Millstream-Chichester NP, Exmouth mit Cape Range NP und Ningaloo Marine Park, weiter Richtung Süden…

… und schon wieder sind 14 Tage seit dem letzten Blogbeitrag ins Land gegangen und es wird Zeit von unseren neuesten Abenteuern zu berichten.

Eigentlich wollten wir in den Karijini NP. Er wurde uns als sehr schön empfohlen, tiefe Schluchten mit zum Baden einladenden Wasserlöchern und  guten Wanderwegen. Von dem Highway (North West Coastal-) aus sollten ca. 300 Kilometer landeinwärts in östlicher Richtung  überwunden werden. Überrascht über den guten Zustand der asphaltierten Straße machten wir uns auf den Weg und kamen genau 100 Kilometer weit. Dann nämlich löste eine unangenehme Schotter-Riffel-Piste den bequemen Straßenbelag ab und nach wenigen Minuten gaben wir auf! Also wieder einmal nur etwas für 4-Wheeler. Kurz vor Ende der “guten” Straße hatten wir ein Hinweisschild gesehen mit der Aufschrift: Python Pool im Millstream-Chichester NP. Der Reiseführer sagt Folgendes dazu: …die einsame, kurvenreiche Piste zieht sich wie ein dunkles Band über die wellige Bergkette und ein beeindruckender Rundblick folgt dem nächsten. Python Pool ist ein idyllischer, von hohen roten Felswänden umgebener, kühler Teich, an dem – mit Glück – Lizzards (Echsen) zu beobachten sind. Und wir haben es nicht bereut, auch wenn wir vergeblich auf Getier am Wasser gewartet haben. Wir haben während der ganzen Fahrt ein Auto gesehen, in dem eine Mitarbeiterin des National Parks saß, die an verschiedenen Stellen im Park  einen Köderkorb für irgendein Kleinsäugetier (wir konnten sie schlecht verstehen, deshalb wissen wir leider nicht genau für welches …) aufstellte, ansonsten waren wir bis zum darauffolgenden Morgen ganz alleine. Das Wehen eines kräftigen Windes war die einzige Geräuschkulisse, als wir uns ganz in der Nähe des Pools ein Übernachtungsplätzchen suchten. So einsam waren wir noch nie gewesen.

Auf dem Rückweg kamen wir an riesigen Erz-Transportmaschinen bzw. Zügen mit 240 vollbeladenen Wagons, die von 2 Lokomotiven gezogen wurden, vorbei. Die Transporter waren beinahe 9 Meter hoch, ein Reifen höher als unser Wohnmobil und das Führerhaus nahm sich winzig dagegen aus. Einen extra zur Besichtigung dieser Giant-Trucks angelegten Parkplatz nutzten wir zur Mittagspause und freuten uns über das freundliche Winken eines Truckfahrers. Eigens zur Aufnahme hielt er sein Monsterfahrzeug an, das fanden wir doch sehr nett!

Weiter ging es Richtung Exmouth. Wir wollten ein paar Tage ans Meer, das Wetter war schön, nicht mehr so heiß wie weiter oben im Norden und wir überlegten, ob wir uns in unserem hohen Alter das Schnorcheln zutrauen sollten. Das Ningaloo Reef, 250 Kilometer lang und UNESCO Welterbe,  ist Teil des Ningaloo Marine Parks und besteht aus mehr als 200 verschiedenen Korallenarten. Es liegt – anders als das berühmtere Great Barrier Reef an der Ostküste Australiens – ungewöhnlich nah an der Küste, an manchen Stränden kaum 100 m entfernt! Die Verlockung war einfach zu groß und wir liehen uns für ein paar Dollar die komplette Ausrüstung. An mehreren Stellen des Cape Range NP kann man mit dem Auto bis an den Strand fahren, dort aber nicht unbedingt übernachten. So buchten wir einen Platz auf dem  Kurrajong Campingplatz und fuhren zum Schnorcheln zur Turquoise-Bay. D.h. uns wurde am Parkeingang ein Stellplatz auf einem der insgesamt 12 Campingplätze zugewiesen! Der NP ist so klein und wegen des Riffs sehr begehrt, dass keine telefonischen Vorabbuchungen vorgenommen werden. Erst bei Erscheinen an der Schranke wird einem ein Platz angeboten, man bekommt 2 Stunden Zeit sich beim dortigen Platzwart zu melden, danach verfällt die Reservierung wieder. Die 4 Tage hier waren wunderbar und wie wir feststellten, kann man beim Schnorcheln gar nicht viel falsch machen. Nur unsere ersten Watschelversuche mit Flossen bei nicht geringer Brandung ließ einige Strandgäste schmunzeln… Ebenfalls Teil des Nationalparks ist die Yardie Gorge. Wieder eine Schlucht, wieder ein Wasserbecken, wieder eine Wanderung, wieder wunderschön!

