Kleiner Zwischenbericht aus Mariupol

Sahen in einem Baumarkt-Restaurant das Schild: WiFi!!! Sitzen also bei geeister Gurkensuppe mit dunklem Brot (+ überbackenem Hähnchenbrustfilet +  Salat = ca. 7.70€!! Für 2 Personen!) und können euch kurz Neues berichten:

 

Einige von euch wissen ja bereits, dass ich schon mit einer entzündeten Schulter losgefahren bin. Meine Hoffnung, dass sich die Schulter von alleine wieder bessert, hat sich leider nicht erfüllt – im Gegenteil. Nun blieb mir nichts anderes übrig, als schnell am Ende von Europa einen Arzt aufzusuchen. Das war ein Erlebnis!

Der erste Arzt in Feodosija (Krim) war in einem Militärkrankenhaus (als solches überhaupt nicht zu erkennen!) Er hat mich sehr bedauert, richtige Diagnosen gestellt (Arthrose und Osteochondritis???) und mir 2x eine schmerzstillende Spritze in den Hintern verpasst. Fast kein Wort Englisch, alles mit Händen und Füßen. Wenns mir nicht so schlecht gegangen wäre, hätte ich auch bemerkt, dass diese Klinik nicht sehr vertrauenserweckend aussah. Aber es war alles super! (Leider durfte ich nicht fotografieren).

Am nächsten Tag bin ich in ein privates Gesundheitszentrum (noch immer auf der Krim) gegangen (die Adresse hat mir der Militärarzt aufgeschrieben) und dort bekam ich eine tolle Behandlung. Per Apparat wurden mir meine Kalkablagerungen zuschossen (hat sich jedenfalls so angehört und gefühlt). Kein Wort englisch…(hätte ich bloß russisch gelernt). Der behandelnde Arzt gab mir einen Prospekt von dem Apparat mit, damit ich mein Glück irgendwo in einer anderen Stadt damit versuchen kann…

Hat geklappt! Eine super freundliche Apothekerin hier in Mariupol hat die ganze Stadt abtelefoniert und herausgefunden, welcher Arzt mit so einem Gerät behandelt! Ab dorthin und weiter geschossen! Prima! Mir gehts richtig gut, kann den Arm fast normal bewegen. Morgen hol ich mir noch eine Behandlung und dann bin ich gesund!!! Und dann gehts ab nach Russland…

 

Und noch `was Spannendes: gestern sprach uns ein Mensch auf ukrainisch an und wir hörten raus, dass er die Presse benachrichtigen will, weil wir in der Stadt sind. Uhrzeit abgemacht und abgewartet, was passiert. Und tatsächlich: pünktlich erschienen 4 Leute, eine Reporterin von der örtlichen Presse (Elena) sprach sehr gut englisch und fragten uns aus. Lustig! Die waren sooo gut drauf. Wir haben alles erzählen müssen: seit wann besteht der Plan zur Reise, über die Problematik 1941-1945, haben auch von Reiners Vater erzählt (war hier im Wolgadelta irgendwo) und immer tauchten neue Fragen auf. Und heute ist ein fertiger Artikel im Internet zu lesen (für den der kann…)

Wollen noch herausfinden, ob es auch eine gedruckte Version der Ausgabe gibt!

 

So, nun habt ihr auch das Neueste erfahren. Also alles gut.

Im übrigen gibts hier ALLES im ÜBERFLUSS! In diesem Baumarkt bekommt man eine Auswahl, dass uns die Augen übergingen! Sollte sich je ein Ukrainer in unsere Baumärkte verirren, bekommt er mit Sicherheit einen Lachanfall!

Und damit ihr euch ein Bild von Elena machen könnt:

 

aktives Frauenkloster in Feodocijaaktives Frauenkloster in Feodocijaleckerer geräucherter Fischumgefüllt in kleinere PortionenLandschaft mit blauer PflanzeSchachspieler im ParkMariupolalt auf hässlichalt auf nobelschade drumElena von der OrtspresseElenas SCHUHE !!!wollen auch was wissen

 

und tschüss, bis zum nächsten Mal!

5 Gedanken zu „Kleiner Zwischenbericht aus Mariupol

  1. Wow haha, Ihr erlebt ja schon gut was! Super! Gute Besserung und toi toi toi für die Schulter! Und ne tolle Weiterfahrt wünsch ich Euch. Hab Euch lieb 🙂

  2. Die sehr positiven und mutigen Menschen! War über unsere Bekanntschaft froh! Mariupol. Anatolij.

  3. Schön, von Euch zu lesen! Sogar Startrek läuft da…
    Gibt es einen Link zu den Ukraine-Nachrichten?
    Weiter GUTE BESSERUNG!

    • Hallo nach irgentwo,

      also in der Pravda stand aber von euch noch nichts, wird wohl nicht mehr lange dauern.
      Hast mit Deiner Schulter richtig Glück gehabt, das der Dokor nicht noch Knochen geworfen oder geschüttelt hat.
      Aber schön das es Deiner Schulter besser geht.
      Und Reiner ist ja auch schon Mechatroniker.
      Wir bewundern Euch und wünschen allzeit gute Fahrt.

      Passt auf euch auf und werdet bzw. bleibt gesund.

      B+H

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