Türkei 2. Teil und Batumi / Georgien

Heute waren es wieder 34°C und wir haben tüchtig geschwitzt. Das bedeutet mal wieder die leichten Hemden und Blusen abends auswaschen und über Nacht trocknen lassen, damit die Bekleidung am nächsten Morgen gesichert ist. Aber das muss noch warten,  jetzt wird erst geschrieben:

Auf dem Weg von Göreme (Kappadokien) in Richtung Schwarzes Meer konnten wir uns noch von einigen Exemplaren der Feenkamine verabschieden. Wie schön war die Zeit hier in dieser ganz besonderen Gegend.

Am Schwarzen Meer angekommen haben wir uns schon wieder ein paar Tage an einem Ort gegönnt! Wir fanden einen schattigen Platz unter Kiefern, nebenan ein Picknickplatz mit Dusche und Toilette (für uns nur zum Ausleeren unserer eigenen Toilette) und wurden von den Besitzern sofort in Beschlag genommen, ausgefragt und mit Chai (Tee) verwöhnt. Wir fragten nach Strom, damit wir wenigstens unsere kleine Kühltasche bedienen konnten, denn unser Kühlschrank streikt nach wie vor! Es gesellte sich ein Lehrer aus Ankara zu uns, leider ohne jegliche Englisch- geschweige denn Deutschkenntnisse. Da wir ja aber die Gäste in diesem Land waren… habe ich mein Handy gezückt und wir haben uns prima (naja, etwas umständlich war es schon) über Google unterhalten. Nett war’s.

Per Bus fuhren wir in die nächste Stadt, Ünye, keine 6 km entfernt aber zum Laufen zu langweilig (immer an der Hauptstraße entlang), erstanden ein Paar Schuhe für Reiner und eine neue Sonnenbrille (vom Optiker!!) für mich und lernten Adem kennen. Er sprach uns in perfektem Deutsch an, erzählte, dass er in Frankfurt gelebt habe und nun – nach einem Arbeitsunfall – seine Berufsunfähigkeitsrente in der Türkei  (v)erlebe. Bei einem Durchschnittseinkommen von 800 € gelinge ihm das mit 1200€ sehr gut! Er bot sich an uns zu einer Autoelektrikwerkstatt zu bringen, die wir alleine niemals gefunden hätten. Wir wollten testen lassen, ob unser Freund, der Kühlschrank, überhaupt Strom bekommt. Das wurde ziemlich schnell bejaht, weiter konnten sie uns aber auch nicht helfen. Zum Dank haben wir Adem zum Spätstück eingeladen.

Weiterfahrt und kurzer Besuch in Trabzon. Interessant die Hagia Sophia aus dem 13. Jh. Einst als Kirche gebaut wurde sie 200 Jahre später umfunktioniert und dient – mit Unterbrechungen –  bis heute als Moschee. In den Wölbungen der Eingangstore sind noch Reste der christlichen Wandmalereien zu sehen.

Trotz der enormen Belastung durch das Wetter: über 30°C und eine Luftfeuchtigkeit von 85°C machten wir uns auf den Weg das griechische Kloster Sumela anzuschauen. Wir sind beide der Meinung, dass wir es 1974 (!!!) während unserer Reise durch die Türkei und Persien (damals hieß es so) schon einmal besichtigt haben. Damals waren wir ganz alleine und oben im Kloster hielt ein alter Mann mit einem riesigen Schlüssel Wacht. Heute… aber seht die Fotos selbst!

Letzte Übernachtung in der Türkei: ein Rafting-Anbieter mit Restaurant und kleinem Platz zum Stehen. Es war sogar eine Dusche vorhanden, kalt (bei dem Wetter kein Problem) und ohne Vorhang oder sonstigen Sichtschutz. Aber das Essen war lecker und die Leute nett.

Dann das Abenteuer Grenze! Sie war plötzlich da. Eigentlich wollten wir noch eine Nacht in der Türkei verbringen (wir hatten noch Geld übrig und wollten das abends verjubeln) als wir ohne Wendemöglichkeit in einer langen Schlange standen, die direkt zur Grenze nach Georgien führte. Wir hatten uns vorher über die endlos lange LKW-Schlange gewundert, aber nicht an die Grenze gedacht. Als die großen Gebäude der Kontrollstellen in Sichtweite waren, wurden wir getrennt. Die Fahrer bleiben im Fahrzeug und alle anderen Personen gehen zu Fuß, erst zu den türkischen Beamten dann weiter per Laufband (wie auf einem Flughafen) zu den Kollegen aus Georgien. Bei mir ging es ziemlich schnell, ich denke nach 15 bis 20 Minuten hatte ich die Türkei verlassen und stand bei strömendem Regen und heftigem Gewitter auf der anderen Seite der Grenze, nur mit meinem Handy und Reisepass in der Hand, ohne Geld und ohne Brille (die wäre viel wichtiger gewesen als Geld, dann hätte ich nämlich meine WhatsApp-Nachrichten vernünftig lesen können). Ich hatte mich notdürftig untergestellt aber der Regen war so heftig, dass die Straße im Nu überflutet war und  alle Wartenden klitschnass. Von Reiner hörte ich lange nichts, keine Antworten auf meine Fragen. Bis endlich die Meldung kam: kann noch dauern, bin noch in der Türkei, musste zurückfahren zum Röntgen… Und es hat gedauert! 3 Stunden hab ich gewartet bis ich endlich unseren Wagen ausmachen konnte. Es war mittlerweile 23.ooh geworden, also keine Möglichkeit einen vernünftigen Stellplatz zu suchen. Vor einem Restaurant mit lauter Folkloremusik wurde uns erlaubt zu übernachten.