Zurück auf dem NWC-Highway machten wir einen Abstecher zur Coral Bay. Ein völlig überlaufener Badeort mit allen Angeboten die touristisch zu vermarkten sind: Glasbodenboote, Schnorchel- und Tauchfahrten, Rundflüge etc. Dazu kilometerlange Campingplätze am Strand. Ziemlich schnell kehrten wir diesem Ort den Rücken zu und machten uns auf den Weg zum nächsten “point of interest”: den “blowholes”.  75 km nördlich von Carnarvon befinden sich etwa 30 blowholes, enge Öffnungen von Meereshöhlen, aus denen die ankommenden Brandungswellen etwa zwanzig Meter in die Höhe spritzen. Ein wirklich atemberaubender Anblick.

Bevor wir die Shark Bay mit den Orten Denham und Monkey Mia erreichten, übernachteten wir auf einer Anhöhe mit herrlichem Rundumblick: dem “Gladstone Scenic Lookout”. Der Wind pfiff ordentlich aber das konnte uns nicht davon abhalten zu beobachten, wie lange ein Wagen brauchte, der irgendwo am Horizont erstmals gesichtet wurde bis er an unserem Standort vorbeikam: der Langsamste benötigte 15 Minuten und wir konnten ihn die ganze Zeit (bis auf ein paar Augenblicke) herannahen sehen. So eine Fernsicht ist schon gewaltig. Andere Reisende hatten einen Hügel aus Steinen aufgeschichtet, teilweise mit guten Wünschen, teilweise als Erinnerungsstätte für Verstorbene genutzt, wir beschrifteten einen Ehrenteller der Gemeinde Winsen, den Reiner vor vielen Jahren als Anerkennung für langjährige gute Mitarbeit bekommen hatte mit unseren Namen und ebenfalls guten Reisewünschen und platzierten ihn gut sichtbar auf diesem Hügel. So bekam der Teller einen Ehrenplatz in Australien!

Heute sind wir in Denham eingetroffen, haben einen schönen Platz auf einem Campingplatz mit Blick aufs Meer und werden hier ein paar Tage verbringen, bevor wir die Weiterfahrt nach Perth antreten, wo hoffentlich das Ersatzteil für unseren Kühlschrank auf uns wartet…

Und nun wieder ein paar Fotos:

