Letzten Tage in Malaysia, Thailand von Süd nach Ost

Langsam merken wir unserem Gefährt an, dass er mittlerweile über 90.ooo km gerollt ist: die eine oder andere Sicherung geht kaputt, die elektr. Trittstufe hat mit schrillem Getöne ihre Arbeit niedergelegt und die Herdplatten (wie nennt man denn die “Platten” beim Gasherd?) lassen sich auch nicht mehr elektr. zünden. Kleinigkeiten, denen wir wie folgt begegnen: Sicherungen haben wir 3-fach im Reserveköfferchen, um in die Kabine zu gelangen muss ich jetzt einen halben Spagat machen (Reiner hat es da mit seinen langen Beinen deutlich leichter) und das Kochen haben wir bis jetzt sein gelassen. Das Essen – vor allem in Thailand – ist so vorzüglich und günstig, dass es sich nicht lohnt dafür in der heißen Küche zu stehen.

Bevor wir uns aufmachten in die Camerons zu fahren, besuchten wir in Shah Alam (zwischen Kuala Lumpur und Port Klang) die in Asien weit über die Grenzen bekannte Moschee Sultan Salahuddin Abdul Aziz Shah, auch Blaue Moschee genannt. Ein freundlicher Mann bot sich an, uns das 2. teuerste Gebäude Malaysias (1. = Petronas Towers, so sagt man) mit den 2. höchsten Minaretten (höchsten sind in Marokko) zu erklären.  Besonders bei der Beschreibung des Paradieses nach dem Tod kam der schon ältere Herr ins Schwärmen (die Frauen blieben ewig jung, seien das Bedienungspersonal für die Männer, man könne ruhig mit ihnen schlafen, am nächsten Morgen seien sie wieder Jungfrauen und auf die Toilette müsse man auch nie mehr…toll, was?). Per Zufall entdeckten wir auf dem Rückweg zum Auto das Food-Festival, ein Megaspektakel mit 100000 Ständen. Wir probierten uns durch und durch bis wirklich nichts mehr in unsere Mägen passen wollte.

Die letzten Tage in Malaysia verbrachten wir, wie oben schon erwähnt, in den Camerons.  Eine hügelige Landschaft mit klarerer Luft, viel Wald und angenehmeren Temperaturen. Habe ich schon einmal erwähnt, dass wir hier ohne Ende schwitzen? Es ist unerträglich schwül bei 41°. Das entspricht  hohem Fieber! Das erste (und bisher einzige) Mal, dass wir ohne Klimaanlage schlafen konnten. Mit erwachendem Elan erklommen wir die Stiegen seitlich eines Wasserfalls (Lata Iskandar) und erwanderten einen als “Dschungelpfad” angepriesenen Weg, begleitet von der Discomusik einer Hüpfburg-Arena. Kein Wunder, dass wir keine Tiere zu Gesicht bekamen, die halten diesen Radau natürlich auch nicht aus.

Wir zogen weiter gen Norden an den Stausee Temengor, der erst wenige Jahre alt ist und inzwischen eine Fläche von 4 X Singapur überflutet hat. Dort trafen wir die ersten Reisegruppenmitglieder: Kurrrrt und Lottti aus der Schweiz. Unseren deutschen Reiseführer Kostja, der uns bis kurz vor Ende der gesamten Fahrt begleiten wird, trafen wir bereits in KL, trennten uns dann aber wieder, um allein durch die Camerons zu fahren. Der malaysische Guide Tom organisierte eine Bootstour auf dem See incl. Besuch einer Eingeboreneninsel. Wir fühlten uns nicht wohl als Gaffer und Überbringer von Chips und Cola…

Für uns war der Grenzübertritt nach Thailand kein Problem, die Schweizer waren bereits vor uns abgefertigt worden, nur Kostja ließ auf sich warten. Sein Wohnmobil war von jemand anderem ins Land eingeführt worden als ausgeführt (Kostja war nach Malaysia geflogen, während das Wohnmobil schon in KL stand) und diesen Umstand den Grenzbeamten zu erklären dauerte eben. Außerdem hätten Knoblauch-Transporter komplett den Weg versperrt. Nun gut, wir vertrieben uns die Zeit und nahmen ein kleines Mahl ein.