Die nächsten 3 Tage verbrachten wir in Batumi, ein fröhlicher, lauter Badeort am Schwarzen Meer, aber ohne Baden. Das Wasser ist von einer sehr schlechten Qualität weil die Hotels ihre Abwässer direkt ins Meer leiten, bis auf ein paar Mutige (??) haben sie auch alle Strandbesucher daran gehalten. Eines Spätnachmittags lernten wir ein russisches Paar kennen und gemeinsam erlebten wir einen sehr feucht-fröhlichen Abend, der uns den ganzen nächsten Tag noch nachhing. Aber wir bereuen nichts!

Jetzt sind wir auf dem Weg nach Tiblis, aber davon nächstes Mal!

Hier noch die entsprechenden Fotos:

P1510445 auf dem Weg von Göreme über Kayseri nach Sivas noch weitere schöne FeenkamineP1510447 auf dem Weg von Göreme über Kayseri nach Sivas noch weitere schöne FeenkamineP1510454 ein paar Tage Urlaub in Ünye-SchwarzmeerküsteP1510459 ein paar Tage Urlaub in Ünye-SchwarzmeerküsteP1510460 ein paar Tage Urlaub in Ünye-SchwarzmeerküsteP1510481 gut getarnter Walker oder Türkischer Maikäfer, bei uns seltenP1510476 Ein Walker oder Türkischer Maikäfer, bei uns seltenP1510482 Adem aus Frankfurt hat versucht uns bei der Rep. des KS zu helfenP1510494 Sonnenuntergang in ÜnyeP1510500 Hagia Sophia aus dem 13. Jh in TrabzonP1510511 byzanth. Kirche aus dem 13. Jh., seit 700 Jahren eine MoscheeP1510505 Wandmalereien aus der Zeit, als die Moschee noch eine christliche Kirche warP1510507 TrabzonP1510517 85% Luftfeuchtigkeit macht den Aufstieg zum Sumela-Kloster anstrengendP1510520 endlich oben und dann nur eine AussichtsplattformP1510523 das ehem. griechiche Kloster SumelaP1510533 Volksfeststimmung am Fuße des Sumela-BergesP1510535 Volksfeststimmung am Fuße des Sumela-BergesP1510553 Übernachtungsplatz Rafting-CenterP1510564 Maskottchen, Übernachtungsplatz Rafting-CenterP1510573 Abschied von der türkischen SchwarzmeerküsteP1510575 Ankunft in Batumi, GeorgienP1510581 verspielte Details an den Jugendstilhäusern der Altstadt v. BatumiP1510598 nicht nur der Kieselstrand lädt wenig zum Schwimmen ein; die Wasserqualität lässt auch zu wünschen übrigP1510601 ein DistelfalterP1510602 Vergnügungen in BatumiP1510603 BatumiP1510606 Batumi und seine Türme; von li. Batumi Tower, App. Haus, Tschatschaturm, Turm d. georg. AlphabetsP1510609 Tschatschaturm (Grappaturm)P1510610 Dreimaster im Hafen von BatumiP1510611 LuxusyachtP1510614 Petri HeilP1510615 Nachmittagspaziergang durch BatumiP1510618 Per Kabelbahn nach obenP1510623 Batumis 2. ReiheP1510631 ein besonders schöner TurmP1510632 Spiel und Spaß für Groß und KleinP1510642 Appartements zu verkaufen, Blick aufs Meer garantiertP1510643 StrandpromenadeP1510655 UppsP1510665 im Hintergrund die Berge d. Kleinen KaukasusP1510627 es wird Abend in Batumi

3 Gedanken zu „Türkei 2. Teil und Batumi / Georgien

  1. Hallo ihr Kaltduscher,
    schön mal wieder was von euch zu hören.
    Der Bericht und die Bilder, wie schon von Doro geschrieben, toll, aber die können nicht oft genug gelobt werden. Eueren KS solltet ihr mal mehrere Stunden vom Strom nehmen, vom 12V und 220 V und Gas, wenn der Kompressor warm, bzw heiß ist. Wenn der Kompressor zu heiß ist, ist der druck in ihm zu hoch und er kann nicht anlaufen. Ein versuch ist es wert.
    Oder vom Thermostat ein Kabel entfernen, nur dann kühlt er zu tief.
    Aber auch ohne kalte Getränke weiterhin alles gute und viel Spaß.
    Brigitte und ich

    • Oh, danke für die Tipps! Wird garantiert ausprobiert.
      Im Augenblick hat es wieder tüchtig gewittert und das eine „Wohnzimmerfenster“ ist nicht ganz dicht… Warum kann nicht mal alles funktionieren wie es soll???
      Wir lassen uns die Laune aber trotzdem nicht verderben! Liebe Grüße

  2. Toller Bericht und schöne Fotos, wie immer! Wie gut, dass Reiner Dich wieder gefunden hat nach dem Grenzübertritt! Und? – habt Ihr das schiefe Haus (White Restaurant, steht auf dem Kopf) besichtigt? Bestimmt spannend!
    Liebste Grüße, Doro

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