auf dem Weg zum "Python Pool", Millstream-Chichester NP"Python Pool", Millstream-Chichester NPGegend beim  "Python Pool", Millstream-Chichester NPunser Übernachtungsplatz beim "Python Pool", Millstream-Chichester NPeiner der langen Eisenerzzüge mit ca. 240 Wagonsriesen Transporter der Erzminenriesen Transporter der ErzminenSpinifex-Büschel, nach Sonnenuntergangauf dem Weg nach Exmouth, Ashburton Riverkl. Echse, nur bei Bewegung zu sehennötiger Service: öffentl. Sonnencreme-SpenderNeubauviertel in Exmouth mit neuem Kanal und eigenem BootsanlegerReste des abgetragenen Korallenrifsals Größenvergleich: meine Flip Flops!Emu, mit frisch onduliertem HaupthaarSchildkröten-Center, Cape Range NPtraumhafter, menschenleerer Strand im Cape Range NPGreg (Platzwart v. Kurrajong) an seinem KüchenwagenanhängerMittags-Picknick-Platz im Cape Range NPtolle WelleFoto vom Riff (vom Foto abfotografiert)Wandern in der Yardie Gorge, Cape Range NPWandern in der Yardie Gorge, Cape Range NPYardie Gorge, Cape Range NPRaubseeschwalben, Flügelspannweite 130-140 cm!GeckoAustralische TrappeBlowholes, Point QuobbaBlowholes, Point QuobbaBlowholes, Point QuobbaBlick ins Wasser, Blowholes, Point Quobbaschutzsuchende Schafe15 min. braucht ein Fahrzeug vom Horizont zu unserem Standort, Gladstone Scenic Lookout, zw. Carnarvon und Monkey MiaReiner hinterläßt einen Erinnerungsteller! Gladstone Scenic Lookout   Müdes Smiley, bis bald!

15 Gedanken zu „Millstream-Chichester NP, Exmouth mit Cape Range NP und Ningaloo Marine Park, weiter Richtung Süden…

  1. O ja, per street view muss ich das auch ‚mal versuchen. Ich habe gerade Eure Tour per Atlas verfolgt.
    Wie ist es eigentlich: wenn Ihr Eure „Zelte“ in menschenleeren Gegenden aufschlagt, ist es dann unheimlich, so gar keine Menschseele um sich herum zu sehen?
    Ich denke, dass ich (von unserer hiesigen Warte aus) lieber unter „wenigen“ Menschen weilen würde. Natürlich nicht in touristisch überhäuften Orten. Das dürfte Euch, die Ihr jetzt so viel Einsamkeit und Stille erlebt habt, sowieso zuwider sein.
    Liebe Chrischi, lieber Reiner – die Anrede fehlte bisher – wir sind nach urlaubspausig und andersgründig bedingten Wochen wieder begeisterte Leser Eures Blogs und Betrachter Eurer Bilder!!!! LIebe Grüße von Irmgard und Jürgen.

    • Liebe Irmgard und lieber Jürgen, schön, dass ihr wieder „da“ seid. Werde euch auch noch eine Email schicken.
      Einsamkeit ist ok, es macht uns nichts aus, wenn wir ganz alleine stehen. Sind zuversichtlich, dass uns nichts passiert. Aber die Abwechslung macht’s. Immer mal wieder einen Campingplatz mit netten Nachbarn, dann wieder ein Sonnenuntergang über dem Meer und keiner Menschenseele. Was wirklich gefährlich hier ist, sind die Viecher! Und die gibt es überall, auch oder gerade in der Nähe der Menschen! Schlangen z.B. und auch die Spinnen…
      Seid ganz lieb gegrüßt!
      Eure Chrischi und Reiner

  2. Hallo Ihr Beiden, gestern haben wir von Syri von Eurem Pech gehört und drücken euch ganz fest die Daumen, dass euer Womo heute wieder flott wird…toi,toi.toi. DIe Berichte und die tollen Bilder sind wie immer sensationell und eine Freude, sie zu lesen. Hier wird es nun langsam Herbst ,obwohl wir ja in den letzten Tagen noch sommerliche Temperaturen hatten, und mich hat die erste Grippe -und hoffentlich auch die letzte für diese Saison. -erwischt.Und so bin ich mal zu Hause und hatte ausgiebig Zeit,euren Blog in aller Ruhe zu lesen. Für uns beginnt nun zum Ende des Monats die Womo-freie Zeit-leider,denn wir hatten wieder viele schöne Touren…..Euch wünschen wir nun für heute viel Erfolg,dass es für euch bald weiter gehen kann,bleibt gesund und habt weiterhin viel Mut und Freude für euer Abenteuer.Herzliche Grüße Gudrun und Harry

    • dankeschön, liebe Gudrun!
      Dir schnelle gute Besserung, damit du die Womo-freie-Zeit zu Hause bei gemütlichem Kerzenschein und Kaminfeuer genießen kannst! Aber erst einmal ist der Garten dran, stimmt´s?
      Gruß an Harry!

