Hoffentlich ist dieser Bericht nicht schmerzhaft für Doro und Hanni!, denn wir haben vieles von dem besucht, was wir eigentlich gemeinsam sehen und erleben wollten. Hej, ihr beiden: wir haben für euch mit geschaut und diese Bilder sind in erster Linie für euch! Aber jeder andere geneigte Leser und im Geiste Mitreisende ist natürlich herzlich willkommen und hat hoffentlich ebenso Freude an unserem Erlebten wie wir!
Da wir nun schon einmal in Wellington waren und sich ganz in der Nähe die “Red Rocks” befinden (auch ein Schauplatz im Film), haben wir uns auf den Weg gemacht, immer am Strand entlang (oft den Kopf nach unten gesenkt, es durfte uns auf keinen Fall eine der hübschen Muscheln entgehen) um diese roten Felsen zu finden. Ich muss sagen: alles war interessanter als die “Red Rocks”: die Küste, die Robben, im Hintergrund die Südinsel mit Doro und Hanni…Trotzdem sind wir froh, dass wir diese Stelle noch gefunden haben, war sie doch ein Teil auf der Wunschliste der Sehenswürdigkeiten der beiden Hobbitianer.
Nächste Station war das Cape Palliser östlich von Wellington. Diese Gegend wird auch Schiffswrackküste genannt: 31 verunglückte Schiffe wurden schon registriert, kein Wunder bei dem Wind! Außerdem hat man hier Zeugnisse erster menschlicher Besiedlungen gefunden, mehr als 1000 Jahre alt, so dass man davon ausgeht, dass schon der berühmte Kupe hier angelandet ist.
Übernachtet haben wir direkt am Wasser (mit Sonnenuntergang hinter der Südinsel…), früh am nächsten Morgen (haha) erreichten wir den 5km entfernten Leuchtturm per pedes. Ein unglaublicher Wind ließ das Wasser der Wellen über die Uferbefestigung spritzen aber das machte uns nichts aus. Küste, Wind und salzige Haut bin ich ja gewohnt und Reiner hat sich in den beinahe 40 Ehejahren daran gewöhnt (an die Haut auch !). 254 Stufen mussten überwunden werden, um auf den auf Klippen gebauten Turm zu gelangen, hier oben war der Sturm fast unerträglich, dafür die Aussicht um so herrlicher.
Nächstes Ziel: Stonehenge Aotearoa. Ein Bau, der an Stonehenge/England erinnert und ebenso wie dieser zum Oberservieren der Himmelsbewegungen dient. Wir nahmen an einer Führung teil, die z.T. für uns Laien schwer zu verstehen war, zumal sie natürlich in englischer Sprache abgehalten wurde. Hier hat uns Hanni besonders gefehlt! Aber Dank eines Filmes und der Darstellung der Sternbilder mittels Maorigeschichten war dieser Besuch sehr interessant.
Wir verfolgen hin und wieder die Wettervorhersagen im Internet. Und da wir die nächsten Tagen im Tongariro-National Park verbringen wollten, war es ein Glück für uns, dass purer Sonnenschein angesagt wurde. Obwohl sehr teuer, entschlossen wir uns, einen Rundflug über die 3 aktiven Vulkane (Mt. Tongariro, Mt. Ngaurohoe und Mt. Ruapehu) zu buchen. Haben wir nicht bereut! Bei strahlendem Sonnenschein flogen wir in einer 4-Sitzer Maschine (+ Pilot), zusammen mit einem anderen Ehepaar über dieses einmalige Plateau. 35 min. lang! Reiner durfte vorne beim Piloten sitzen und ich kam ganz nach hinten. (Gewichtsverteilung??) Zuerst war ich enttäuscht über diesen Sitzplatz, aber nach kurzer Zeit merkte ich, dass mir der Pilot bei der Verteilung der Sitze einen großen Dienst erwiesen hat: ich hatte Aussichten nach links und rechts! Das war sehr gut und ich konnte tolle Fotos schießen.
Bester Laune blieben wir noch im Park und taten es Doro und Hanni gleich: wir wanderten den ersten Abschnitt des “Tongariro-Crossings”, einer der beliebtesten Wandertouren Neuseelands bis zu den Soda Springs. Erst Gras- und Heide-, später reine Lavalandschaften sorgten auf dieser Tour für Abwechslung und Spannung. Den aktiven Vulkan Ruapehu immer im Auge behaltend…
Schon auf dem Hinweg nahmen wir uns vor bei Taupo an den Huka-Falls Station zu machen. Spektakulär durch die Menge an Wasser, die durch eine sehr enge Schlucht gedrückt wird und dann 9 Meter in die Tiefe rauscht. Es stand auf der Info-Tafel, dass in jeder Sekunde 200.000 l herabströmen, das würde ausreichen um pro Minute 5 Olympia-Swimmingpools zu füllen. Das fand ich schon sehr beeindruckend.
Krönender Abschluss dieses Tages war eine Krabbenmahlzeit auf einer Prawn-Farm. Hier kann man, wenn man die Möge und die Zeit hat, die Krabben selber fangen (angeln!) oder aber – wie wir es taten – als fertiges Gericht verspeisen. Und da wir noch immer in der Thermalzone waren: warmes Fußbad bis das Essen serviert wurde. So lässt es sich leben! (Wenn nur der Gestank nach faulen Eiern nicht wäre…)
Wir fuhren durch Rotorua – hier mussten wir unsere neu eingesetzten Bremsen noch einmal kontrollieren lassen – als es plötzlich an einem sehr belebten Kreisel (es gibt in NZ beinahe ausschließlich Kreisel statt Kreuzungen) an unserem Fenster klopfte und ein bekanntes Gesicht auftauchte: Manfred Fischer. Wir trafen ihn und seine Frau Is schon auf der Südinsel, dann später wieder bei der Überfahrt zur Nordinsel und nun hier in seinem Heimatort. Er hatte unser Auto an der Landkarte erkannt und lud uns zu sich nach Hause ein. Hier sind wir immer noch! Die beiden sind sehr gastfreundlich und lesen uns jeden Wunsch von den Lippen ab. Manchmal kochen wir zusammen oder Manfred wünschte sich Königsberger Klopse (die er dann natürlich auch bekam), dafür durften wir am nächsten Tag echt indonesische Küche genießen (Is ist aus Indonesien). Die beiden haben mit uns schöne Touren rund um Rotorua gemacht und uns Gegenden gezeigt, die wir als “Otto-Normal-Tourist” nie zu sehen bekommen hätten. Auf einem dieser Ausflüge bekam ich sogar die seltenen “Dabchick” oder Weweia vor die Linse. Dieser ständig in oder auf dem Wasser lebende Vogel ist sehr viel seltener als der Kiwi und ausschließlich in NZ anzutreffen. Tja, Hobbyfotografenglück!
Wohin die Reise weitergehen wird ist noch unklar, wir haben kein festes Ziel vor Augen. Noch haben wir ein paar Wochen Zeit in NZ, bis unser 6-monatiges Visum abgelaufen ist. Aber wir werden weiter berichten! Wie immer!
Und nun noch ein paar Bilder:
Mir ist ein Fehler unterlaufen: das Panorama-Foto zeigt nicht den Mt.Ruapehu, sondern den Mt. Ngauruhoe! Sorry!