Ein kleiner Zwischenbericht: seit ein paar Tagen sind wir in Tiflis/Georgien weil Reiner die Sorge hatte, die Kupplungsscheibe würde nicht mehr lange durchhalten. Also das Internet befragt und eine entsprechende Werkstatt herausgesucht! Es gibt hier alle nur denkbaren Automodelle, über SUVs von Lexus, Mercedes, BMW oder Toyota bis hin zu den den Kleinsten von Fiat (z.B.). Also Adresse in Google Maps eingegeben und durch die unglaublich verkehrsreiche Stadt zur Werkstatt navigiert und für morgen (Freitag) einen Termin bekommen. Wir sind immer wieder erstaunt, wie schnell ein Ersatzteil bestellt und ein Termin zum Einbau vergeben werden kann.
Sandras Camping in Armenien haben wir nur ungerne verlassen, wir fühlten uns dort sehr wohl und genossen die Gespräche mit den anderen Reisenden: ein deutsches Paar mit Kleinkind, das per Flugzeug und Bahn angereist war und nun ein paar Tage in einem der gemütlich hergerichteten Zimmer gastierte; zwei andere Paare, ebenfalls aus Deutschland: das eine kam gerade aus der Mongolei und das andere aus Australien. Da gab es schon die eine oder andere Geschichte zu erzählen!
Aber die Weiterreise war spannend. Mehrere Klöster besichtigt, ob alt und als Ruine oder neueren Datums, den Sewansee (die blaue Perle) angeschaut (dort fand gerade ein Fest statt; Tanzgruppen traten vor der herrlichen Seekulisse auf und auf dem ganzen Gelände wurde gegrillt und gepicknickt, den Anlass des Festes konnten wir in der Kürze der Zeit aber nicht herausbekommen) oder unseren 45. Hochzeitstag gebührend gefeiert (mit Plastikblumen auf dem Tisch).
Die letzten 20km bis zur Grenze nach Georgien waren wieder beinahe unbefahrbar, tiefe Schlaglöcher und Spurrillen machten Reiner das Lenken schwer. Aber sofort ab Grenzstation wurde der Belag wieder besser und wir konnten ohne Probleme Tiflis erreichen.
Ein paar Infos zu Georgien und Tiflis:
Tiflis oder Tbilisi wie sie bei den Einheimischen heißt ist die Hauptstadt des eurasischen Staates Georgien und etwa 1/3 der Gesamtbevölkerung lebt in dieser Millionenstadt. Georgien war bis 1989 unter russischer Führung; gewaltsame Aufstände führten 1991 zur Unabhängigkeit. Im Westen des Landes liegt das Schwarze Meer, im Norden der Große Kaukasus (Russland) und im Süden die Türkei und Armenien. Die Landesteile Abchasien und Süd-Ossetien sind abtrünnig und können nicht von Touristen bereist werden. Das Land ist christlich geprägt, Orthodoxe leben friedlich neben Katholiken, Muslime neben Juden und Jesiden oder Zeugen Jehovas. Obwohl zwischen Europa und Asien gelegen macht das Land einen westlichen Eindruck, es ist bemüht sich von Russland und seinem immer noch starken Einfluss abzugrenzen, hat sich statt dessen ua. der arabischen Welt geöffnet, was in der Hauptstadt deutlich zu spüren ist. Viele der schönen alten Villen, die weder durch Erdbeben noch durch Krieg zerstört wurden, werden von betuchten Arabern aufgekauft und nicht selten als Sommerresidenzen genutzt. (Vor allem den Gebrauch von Shishas in den gehobenen Restaurants hat unsere Fremdenführerin sehr gemängelt). Wie schon erwähnt ist der Verkehr und das Fahrverhalten sehr gewöhnungsbedürftig. Noch nie haben wir so viele Fahrzeuge ohne Stoßstangen auf der Straße fahren sehen. Rücksichtnahme ist ein absolutes Fremdwort und es kann passieren, dass wir anhalten, um jemanden über die Straße gehen zu lassen und rechts und links jagen die Raser an uns vorbei. Es ist für Fußgänger also sicherer wenn wir nicht anhalten… Berühmt ist Tiflis für seine warmen Schwefelbäder, an heißen Quellen (46°C) wurden Badehäuser errichtet, die heute für ein paar Lari besucht werden können. Im Winter eine wunderbare Angelegenheit (bis auf den Geruch), im Sommer eher unangenehm. Die georgische Küche ist lecker, besonders geschmeckt haben uns Chinkali (Mehlteigtaschen gefüllt mit Brühe und Hackfleisch), Adscharuli (als Schiffchen geformter Brotteig mit seeehr viel Käse gefüllt, Spiegelei darüber und einer Soße aus Butter und Knoblauch, die absolute K.O. – Bombe), natürlich verschiedene Varianten des Schaschlik (Schwein, Huhn) und an den Straßenrändern wird überwiegend gekochter Mais angeboten. Eine besondere Leckerei sind Walnüsse, die mit einem eingedickten Saft aus Weintrauben ummantelt sind und als Stange gekauft werden können.
Jetzt hab ich erst einmal genug Infos über das Land erzählt, lieber noch ein paar Fotos?!
Zwischen den Fotos …147 und …153 fehlt leider eins. Deshalb ist der Untertitel etwas unverständlich.
Hallo ihr lieben,
denken ständig an euch und wünschen euch das ihr nicht solche Temperaturen habt wie wir. Heute endlich etwas milder.
Haben Waldi und Marhija tschüß gesagt, für sie ist es eine Weltreise, aber hoffentlich erholen sie sich gut.
Und ihr macht so weiter und nehmt die besten grüße mit auf die weitern Touren .
Liebe Grüße die Waller
Tule ist auch begeistert und lässt herzlich grüßen!
Schön, dass ihr Tule die Bilder gezeigt habt, danke euch. Und nein, mehr Klebeband brauchen wir nicht , Frechdachs 🙂
Was für tolle Eindrücke! Solche Fleischspieße bekamen wir in Griechenland vor 35 Jahren, hmmmm… Der Honigverkäufer hat ja das Geschäft seines Lebens gemacht! Braucht Ihr noch mehr Klebeband?? Bis bald, hoffentlich, liebste Grüße, Doro
Das klingt wieder nach einer wunder-vollen Reise
Alles Gute für die Weiterfährt