      • Vielen Dank für die guten Wünsche vom anderen Ende der Erde.was macht euer womo……liebe Grüße aus Winsen Gudrun

        • …da nich für…
          wir stehen fest, siehe Kommentar an Doro! Hoffe, dass heute etwas passiert. Kleiner Trost: wir haben Internet!!!

          Wieder gesund? Saunazeit beginnt. Das hält dich fit in der nassen, kalten Jahreszeit.
          Sonnige Grüße aus Down Under

  3. Hallo Ihr Lieben, danke für Euren spannenden Bericht!
    Ich schließe mich den Vorrednern an und wünsche Euch viel Glück mit dem Kühlschrank und nun auch noch mit den ganzen Auto!
    Es macht Spaß Euch zu verfolgen: seid Ihr gerade im Denham Seaside Caravan Park? Mit Street View kann ich zwar vorbei fahren, Euch aber nicht auf dem Platz selbst besuchen… 🙁 Aber es ist hübsch, am türkisfarbenen Ozean entlang zu fahren, und ich kann das sogar auf der falschen Seite tun… 🙂
    Liebste Grüße, bis bald (jetzt scheint gerade die Sonne, da muss ich raus! 🙂 ),
    Knutscher von Doro & Co.

    • Hallo Schwesterchen, ja, wir waren im Seaside CP! Jetzt allerdings sind wir in Geraldton auf dem Belair CP! Auch schön gelegen, auf einer Landzunge mit rot-weiß geringeltem Leuchtturm an der Spitze! Leider hatte ich heute keine Zeit zum Spazierengehen: erst musste ich stundenlang das Auto putzen (selbst auferlegt!) und dann ganz lange mit den Kindern skypen. Nun ist es dunkel und morgen früh um 8.oo wird schon das Fahrzeug geholt! Daumendrücken ist gut!
      Schönen Wochenanfang!

      • Ok, ich komme hinterher: Bin gerade mal die Marine Terrace längs gefahren, hab mir den Belair CP angesehen (von weitem…), die weißen Dünen am Straßenrand und den geringelten Leuchtturm, ist wirklich hübsch da! So, jetzt drück ich Euch die Daumen und nachher Konni für seine Gesangs- und Bass-Prüfung. Ciao, bella Bionda!

        • Inzwischen wohl eher donna grigia vecchia……
          Ja, hier ist es ganz hübsch. Nur haben wir unseren Campingplatz mit dem Werkstatthof einer VW-Fiat-Garage eingetauscht und die Diagnose ist auch nicht so toll… aber das später im nächsten Blog.

  4. Hallo Ihr lieben,

    wie immer ein toller Bericht und Top Fotos.
    Mit dem Kühlschrank wünschen wir Euch das das Teil auch wirklich ankommt und Ihr wieder ein gekühltes Bier trinken könnt.
    Wenn es auch wie Ihr geschrieben habt nicht mehr so warm ist.
    Wie Ihr aus der Mail von Wilhelm gesehen habt, seit ganz vorsichtig wenn Ihr mit dem Boot fahrt, ha hahah.
    Wenn Ihr auf der Straße bleibt, kann so etwas nicht passieren.
    Also bleibt gesund.
    Brigitte und Heinz

    • hej, ihr seid die ersten! Danke für eure Antwort.
      Eine mail von Wilhelm haben wir nicht bekommen, schade.

      Heute ist unser Auto stehengeblieben, mußten abgeschleppt werden. Natürlich ist heute Freitag und Feierabend. Also: Zwangsaufenthalt auf dem Campingplatz, bis Montag. Alles Weitere im nächsten Blog…
      Liebe Grüße in die Lüneburger Heide!

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