von Atyraw über Aktöbe, Aralsk nach Kyzylorda

Hallo, meine Lieben!

 

Nach gefühlt langer Zeit kann ich mich mal wieder melden!

Keine Sorge, es ist alles in Ordnung!!!

 

Wir sind jetzt nach unglaublich anstrengenden Fahrten in Kyzylorda angekommen, haben uns ein Hotel mit Klimaanlage gegönnt und gehen heute den ganzen Tag nicht nach draußen. D.h. kleine Einschränkung: wir haben all unsere Wäsche (Bettzeug, Handtücher, Jeans etc.) dem freundlichen Hotelpersonal überlassen (mal sehen, ob sie später noch immer so freundlich sind…Hier in dieser Gegend keine Frage des Trinkgeldes, wäre einfacher). Und Reiner guckt gerade im Wohnmobil, warum die Klimaanlage nicht zusammen mit dem Wasserkocher laufen kann, obwohl richtiger externer Strom!

 

Aber nun zur Fahrt:

In Atyraw wollten wir unseren Anhänger reparieren lassen. Reiner hatte abends in einem Biergarten (zusammen mit dem Russen Maxim) einen Schotten kennengelernt, der seit 20 Jahren hier wohnt, hier verheiratet ist und sich sehr wohl fühlt. Der versprach, am folgenden Tag würde er sich unseres Dilemmas annehmen. Was soll ich sagen? Der einzige echte Europäer, den wir bisher trafen, hat uns sitzen gelassen!!! Den ganzen Tag hat er uns hingehalten, versprochen, sich telefonisch zu melden usw.

Wir haben die Zeit gut genutzt und eine Stadtbesichtigung gemacht. Als unser Ärger immer größer über die Unzuverlässigkeit dieses Shawn wurde, haben wir unseren Groll mit 2 riesen Bieren heruntergespült (wir standen mit unserem Auto ja immer noch mitten in der Stadt) und sind am nächsten Morgen – immer noch mit zusammengeschnürtem Anhänger weitergefahren. Die direkte Strecke nach Aktöbe wurde uns nicht empfohlen, also haben wir einen Umweg von ca. 500km über Oral(sk) gemacht, uns die Stadt aber nicht angesehen sondern lieber noch ein paar 100 km weitergefahren in der Hoffnung, einen akzeptablen Stellplatz für die Nacht zu finden. Erst als es schon lange dunkel war (23.ooh) fanden wir einen gesicherten LKW-Platz.

Nächster Tag in Aktöbe:

Wir hatten keine Tomaten mehr! Das war deswegen schlimm , weil  diese zu unseren Grundnahrungsmitteln gehören: Weißbrot, Tomaten, alte Salami von zu Hause (igitt) und Gummikäse. In unserem Kühlschrank befinden sich außerdem noch: ein alter Joghurt, jede Menge Butter (man weiß ja nie, wann man welche kaufen kann! In Russland ist Butter knapp), ein Stück mit Knoblauch gespickter Speck (am Anfang ganz lecker, jetzt mögen wir ihn nicht mehr so wirklich), eine Flasche Martini bianco, eine Tüte voll kleiner grüner Gürkchen (nicht größer als unsere zum Einlegen, dafür aber super lecker), 8 Eier, eine schwarzangelaufene Banane und zwei Flaschen Bier. Ach ja, und Reiners Milch für den Kakao…Es stehen auch immer 3 Flaschen gekühltes Wasser bereit, die wir aus einem großen 3 bzw. 5 L-Pott abfüllen. Tja, da fehlt dann schon was, wenn die Tomaten aus sind. Es gibt hier in Kasachstan kaum frisches Obst oder Gemüse! Das sind alles Fleischesser. Doro würde sich hier super wohl fühlen, gelle? Zu meinem Glück gibts überall Halva! Das kann ich  morgens, mittags und abends essen – solange die Hosen noch passen!!!

Wir hielten also vor einem Supermarkt, der von außen versprach, Tomaten zu führen, als wir von 2 jungen interessierten Männern angesprochen wurden. Reiner hat die Chance genutzt und nach einem Baugeschäft oder ähnlichem gefragt (Anhänger!) und die beiden haben sich sofort – mit uns im Schlepptau – aufgemacht zu ihrer Autowerkstatt. Noch während wir auf dem Parkplatz standen, fuhr ein dicker Toyota Landcruiser vor und dessen Fahrer lud uns zu einem Abendessen nach kasachischer Art zu sich nach Hause ein. Das war eine so spontane Sache, dass wir gar nicht wussten, was wir sagen sollten. Der Mann hatte uns noch nie gesehen! Und reden konnten wir auch nicht mit ihm. Einer der beiden jungen Leute musste dolmetschen! Na, da stand uns ja was bevor!