Ab jetzt hieß es sich umgewöhnen. Wir konnten die Verantwortung für Übernachtungsplätze etc. abgeben und überließen die Suche nach geeigneten Stellplätzen (mit Strom!) dem neuen Guide Woody. Krabi stand auf der Route, was wir ganz toll fanden: Ende Februar waren wir schon einmal hier als wir auf unser Auto aus Australien gewartet haben. Wir besuchten Altbekanntes wie den Tiger Tempel und nahmen Kurrrt und Lotttti mit zu unserem Lieblingsrestaurant. Den Emerald Pool fanden wir schon damals interessant, er war uns aber zu sehr entlegen. Wir konnten uns nur per Moped fortbewegen. Um so erfreuter waren wir nun und Reiner nutzte die Gelegenheit für ein kühlendes Bad. Und eine Bootsfahrt auf dem Krabi-River (???) mit Besuch einer Tropfsteinhöhle, die im letzten Weltkrieg von den Japanern als Unterschlupf diente, stand auf dem Programm. Natürlich blieben wir auch hier nur kurze Zeit, es heißt ständig: Kilometermachen!!! Der Termin für den Grenzübergang nach China sitzt Kostja (und somit auch uns) im Nacken (18.6.) Wir fuhren also südlich an Bangkok vorbei gen Osten. Besuchten unterwegs viele Tempel (Wat) wie z.B. den Affentempel oder befuhren die “Schwimmenden Märkte” mit einem kleinen Boot. Touristenabzocke! Überlaufen! Es gibt noch weitere “schwimmende Märkte”, wo die Waren noch immer, wie in alten Zeiten,  per Kanu  durch enge Kanäle transportiert und angeboten werden. Einen davon besuchten wir ebenfalls und erholten uns von dem Rummel des weltbekannten Floating Markets in Daemoen Saduak. Abends friedliche Bootstour zu Glühwürmchenleuchten, die gar keine Würmchen sondern Käfer sind, in Bäumen sitzen und durch ihr Blinken versuchen die Weibchen anzulocken. Na, ein bisschen mehr muss da schon kommen, oder?

Große Not: eines Abends, wir fanden einen Super-Super-Platz mit Swimming-Pool, wollten wir schwimmen gehen, als ich feststellen musste, dass keiner meiner Badeanzüge mehr an Bord war. Was tun? Ich grollte eine Weile vor mich hin und entschloss mich dann, dieser miesen Stimmung zu entkommen indem ich einfach in T-shirt und Schlüpfer ins Wasser sprang. Warum meine Schwimmbekleidung nicht aufzufinden ist, weiß der Fuchs (oder Kuckuck oder Geier). Weitere Besuche in einem Elefanten-Nationalpark, in dem noch 300 wilde Tiere leben. 4 von ihnen haben wir zu Gesicht bekommen, immerhin;  Ancient City, eine riesige Anlage in der Form Thailands mit Nachbildungen aller wichtigen und alten Baudenkmäler des Landes. Sehr schön gemacht, man fährt entweder mit einem Golfcart (machten wir) oder einer Trambahn durchs Gelände und kann sich so – eigentlich – den Weg durch Thailand ersparen. Naja, gut für Leute, die keine Zeit haben.

Ekeliger Zwischenstopp: plötzlich bremste Kostja, der als Leiter des Grüppchens immer vorweg fährt, abrupt ab. Wir hielten an einem Froschgriller. 2 Eimer zu seiner Linken, gefüllt mit lebendigen (jedenfalls die, die oben auf lagen, bewegten sich noch)  nach Freiheit und Wasser lechzenden Tieren, vor sich einen Tisch mit salzig-sauer eingelegten Fröschen in Gläsern und zu seiner Rechten der Grill, den er rasch mit schon vorbereiteten Spießen belegte. Mir blieb zum Glück die Spucke weg, das wäre sonst übel ausgegangen…Kostja und Kurrrrt haben aber probiert und für “gar nicht mal so schlecht” befunden. Ich finde, es gibt genug anderes zu essen…50 m weiter lasen wir das Schild: Biosphären-Reservat. Nun war klar, wo die vielen Tiere herkamen!

Morgen soll es über die Grenze nach Laos gehen. Deshalb will ich vorzeitig diesen Bericht losschicken, wer weiß, wie dort die Internetverhältnisse sind.

