Und jetzt in Russland…

Mit etwas mulmigem Gefühl sind wir am 15.5. über die Grenze nach Russland gefahren.

Hatten uns auf lange Wartezeiten eingestellt. Aber vielleicht weil wir so nett aussehen ging alles ziemlich zügig. Wir hatten Befürchtungen wieder lange Debatten wegen des Mopeds führen zu müssen, da es für die Maschine ja keine grüne Kfz-Zulassung gibt. Aber dieses Mal brauchten wir nicht einmal den Kofferraum zu öffnen.

Selbst für die komplizierten Einreiseformulare brauchten wir keine Zeit aufzuwenden, da uns ein netter Zollbeamter die Papiere ausfüllte und wir sie nur noch unterschreiben mussten.

Auch sonst sind die Kontrollen auf der Straße immer korrekt und bisher sind wir auch immer um “Trinkgelder” herumgekommen. Gestern – auf dem Weg nach Astrachan – wollte ein Polizist zum 1. Mal ein “Souvenir”. Wir gaben ihm 2 kleine Fläschchen Jägermeister (er guckte etwas sparsam ob der “Größe”) und er bedankte sich artig.

Hier haben wir unseren ersten Reise-Briefumschlag mit euren Wünschen für uns für die Russlandreise geöffnet! Nochmals vielen Dank dafür!

Die erste größere Stadt hieß Rostov am Don. Sehr westlich und modern und riesig. War war im Krieg von uns sehr zerstört worden. Waren von der Stadt und den Geschäften sehr beeindruckt. Den Don zu sehen war ein tolles Gefühl. Fanden einen super Stellplatz direkt am Fluß, aßen einen überdimensionalen Schaschlik (hmmm, lecker) auf einem TIR-Rastplatz. Das sind meistens bewachte Übernachtungsplätze für die Überland-Trucks. Hier fühlen wir uns klein aber wohl.

Über Wolgograd ging die Fahrt weiter. Diese Stadt war unser erstes größeres Etappenziel. Wegen unserer Geschichte hatten wir hier ein beklemmendes Gefühl, zumal wir an der riesigen Gedenkstätte Mamajew Kugan mit Kriegspropaganda und Bombergeheul beschallt wurden. Aber auch in der Ehrenhalle mit dem ewigen Feuer fühlten wir uns sehr unbehaglich. Dort sind unzählige Namen russischer gefallener Soldaten aufgeführt. Eine leise Musik untermalt die bedrückende Stimmung. Fühlen uns doch immer noch mitschuldig.

Die Riesenstatue “Mutter Heimat” ist 85 Meter hoch, d.h. höher als 25 Stockwerke. Sehr imposant. Groß wie alles hier in Russland!

Die anschließende Wolgabootsfahrt war langweilig, da es kaum schöne Gebäude zu sehen gibt, überwiegend Industrie (ganz anders als in Rostov).

Interessant ist zu erwähnen, dass die gesamte Ostküste der Wolga flach ist und somit nirgends bebaut wurde. Alle Städte liegen an der Westküste, die sehr viel steiler und höher ist (Überschwemmung!).

Auf dem Weg in den Süden nach Astrachan besuchten kleine Dörfer an der Wolga, machten Mittagspäuschen in der Menschenleere, besuchten einen muslimischen Friedhof und eine orthodoxe Kirche und fuhren und fuhren und fuhren. Viele Kuh- und Schaf-Ziegenherden rechts und links.

Steppe, z.T. in Wüste übergehend, Straße auffallend gut!

Jetzt sind wir in Astrachan, quirlige, moderne große Stadt mit asiatischem Einschlag. Hässliche Vororte, alte Innenstadt gepflegt und renoviert, viele historische Gebäude. Besonders der Kreml, dessen Hauptkirche z.Zt. wegen Renovierung geschlossen ist.

Haben hier erstmals Ansichtskarten kaufen können. Es scheint hier kein Mensch mehr Karten zu verschicken.

Machen uns jetzt auf zur kasachischen Grenze.

Hoffen, euch gehts allen gut. Denken viel an alle Daheimgebliebene. Hallo Sharon: herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag heute! Dicken Kuss!!!

Hier wieder ein paar Eindrücke für euch! Bis zum nächsten Mal, R+C

 

beim Arzt in der Poliklinik MariupolSchaschlikgrillerStraße nach Astrahanorthodoxer FriedhofDorf ganz untenDorfstraßealtes Haus mit schöner VerzierungKirche blau-weißKrankentransporterReiner kommtWolgogradGedenkstätte mit ewigem FeuerGedenkstätte mit Namen der GefallenenGedenkstätte, unten: geschlagene dt. Armee"Mutter Heimat"Ruinenwand mit KampfszenenMamajew KuganKirmes an der WolgaMuslimen-FriedhofElternpaarErdmännchen oder sowasFrosch an WolgaTrockenfisch im AngebotWolga typisch: Ostseite flach, Westen steilEingang zur Apotheke

10 Gedanken zu „Und jetzt in Russland…

  1. Sehr imposant!
    Liebe Grüße aus dem immer noch kalten und verregneten Norden,
    :-*, Doro

  2. Finde eurere Berichte sehr gut.Viel glück und weiterhin gute Reise. Gruß Peter Schäfer

    • Hallo, Peter!
      Das ist ja eine Überraschung! Danke für deinen Kommentar!

  3. Finde eure Berichte sehr Gut und Spannent, weiterhin gute Fahrt und viel Glück. Gruß Peter Schäfer aus Bispingen

  4. an Horst: diese Woche kümmert philip sich um den Hund.

    an Eltern: hund ist glücklich aber vermisst euch. Hat er gesagt!

      • Philip hat Pfingstferien, geht mit Max, hackt den Rest Holz etc. 🙂

        • oh wie schön! Und es soll so schön kühl bei euch sein…da macht das Hacken doch richtig Freude, gelle?

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