Südinsel, von Picton entlang der Westküste nach Wanaka

Auf der Südinsel:     von Picton über Nelson (Richmond), Collingwood (Farewell Cape), Westport, Greymouth, Franz Josef Gletscher, Haast  und jetzt  Wanaka.

 

Es ist kurz vor 12 – jedenfalls für das alte Jahr. In 27 Stunden fängt für uns das neue Jahr an! Für euch zu Hause erst in 39 Party-Smiley !

Wir haben die vielen Feiertage gut überstanden – nicht zuletzt dank eurer vielen Emails und Kommentare. Es hat sehr, sehr gut getan, in dieser Zeit der Traditionen und Familienfeiern den PC zu öffnen und jeden Tag neue Grüße oder Glückwünsche zu bekommen. Aber diese Gefühlsduselei ist nun  vorbei und wir konzentrieren uns wieder auf das “Hier und Jetzt” und auf das was vor uns liegt. Übrigens: aus dem Tannenbaum, behängt mit Muscheln und sonstigen Fundsachen ist nichts geworden (wie so häufig, wenn wir uns etwas vornehmen); es hat 3 Tage in Strömen gegossen und an den Aufbau des Vorzeltes war überhaupt nicht zu denken. Also haben wir es ganz klein gehalten: meinen von zu Hause mitgebrachten Rosentopf (echt Plaste) mit einer LED-Kette behängt, 3 Kugeln im Pfaudesign (ganz schick: blau-grün-türkis mit dem Muster einer Pfauenfeder darauf) ebenfalls um die weißen Röschen geschlungen und darunter einen Teller mit Mandarinen und Zapfen drapiert…Fröhliche Weihnachten! Ich hatte mir den Besuch einer Kirche ganz fest vorgenommen, am liebsten wäre mir eine kleine Andacht (damit ich nicht soviel nicht verstehe…) mit viel Orgel und Gesang gewesen. Aber leider waren wir so abseits aller religiösen Gemeinschaftshäuser, dass ein Kirchgang nicht möglich war.

Aber gemütlich war`s. Mangels klassischer oder gar Weihnachtsmusik hörten wir eine von Philip aufgenommene Countrymusic-CD, tranken eine Flasche Wein (jeder) unterhielten uns bestens und gingen tief befriedigt um 2.3o Uhr ins Bett.

Den 27. haben wir hier nicht besonders betont, bis auf das Skypen mit den Kindern, Geschwister und Freundin verging der Tag mit Einkaufen und Rumbummeln. An das Skypen musste ich mich erst gewöhnen: anfangs war ich ganz schön gehemmt vor der Kamera aber inzwischen finde ich diese Art der Kommunikation ganz prima, vor allem günstig!!!

Die Fahrt von Picton entlang der Westküste ist abwechslungsreich, sowohl landschaftlich als auch wettermäßig. Bis auf Schnee hatten wir wohl schon alles: ungewöhnliche Hitze (Südinsel ist kühler als die Nordinsel), Starkregen und Sandsturm. Das einzig beständige ist ein mehr oder weniger heftiger Dauerwind.

Zwischen Nelson und Collingwood (Golden Bay) liegt Kotinga. Ein Örtchen mit ungefähr 10 Häusern, einem kleinen Café mit ein paar Tieren, die gestreichelt und gefüttert werden können (siehe Aalfütterung) und einer LACHSFORELLENFARM. Die Hinweistafel zog uns magisch an. Wir nahmen uns eine Angel (fertig bestückt mit Haken und Köder), badeten sie und beschworen die gut sichtbaren Fische  anzubeißen.  Nichts. Unsere Beute schwamm fröhlich im Kreis um unsere Angel, bis ein Angestellter der Farm Mitleid bekam und eine ganze Handvoll Köder ins Wasser warf. Nun konnten die armen Fischlein nicht mehr unterscheiden was gut oder böse war und …3 sind uns an den Haken gegangen. Ja, mir taten sie auch leid, aber mein Appetit auf Räucherfisch war mächtiger. Noch vor Ort wurde der größere der 3 Lachsforellen filetiert, die beiden anderen lediglich gesäubert, so dass sie fertig zum Räuchern waren. Reiner hat zum Abschied von lieben Menschen einen kleinen Räucherofen geschenkt bekommen, der sich jetzt aufs Beste bewährte! Eine sehr sportliche Art Fische zu fangen Punk.