In der Werkstatt hat man eine Weile gerätselt, sich dann aber für eine Lösung entschieden, schnell Ersatzteile besorgt, geschmirgelt und geschweißt und nun ist alles super in Ordnung. Geld oder anderes Dankeschön wurde strikt abgelehnt! Ganz komisches Gefühl für uns, wo wir doch immer mit Geld alles regeln…

Abends bei der, uns völlig fremden Familie: er= gut verdienender Bauingenieur (sah man am tollen Haus und den beiden(!!) Landcruisern vor der Tür), nette Kasachin als Frau und Mutter von 4 Kindern. Das kasachische Abendessen bestand aus Kohlrouladen “wie bei Muttern” und unglaublich viel Süßem auf dem Tisch. Zu Trinken gabs gesüßten und gemilchten Tee und den Sud aus eingelegten Tomaten. Aber interessant war der Abend schon und mit der Frau konnten wir uns auch ein wenig unterhalten (englisch). Glücklicherweise haben wir in D vorgesorgt und Gastgeschenke mitgenommen: in Celle (Partnerstadt von Tjumen) gibt es Deutschlandbildbücher (-bände wäre übertrieben) auf russisch! Das kommt hier prima an!

Tomaten haben wir an dem Abend nicht mehr bekommen.

Am nächsten Tag sind wir weiter Richtung Aralsee.

Ich wollte unbedingt den verschwindenden See sehen, bzw. die Schiffsleichen auf dem Sand, wo früher mal Wasser war. Lt. Reiseführer haben die Sowjets vor rund 150 Jahren einen der großen Zuflüsse dermaßen beschnitten und durch Kanäle das Wasser entzogen, dass jetzt nur noch ein Minimum des Originalsees übrig ist. Total versalzen, es gibt kein Lebewesen mehr im Wasser. Und die Wasseroberfläche reicht bei Weitem nicht mehr aus, um bei der Verdunstung Regenwolken entstehen zu lassen. Also hat sich massiv das Wetter verändert! Daher ist diese Gegend so besonders heiß und trocken.

Aber aus unserem Vorhaben wurde nichts weil der Weg zur jetzigen Küste, 74km vom Aral (Ort) entfernt (hat ursprünglich vom Fischfang gelebt), für unser Fahrzeug nicht zu bewerkstelligen war.

Übrigens: für die Geschichtenleser unter uns: es gibt ein Märchen von Tschingis Aitmatov “Der Tag zieht den Jahrhundertweg”. Darin gehts um einen Fischer un sin Fru…

Dafür hatten wir in Aral eine nette Übernachtungsmöglichkeit: eine einheimische Omi hat uns zu sich auf ihren Hof eingeladen (für 1,50€). Das war für Reiner eine echte Herausforderung! Siehe Bilder!

Und Baikonur wollten wir uns ansehen. Die Weltraumstation “Kosmodrom”, von der aus ua. Juri Gagarin und Thomas Reiter ins All geschossen wurden, ist eine russische Enklave und nur mit einem lange im Voraus beantragtem Extra-Visum zu besuchen. Schade, nun wollten wir denen mal was abgucken…

Tja, und nun sind wir in Kyzylorda (auf unserer Straßenkarte steht Qizilorda), die Straßen hierher waren grausig – noch! Im ganzen Land wird gebaut, gebaut und gebaut! Überall hängen übergroße Plakate was bis 2050 alles erreicht und geschafft werden soll.

Auf dem Weg hierher haben wir ein Denkmal von Khorkhyt Ata besichtigt: das war ein Gelehrter, Philosoph und Musiker im 9. Jahrhundert. Aus Angst vorm Tod …(längere Geschichte) hat er ein Musikinstrument erfunden: das oder die (?) Kobyz. Ein Ding zwischen Violine und Gitarre. Die Legende besagt, dass die Musik seit der Zeit gegen den Tod ankämpft. (Hört sich auch wunderschön an. Will versuchen, eine CD zu bekommen)

Schon im Reiseführer hat sich unser jetziges Hotel angeboten: saubere, renovierte Zimmer, freundliche Bedienung und WÄSCHESERVICE! Sind gestern Abend in ein Restaurant gegangen, das für seine Schaschliks berühmt sein soll. Naja, hatten schon Bessere unterwegs. Aber der Cäsar Salat (der in Kasachstan öfter mal angeboten wird – weiß der Fuchs, wo die einkaufen) war hervorragend!