Also: wie gehabt noch ein paar Bilder

"Sultan Salahuddin Abdul Aziz Shah" Moschee in Shah Alamunser Guide Kamaruddin zeigt uns einen Abschnitt im Koran in der Blauen Moschee in Shah Alamein ca. 1,50 m langer WaranJackfruits, hier genannt Nangka werden verarbeitet, Mega Food Festival in Shah Alamhier haben wir leckere Kekse gekauft, Mega Food Festival in Shah AlamWasserfall Iskandar in den Camerons, wir lassen uns Hühnchen, Süßkartoffeln und Fisch, alles an Spießen, schmeckenGegend in den CameronsTeeplantagen in den CameronsLata Iskandar, CameronsNackedei am Iskandar-Wasserfall, Cameronsganze Dörfer bestehen nur aus Gewächshäusern, meistens für Erdbeeren, CameronsWaschtag auf dem Lande, CameronsBootstour über den Lake Temengor, Kostja, Tom und Kurtder TausendfüßlerFlußüberquerung am Seil, Dschungelwalk am Lake Temengorim Dorf der Orang Asli,  Dschungelwalk am Lake Temengor, Kostja, Tom, Kurt, Lotti  und ichim Orang Asli Dorfunterwegs treffen wir auf einen dressierten ElefantenEmerald Pool bei Krabi, glasklares WasserHöhlen am Forest Walk, Tiger Tempel, KrabiHöhlen am Forest Walk, Tiger Tempel, Krabi3 GrazienStreichholzmotte?IngwerpflanzeLaubfroschWoody, unser thail. Guideauf dem Weg nach Bangkok, Zwischenstopp an der Ostküste, FischerfamilieFischerin, auf dem Weg nach Bangkok, Zwischenstopp an der OstküsteSchneckenhaus mit EinsiedlerkrebsAgameunsere drei Fahrzeuge hintereinanderunterwegs nach BangkokDämonen als Wächter vor dem Tempelaufgang, Wat Thang SaiWat Thang Sai, Ostküste ThailandsFlammenbaum in voller BlüteOstküste Thailands, Affentempel, AffenfütterungBlick hinab vom Affentempel, Ostküste ThailandsBlick hinab vom Affentempel, Ostküste Thailandswilde Elefanten, männliche Einzelgänger im  NPAnsiedlung von WebervögelnNashornvogelunsere ParkbegleitungFloating Market in Damnoen Saduakwunderschöner BrunnenMuay Thai Boxer neben der alten Baum-Tempelanlage Wat Bang Kung in Samut Songkhramder alte, viel gemütlichere schwimmende MarktAncient City, Muang BoranAncient City, Muang Boran, Teile der königlichen ProzessionsbooteAncient City, Muang BoranWat Maha That, Sukhothai, Ancient City, Muang Boranein großer Eimer voller halbtoter Fröscheangeblich werden die Frösche vorm Aufspießen in Salz eingelegt und sind nach 10' tot..........sei kein Frosch........?!?bunte LKWsKostja, Christiane, Kurrrrt, Lotti und ReinerDer Prasat Hin Khao Phnom Rung ist eines der beeindruckendsten Baudenkmäler der Khmer in Thailand. Ältere Schwester vom Angkor Wat in Kambodscha (selber Erbauer)Der Prasat Hin Khao Phnom Rung ist eines der beeindruckendsten Baudenkmäler der Khmer in Thailand, erbaut zw. dem 10. und 13. Jahrhundert. Selber Erbauer wie Angkor Wat in Kambodscha     viel gesehen, viele Fotos…

3 Gedanken zu „Letzten Tage in Malaysia, Thailand von Süd nach Ost

  1. Viel spannend… Weiter so!
    Wir lechzen nach Fortsetzung, dann haben wir ein bisschen das Gefühl dabei zu sein… 🙂
    Knutscher und Gruß auch von Hanni

    • Die Fotos sind wieder einmal super geworden! Die Froschgrillerei finde ich auch eher abstoßend… Besonders der orange gekleidete Mönch vor dem blauen Himmel und Meer, mit den Fenstern ist super! Aber alle anderen Fotos sind auch sehr eindrucksvoll. Klasse, weiter so… 🙂

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