Ein kurzes Stück weiter nördlich erreicht man das Cape Farewell mit der kilometerlangen “Farewell Spit”, einer Sanddüne. Wir machten hier einen wunderschönen Nachmittagsspaziergang quer durch die Dünen und Schafherden bis uns ein heftiger Sandsturm zur Umkehr zwang.

Nun ging es  weiter nach Süden, die Gegend wurde immer einsamer dafür nahm die Population der gehassten “sandflies” zu. Diese Biester sind viel kleiner als Mücken, stechen nicht sondern beißen einem ein Stück Haut weg und hinterlassen in der Regel eine sich leicht entzündende und stark juckende Stelle. Fies. Schützen kann man sich in dem man  starkes Gift auf die freien Körperteile verteilt, was sicher nicht nur für die Plagegeister schädlich ist… Zum Glück sind diese Fliegen sehr träge, so dass man ihnen beim zügigen Wandern davonlaufen kann. Also: immer in Bewegung bleiben!

Irgendwo unterwegs an der Küste hielten wir an einer Klippe mit Robben. Dort schien wunderbar die Sonne und bei unserem Spaziergang hatten die Sandfliegen keine Chance. Auf dem Parkplatz trafen wir eine Familie aus dem Schwarzwald mit 2 kleinen Kindern, die mit ihren Motorrädern unterwegs waren! Hatten sie von D. aus per Flugzeug herfliegen lassen und genossen nun die Reise durch NZ auf diese Weise.

Gerne hätten wir die berühmten Pancake-Felsen besichtigt und fotografiert. Aber wegen des starken Regens war die Sicht so schlecht, dass wir es vorzogen in unserem Zuhause zu bleiben.

Ebenso erging es uns am Franz Josef – und am Fox Gletscher. Franz Josef konnten wir gerade noch erwandern (es gibt große Parkplätze weit abseits des Gletschergeländes und man läuft in einem Flussbett), danach setzte wieder Starkregen ein und wir beschlossen, die Küste bei Haast zu verlassen und über den Haast-Pass nach Wanaka zu fahren. Man erzählte uns, hier würde die Sonne scheinen und überhaupt sei hier das Wetter beständiger.

Und hier sind wir nun. Gönnten uns nach langem mal wieder einen Campingplatz, ganz herrlich gelegen am Outlet-See. Ganz in der Nähe gibt es einen für uns bezwingbaren HÜGEL namens Mt. Iron und bei toller Fernsicht konnten wir Paraglider über dem Örtchen Luggate bewundern.

Während eines Einkaufbummels in dem Ferienort Wanaka lernten wir, auf Grund der Landkarte auf der Rückseite unseres Autos,  Eion Rutherford kennen. Ein Weltenbummler wie wir, hatten wir reichlich Gesprächsstoff. 2 Tage später klingelte das Handy – sehr ungewöhnlich, da ich eine neuseeländische Nummer habe, die eigentlich keiner kennt – und Eion lud uns zum Dinner zu sich nach Hause ein. Zusammen mit seiner Familie (Ehefrau Liza, Tochter Jill und Sohn Hamish) verbrachten wir einen sehr vergnüglichen Nachmittag und Abend bei leckerem Salat, gebratenem Gemüse, Kartoffeln in Butter geschwenkt und Honigschinkenbraten. Als Nachtisch gab es eine traditionelle weihnachtliche Nachspeise bestehend aus geschlagenem Eiweiß mit Zucker, z.T. als Baiser, Sahne (viel) und frischen Erdbeeren. Dazu, wer wollte und wer wollte nicht…, Eiscreme. Hmmmmm.

