerade hatten wir uns an unser Quartier im Motel gewöhnt als es hieß: bitte ziehen Sie um. Wir wollen den Teppich in Ihrem Raum erneuern. Es ist wahr, der Teppich sieht schlimm aus, aber  wir haben uns aus einem der Hotels in Japan kleine Hausschühchen mitgebracht, so dass wir es noch bis ans Ende unserer Zeit hier ausgehalten hätten. Die Erklärung für den bemerkenswerten Zustand unseres Zimmers lautete wie folgt: hier wohnte bis gestern (!!!) 1 Jahr lang ein Herr aus ???, der wegen ??? nicht ausreisen konnte. Er ließ den Zimmerservice nicht herein und deshalb konnte hier nie geputzt werden. Aha! Na gut, nun glaubten wir doch, dass der Umzug ins Nachbarzimmer ganz gut für uns sei.

Noch haben wir nicht viel von Neuseeland gesehen. Aber es fühlt sich gut an! Ein bisschen wie nach Hause kommen. Das Einkaufen ist ganz einfach, man kann alles lesen und verstehen, die Straßenschilder sind keine großen Fragezeichen mehr und die Menschen scheinen freundlich und ohne Berührungsängste. Allerdings haben wir bisher nur Inder, Malaien, Tonganer oder Deutsche kennengelernt. Das wird sich sicherlich noch ändern, wenn wir erst mal unsern Großen wieder haben… bis dahin

...und immer die richtige Ausfahrt nehmen...Yokohama-Skylineunser Auto - klar zum VerschiffenReiners neues Auto...Blick auf Yokohama vom  Landmark-TowerSegelschulschiff, Yokohama, Hafenbunte Häuschen vor grauem BetonYokohama, Hafenim Silk-Museum, Yokohamalive, love, laugh-VW-KäferChina-Town, YokohamaTransit Tour freeTempel in Seoul, Südkoreaviele kleine BuddhasTower of Liberty Protection, IncheonUN-Aliierte im Kampf gegen NordkoreaMemorial Hall for Incheon Landing OperationFlugabwehrkanone der NordkoreanerPukeko od. Purple SwamphenStar, der weiß was gut schmecktDiwali, Lichterfest im HindutempelReiner SamariterAucklands DowntownKunst am Maori-Bogen, A.rote Blüte an kahlem BaumHowick, Historical Village, A.Howick, Historical Village, A.toller Hahn in Howick, Historical Village, A.do unto others only that they shall do to youHowick, Historical Village, A.brit. Empire-World-KarteHowick, Historical Village, A.Kuschel-SchafeOne-Tree-Hill, A.finstere Gesellen, MynasSpatz mit BrotChrischi vor LavagesteinLavabrocken im Otuataua-Stonefield, A.Otuataua-Stonefield, A.  die Mynas und der Spatz sind von unserer Terrasse aus aufgenommen worden!

8 Gedanken zu „AOTEAROA = Land der großen, weißen Wolke

  1. Hallo Abenteurer ,
    nun seid ihr schon seit einiger Zeit im Land meiner Träume . Wie gerne würde ich jetzt eine Weile mit euch reisen ! Bleibt gesund und berichtet mir bitte , falls ihr auf Hobbitse ,Elben ,Zwerge ,Ents und ähnliche Einwohner treffen solltet . Oft denke ich an euch.
    LG

    Otti

    • hey, da bist du ja wieder! Wie schön!
      Ja, wir werden auf all diese Bewohner treffen, aber erst später, wenn meine Schwester hier ist! Sie möchte nämlich auch all diese Figuren treffen!
      Werden also sehr von dir grüßen.

  2. Hi Ihr Zwei, grüßt mir die Sonne! Ich freu mich auf Euch und gucke jetzt noch gespannter!
    Habt Ihr denn die Kartons mit Euren Klamotten (die werden ja auch nicht steriler vom Umpacken, oder?) separat verschiffen müssen?
    Dicken Knutsch, Eure Doro

    • nee, steriler werden sie bestimmt nicht. Koffer und deren Inhalte von Fluggästen sind aber auch nicht immer steril…
      Ja, wir mussten sie separat verpacken und sie werden als Stückgut auf einem anderen Schiff befördert. Ankunft Womo= 18.11., Ankunft unserer persönlichen Dinge = ca. 30.11.
      Auf dem Einreiseformular haben wir wahrheitsgemäß angekreuzt: Wanderschuhe! Hatten wir während des Fluges an (Gewicht im Gepäck!), mußten bei der Einreise aber nur die Sohlen herzeigen. Waren sauber = keine Probleme. G+K, Chrischi

  3. Hallo zu Hause,

    ich hoffe Ihr könnt unsere Schrift noch lesen und werdet sie auch nicht vergessen.
    Mit eurem Dicken habt Ihr aber ganz schön Arbeit gehabt bis er desinfiziert war.
    Vor was haben die Kiwis Angst?
    Hier bei der UWG hat es geknallt, es sind noch 1Mann und zwei Frauen über geblieben. Aber die CZ wird wohl bald darüber berichten. Ich werde euch den Bericht wieder schicken.
    Hier gibt es sonst nichts neues zu berichten.
    Bleibt gesund und munter.
    Brigitte u. Heinz

    • hey, sind gespannt auf eure Berichte von der UWG!
      Diese besonderen Vorsichtsmaßnahmen der Kiwis sollen helfen, bestimmte Keime und Erreger dem Land fern zu halten. Bestimmte Krankheiten gab und gibt es nicht auf diesen Inseln (sind ja noch nicht einmal seit 200 Jahren von Europäer besiedelt). Die Regeln sind sehr streng, aber deren Einhaltung wird weniger strikt überwacht. Hoffentlich gilt das auch für uns…
      Und ja, wir können unsere Schrift noch ganz prima lesen und vergessen werden wir nichts und niemanden! LG, Christiane

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