So, jetzt wird es Zeit für ein paar Fotos und unseren allerbesten Wünschen für das neue Jahr! Martiniglas

schöner Rastplatz, "Farewell Spit"mit Muscheln bewachsen, bei EbbeWaesche im SturmWegweiser auf TrackAalfütterungC. hat einenReiner räuchert Lachsforellenauf dem Weg nach WestportStraße am Buller-Riverdie heilige Familieno shootingnach rechts kommt nicht mehr viel...am Cape Foulwindam Cape Foulwind, EbbeBMW, Ehepaar/2 Kidis aus d. SchwarzwaldWeka, endemischer Laufvogelkleiner Scherz für InsiderTaylors Hill Walk, RastplatzAm Franz Josef GlacierTouri-HubschrauberChrischi am Franz Josef GletscherAutoverleiher mit hohem  WiedererkennungswertGletscherfluss morgens um 10.oo UhrGletscherfluss, nachmittags  15.oo UhrSeehund mit HeulerAutoverleiher mit hohem  Wiedererkennungswertbemooste Stämme, SchwemmlandBlauer Pool, Haast RiverPohutukawa, WeihnachtsbaumWeihnachtsessen: Nudelsalat u. Steakunser Blick auf den Lake Outlet, WakanaSpaziergang am Clutha River, WakanaRutherfords, Jill, Hamish, Liza, EionWanderung auf den Mt. Iron, Wakana

Weihnachtsgrüße aus Neuseeland

Nun sind es nur noch ein paar Tage bis zum Weihnachtsfest, und in diesem Jahr ist alles ganz anders.

Wir hören sehr gerne vom Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt, vom gemütlichen Kamin bei Schmuddelwetter oder von Keksen und anderen Fiesheiten, die zu Moppelfiguren führen…  sind wir doch  große Fans all dieser Herrlichkeiten rund um die Weihnachtszeit. Aber dieser Sommer auf Neuseeland macht es uns leicht, auf die Leckereien in fester oder flüssiger Form zu verzichten, wir sind reichlich mit frischem Obst und Gemüse, Fisch, Lamm oder Rind versorgt und das warme Wetter tut unseren Knochen und der Psyche gut!

Trotzdem werden wir ein wenig wehmütig bei dem Gedanken, dass wir an diesem Familienfest nicht teilnehmen können und schicken allen Lieben daheim ganz herzliche Grüße.

 

Wir sind seit heute auf der Südinsel Neuseelands per Fähre in Picton angekommen, haben  uns einen Campingplatz gesucht, von dem aus wir mit unseren Kindern skypen können (bestimmte Uhrzeit ist verabredet). Die Fährpassage dauerte knapp 3,5 Stunden und die See war, wider Erwarten, ruhig –  gestern war es tüchtig windig und ich hatte schon schlimme Befürchtungen! Zumal ich meine Tabletten gegen Seekrankheit nicht finden konnte Trauriges Smiley

Die Nordinsel haben wir stark vernachlässigt, wir werden uns alles Interessante mit Doro und Hanni zusammen ansehen und später haben wir auch noch Zeit, bis wir weiter nach Australien reisen werden. Kurze Station haben wir in Hamilton in den “Hamilton Gardens” gemacht. Sehr sehenswerter botanischer Garten mit ua. 6 Themengärten: der Garten eines chinesischen Gelehrten, der zum Ausruhen und meditieren einlädt, englischer Blumengarten, japanischer Garten, amerikanisch-modernistischer Garten, italienischer Renaissance-Garten und ein indischer Char-Bagh-Garten. Als außergewöhnliche Attraktion in der gesamten Region wird ein Maori-Garten gezeigt (Te Parapara) mit prächtigen Schnitzarbeiten an Hütten und Zäunen.

Doch nun der Reihe nach: unsere persönlichen Sachen sind alle wohlbehalten eingetroffen und wir hatten einen ganzen Nachmittag damit zu tun, die Kartons zu sichten und deren Inhalte in die entsprechenden Schränke zu verstauen. Es fehlte nichts!!! Was waren wir doch glücklich!

Wir entschlossen uns, dem neuseeländischen Campingclub beizutreten. Es kostete uns eine einmalige Aufnahmegebühr von 120.-NZD und ein Wochenende mit ca. 80 Mitgliedern auf einer Wiese nahe Aucklands. Dort wurde 2xtäglich ge- und verlost, mal bekam man Geschenke (wir sind nicht hinter dieses Geheimnis gekommen, wann wer etwas bekommt – wir wurden mit einem Kalender und einem Wischtuch beglückt), mal sollte man Lose für einen guten Zweck kaufen und bekam dann wieder Geschenke usw. usw. usw. Ein Abend war Weihnachtsdinner angesagt. Wir besaßen zu dem Zeitpunkt nur unsere Schmuddeljeans und ein “sauberes” Hemd. Etwas beklommen gingen wir zu dem Festsaal (einer nahegelegenen Schule), um dort festzustellen, dass es immer noch schlimmer geht… Also fühlten wir uns ganz wohl in unserer “Haut” . Das Essen war ziemlich “englisch” – ich glaube, jeder hat eine Vorstellung vom englischen Essen??? Aber der Weihnachtskuchen war prima!

Und nun können wir auf vielen Campingplätzen günstiger übernachten und die Fähre heute nach Picton hat nur die Hälfte gekostet (statt 400.- nur 209.-).

Wir wurden aufs Herzlichste als neue Mitglieder aufgenommen, bekamen viele Tipps und – was hier ganz wichtig ist! – den Aufkleber hinten auf dem Auto: self contained. Das bedeutet nichts anderes als dass wir mit unserem Fahrzeug in der Lage sind, 3 Tage völlig unabhängig von Wasser, Abwasser und Toilette existieren zu können. Ganz so einfach war es aber dann doch nicht mit dem Aufkleber: unser Abwasserstutzen unter dem Auto war ca. 20cm zu kurz und der entsprechende Schlauch dazu statt 5m nur 3m lang. Tja, Vorschrift. Am nächsten Montag einen Ausstatter für Wohnmobile in Auckland aufgesucht, das nötige Equipment gekauft und 100.-NZD auf den Tisch gelegt. Abwasserrohr aus Gold! Na prima. Einer unserer neuen Bekannten aus dem Club ist Hobbybastler (oh, wie das passt..), also hingefahren und unsere neuerworbenen Teile ausgebreitet. Ein mitleidiges Lächeln machte sich auf seinem freundlichen Gesicht breit, er lud uns in sein Auto und fuhr mit uns zu einem “Heimlich” Handwerkermarkt. Dort bekamen wir gute Beratung und alles was wir brauchten für ca. 40.-NZD!!! Nun musste das Zeug ja aber auch noch ans Fahrzeug… Colin (unser Bekannter vom Verein) hat eine hervorragend ausgestattete Werkstatt zu Hause, kann Löten und Schweißen und wer weiß was noch alles, legte sich unters Auto und kreierte in stundenlanger Fummelarbeit ein schickes neues Rohr mit extralangem Schlauch!!! Und weil wir nun schon mal auf seinem Hof standen, wurden wir zum Abendessen auf seine Terrasse eingeladen! An dieser Stelle noch einmal dankeschön an Wendy und Colin.

Nun suchen wir uns ein schönes Plätzchen und ruhen uns ein paar Tage aus! Wir werden unser Plastikbäumchen aufstellen, viele Muscheln und andere “Findlinge” dranhängen und froh und dankbar auf die zurückliegende Zeit blicken.

Frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr!

Auckland, HafenWagener Holidaypark, HouhoraWaiwera-Orewa-Coast, BusunikateChristmas-Meeting NZMCAChristmas Rally in Pukekohe"Reindeer in Training"Christmas Rally in Pukekohe, DinnerWendy zu HauseColin in seiner Werkstattbei Wendy auf der TerrasseHamilton Gardens, ItalienHamilton Gardens, Te ParaparaHamilton Gardens, VogelscheuchenVulkan-Gegend bei Rotorua"Vulkanstraße" zwischen Rotorua und TaupoNational Trout CenterMaorikunstMt. RuapehuMt. NgauruhoeLandschaft im Vulkangebietrote Bugsierschiffe in WellingtonWellingtonletztes Ende der NordinselFahrt durch den "Queen Charlotte Sound"Ankunft in Pictonschwarzer Schwan

Der hohe Norden–Cape Reinga

Heute haben wir einen “PC-Tag” eingelegt: wir buchten auf einem Campingplatz 2 Nächte und bekamen zu unserer Überraschung die 3. Nacht gratis dazu. Da wir gestern einen “Fahrtag” hatten, wir sind rauf an die nördlichste Spitze Neuseelands – Cape Reinga – gefahren, sitzen wir nun gemütlich beisammen, jeder tippt was das Zeug hält auf seiner Tastatur herum und macht GANZ WICHTIGE SACHEN. Zum Glück, bzw. zur Streitvermeidung haben wir uns vor ein paar Tagen einen gebrauchten 2. PC (mit englischer Tastatur) gekauft, der uns von “unserem” Computerladen empfohlen worden ist. Wir werden ja sehen…

Wie geplant konnten wir unseren Wagen am 23.11. aus dem Zollgelände herausholen, d.h. er wurde uns herausgebracht (wir durften das Gebiet natürlich nicht betreten).  Auf den ersten Blick sah alles aus wie zuvor. Er war sauber, roch ein wenig abgestanden (kein Wunder, nach 3 Wochen bei geschlossenen Türen und Fenstern unter Deck) und scheinbar war auch alles komplett vorhanden: wir durften ja – zu unserer großen Freude – alles, was zum Fahrzeug gehört und zur Küchenausrüstung, im Wagen lassen. Schon ziemlich bald stellte ich fest, dass aus dem Besteckschubfach unsere 3 scharfen, großen Messer fehlten. Keines mehr da. Nach genauerem Hinsehen fehlten dann auch noch mein heißgeliebtes Kartoffelschälmesser (?), ein paar Geschirrhandtücher, ein elektrischer Wasserkocher (schön klein und handlich, prima für die Campingküche…) und unser gläserner Schutzengel, den wir vorne im Fahrerhaus am Spiegel an einem Lederband hängen hatten. Einfach abgeschnitten. Die Reste des Lederbandes hängen noch! Sch…kerle!

Nachdem ich einen halben Tag die Verluste, besonders über den Engel, bejammerte, beschlossen wir, dass die Messer den Dieb kennzeichnen (sind hier im Maoriland = Tätowierungen!!!), dem Wasserkocher die Heizschlange durchbrennen und der Engel zum Racheengel mutieren würden. Einen Ersatzengel wollen wir nicht: wir werden auch ohne sichtbaren Hinweis auf Existenz beschützt! Außerdem ist da ja noch Freddy…(das ist jetzt nur was für Insider, sorry).

Nachdem wir unseren Wagen wieder hatten, suchten wir einen Spezialisten für Wohnmobil-Elektrik auf. Er baute uns eine neuseeländische Steckdose ein, legte 2 von unseren tot und übersah 2 weitere, die wir jetzt immer noch mit unseren heimischen Steckern benutzen können. Angeblich dürfen die Fahrzeuge hier ausschließlich hiesige Steckdosen haben. Aufgesucht haben wir diesen Fachmann, weil wir Probleme mit der Stromversorgung hatten. Ua. funktionierte die Klimaanlage nicht und die Steckdosen waren auch alle tot. Es genügten 3 Blicke und der Schaden war behoben! Eine Sicherung! Zu unserer Ehrenrettung sei aber gesagt, dass diese total versteckt und nicht etwa auch nur in der Nähe eines Sicherungskasten liegt und in keinem Buch beschrieben steht und auch nicht bei mehrmaliger Korrespondenz mit dem Wohnmobilverkäufer in Norddeutschland erwähnt wurde. Egal, nun ist alles wieder gut und wir sind 600 NZD los.

Es gibt eine einzige “Toll-road” in ganz NZ. Ein kleines Stück auf der 1 Richtung Norden wird per Kameras überwacht und jedes Nummernschild erfasst, dass sich nicht vorher an einer Tankstelle oder einem der Automaten an den Rastplätzen “freigekauft” hat. An der Tankstelle werden keine ausländischen Visakarten angenommen (auch hier sind ausschließlich Automaten zuständig) und  an den “freistehenden”  Automaten (wie übrigens auch im Internet, eine 3. Möglichkeit der Bezahlung) kann man kein deutsches Nummernschild eingeben. Es geht hierbei um 2.20 NZD! Aber als ordnungsgewohnte  Menschen sorgten wir uns (vielleicht lassen sie uns nicht aus dem Land, vielleicht kommt eine um ein Vielfaches höhere Rechnung nach Hause…) und gingen zu einer VTNZ-Stelle = Vehicle-Testing-New-Zealand. Das ist mit unserer Anmeldestelle mit gleichzeitigem TÜF zu vergleichen. 2 Tage hat es gedauert, bis alle Formalitäten erledigt, unser Auto auf Herz und Nieren gecheckt und wir die Fahrerlaubnis bekommen haben. Nun sind wir mit diversen Aufklebern auf der Frontscheibe geziert; haben wieder über 100 NZD bezahlt, nur unsere 2,20 NZD sind wir immer noch nicht losgeworden…

Morgen nun werden wir wieder in Richtung Auckland fahren um unsere “persönlichen Dinge” abzuholen. Sind sehr gespannt…

Auf dem Weg nach Norden durchfuhren wir Kawakawa. Lt. Reiseführer der Wahlwohnsitz Friedensreich Hundertwassers. Er soll bis zu seinem Tod 2000 seit den 70-igern hier gelebt und gearbeitet  und 1986 die neuseeländische Staatsangehörigkeit angenommen haben. Die Hauptstraße des Ortes ist reichlich mit seinen Werken geschmückt: ua. hat er die öffentlichen Toiletten in seiner unverkennbaren Art gestaltet, was den Tourismus sehr fördert. Wir fühlten uns ein wenig nach Uelzen versetzt…

Ein paar Kilometer vor Kawakawa ließ uns eine Hinweistafel auf eine Glühwürmchenhöhle von der Hauptstraße abbiegen – die Kawiti Glowworm-Cave – eine sehenswerte Tropfsteinhöhle, in der Millionen von Glühwürmchen leben und ihre beleuchteten “Angeln” aushängen lassen um ihre Nahrung (Motten etc.) anzulocken. Kleines Bonbon am Rande: in dem Höhlengewässer lebt ein ca. 2m langer Aal, der von dem Guide angefüttert wurde und jetzt auf Kommando angeschwommen kommt.

Wir besuchten ein “battlefield”, heutzutage ein kleiner Park mit vielen Beschreibungen, auf dessen Hügel sich ein Maoridorf befunden haben soll, das von der britischen Armada angegriffen wurde. Die Ureinwohner (leben seit ca. 1000 Jahren auf dieser Insel) waren aber vorbereitet und besaßen schon 3 kleine Kanonen , so dass der Kampf wohl relativ unentschieden ausging – jedenfalls dieser. Wie die Historie weitergeht wissen wir ja alle…

Früher wuchsen hier im Norden die riesigen Kauribäume, die 2000 Jahre alt werden können – so man sie wachsen lässt. Einige der Prachtexemplare, die zu den größten Bäumen der Erde zählen, stehen noch und werden auf besondere Weise geschützt. Vor Betreten des Waldgebietes muss jeder Gast seine Schuhe desinfizieren und es darf ausschließlich auf den vorgegebenen Wegen gegangen werden. Wir besuchten eine Kauri-Digger-Stelle: hier wurden Ende des 19. bis Anfang des 20. Jahrhunderts die Wurzeln der Kauris ausgebuddelt – manchmal bis zu 8m tief! – um das begehrte Gum (versteinertes Harz – ähnlich unserem Bernstein)zu bergen. Ein kleines Museumsdorf lässt erahnen, unter welch schwierigen Bedingungen die Digger arbeiten mussten. Bei diesen Grabungen stieß man auf Kauristämme, die durch das Moor konserviert wurden, die über 45.ooo Jahre alt sind – und noch immer Holz! Sogar die Borke ist noch stellenweise zu erkennen. Was ist ein Menschenleben dagegen?

Ca. 20% der Bevölkerung stellen die Maoris bzw. Zuwanderer aus anderen Südseeinseln. Neben Engländern, Iren und Schotten sind aber auch ein Großteil deutscher Herkunft (ca. 400.000 bis 500.000!) und  Kroaten aus Dalmatien, die bereits im 19. Jahrhundert die Kauriwälder rodeten und den neuseeländischen Weinanbau auf kommerzielle Füße stellten und in den Städten sieht man viele Menschen indischer bzw. chinesischer Herkunft.

Bei der Fahrt durch die grüne, hügelige, mit zahllosen Schafen und Rindern bevölkerten Landschaft denken wir an Irland oder Schottland, nur dass das Klima hier weit aus angenehmer ist! Die Temperaturen steigen tagsüber auf 22-25 ° und nachts kühlt es sich moderat ab – was unserem Schlaf  gut bekommt.

An der nördlichsten Spitze – Cape Reinga- (die nicht wirklich die allernördlichste ist!) war ein schöner langer Spaziergang angesagt. Eine wunderbare Gegend, heilig für die Maoris. Der Überlieferung nach wandern die Seelen der Verstorbenen gen Norden wo sie in die Unterwelt (reinga) steigen, indem sie an  einer Wurzel entlang ins Meer rutschen. Sie verlassen das Meer wieder, klettern auf die höchste Spitze der “Three Kings Islands”, werfen einen Blick zurück auf Aotearoa und wandern dann in das Land ihrer Vorfahren: Hawaiiki A Nui.

Wieder auf der Rückreise machten wir Halt an den Te Paki Sand Dunes. Riesige Sanddünen, durch ständigen Wind immer in Bewegung, luden sie ein zum Sandrodeln – nicht uns, uns war es zuviel Sand…Hier beginnt die legendäre 90-miles-beach, die noch nicht einmal 90 Kilometer lang ist. Bekannt weil sie bei Ebbe mit Allradfahrzeugen meilenweit befahren werden kann.

Wenn wir auf den Kalender blicken, wissen wir, dass zu Hause die Adventszeit beginnt, Schmuddelwetter, Kaminfeuer, Tannenduft, Zimtsterne und Glühwein. Unter “normalen” Umständen wäre ich jetzt am Herbeisuchen der Weihnachtsdekorationen vom Vorjahr, würde auf Neuheiten in den Schaufenstern hereinfallen und wieder einmal das Schönste und Nie-Dagewesene erwerben um unser Heim in die richtige Stimmung zu versetzen.  Das fällt in diesem Jahr aus! Wir haben uns für 15 NZD einen total hässlichen Plastikbaum à la Nordmanntanne geleistet, der zum Heiligen Abend mit allerlei Gefundenem behängt werden soll. In unserer Schatzkiste befinden sich schon Muscheln, Schneckenhäuser, bunte Bänder etc. Dieses Bäumchen wird sich bestimmt ganz prima in unserem Vorzelt machen. Und stellt keine Waldbrandgefahr dar!

Aber noch müssen wir fleißig sammeln.

So, meine Lieben, für heute genug berichtet, anschließend noch ein paar Fotos:

Eingang Maori GemeinschaftssaalMt. Eden, AucklandWandmalerei, AucklandSaturday-Market in MatakanaSaturday-Market in Matakanaim Kauriwaldkleine Kirche nördl. Aucklandsschöner Rastplatz nördl. AucklandsNew Zealand Pigeon, endemischmit Austernfischern bemaltes Toil.hausThese are our fellows...Campingplatz UretitiBaumfarne von obenWald Wegrot blühender BaumEingangstor Ruapekapeka PaRuapekapeka Pa, EingangsbogenRuapekapeka Pa, Schlachtfeld Maoris/BritenRankepflanzeGlühwürmchen-HöhleHundertwasser -Haus in Kawakawaendemischer Austernfischer, gefährdetam Lake TaharoaKiwi-ZoneFächerschwanzvor WhangareiHitchcock-KrabbeSchopfwachtelKrebs in Schneckenhausnette TÜF-Menschenim Moor konserv. Stamm, 45.000 J. alt18029 km bis LondonCape ReingaCape ReingaTe Paki Sand DunesLandschaft unterwegs nach Cape Reinga