So, habe soeben die Klimaanlage ausgeschaltet, weil ich wunderbarerweise kalte Füße bekam…

Jetzt guck` ich mal, ob ich noch ein paar Bilder für euch hab Smiley und dann verabschiede ich mich für heute! Übrigens: ich bin immer ganz gespannt darauf, wer den blog liest und kommentiert! Vielen Dank an alle dafür!

die Mitte! zwischen Europa und AsienMoschee in AtirawVor dem Haus des Schottener will zu seinem NestWas ist das für ein Vogel?HUNGERRR!!!Nichts als StaubGegend!!!Bonbons fürs KindKalkhügelCowboyUnsere Helfer Alibek und Makhambet, Aktöbeschnell geschweißtEingeladen bei Fam. Baurzhanovreich gedeckte Tafel (viel süß!)ausgeliehene Nannyfreilaufende Pferdeherdein der Steppe Kasachstans"Big Sultan"bütten eng...Pforte muss wieder zugeschafft!!!Hilfe tut immer gutwo, bitte, gibts hier Diesel?Schiffdenkmal in Aralheiß, gelle?Salzsee statt AralseeKobyz, Musikinstrument von Khorkhyt AtaKhorkhyt Ata DenkmalWünschebaumZugunglück, zum Glück nur Güterwagen46°, mittagseinspurige Brückeunser Lunch während der Fahrtgut geschützt vor Sonne und Staubwo kein Schatten ist...

...da muss man sich einen bauender Syrdarja

Ps.: bevor Kritik kommt: ich weiß, auf dem einen Bild hat der junge Mann seine Augen zu und auf dem Foto mit dem Khorkhyt-Denkmal ist mein Schatten mit drauf. Ärgere mich selbst!!!

Kasachstan–Atiraw (od. Atirau, Atirow)

So, meine Lieben, wir sind jetzt in Atiraw, lt. Reiseführer die am Westlichsten anmutende Stadt Kasachstans.

Das ist für uns ganz gut, weil wir nun wirklich das Gefühl haben, weit, weit weg zu sein. Hier ist schon so vieles anders und fremd und wir brauchen eine Weile, uns einzusehen.

Die Bevölkerung besteht aus 121 anerkannten Nationalitäten! Kasachen, Usbeken, Turkmenen, Kirgisen, Persern, Uiguren, Russen, Tartaren usw. um nur einige zu nennen. Das gibt ein interessantes Bild auf der Straße!

Die Fahrt hierher war sehr mühsam, die Straße kann man getrost als Katastrophe bezeichnen. Zum Teil sind wir mit einem 3-5km/h-Tempo voran gekommen, selbst die Kühe zogen mühelos an uns vorüber.

Unterwegs hatten wir kaum Kontakt zu Menschen, nachts stellten wir uns auf einen bewachten LKW-Platz wo außer uns noch einige “Brummer” standen. Einer musste eine Ladung gehabt haben, die dauerhaft gekühlt werden musste. D.h. es sprang alle 15`der Aggregat an. Und der war nicht gerade leise…und das wo wir froh sind, ein bisschen schlafen zu können! Denn es kühlt sich nachts nicht mehr so richtig ab.

Hier in der Stadt ist es ganz anders mit dem Kontakt! Wir haben uns dreist mitten in die Stadt gestellt und es dauerte keine 10`und die ersten sprachen uns schon an. Wo kommt ihr her, was macht ihr hier usw. Und nach unseren Erklärungen und Zeigen der Karte mit der Route gibts dann große Augen!

Hier sprechen sehr viele englisch, so dass wir uns gut unterhalten können. Das liegt in der Hauptsache daran, dass diese Stadt eine Ölstadt ist; viele große, internationale Firmen haben hier ihren Sitz.

So trafen wir hier Murat und Baurzhan, die uns sowohl die kasachische als auch die russische Flagge schenkten. Murats Tochter lebt und arbeitet und London, die 2. Tochter in Peking und sein Sohn studiert Medizin in UK. Er selbst ist Anwalt (ua??) und hat uns seine Hilfe angeboten, sollten wir einmal in Nöten sein. Das ist doch schon mal ein gutes Gefühl!

Kurze Zeit später hielten 2 junge Männer an und wollten die Karte knipsen. Der eine zeigte auf den äußersten Rand im Osten Russlands und sagte, dass er da her komme und nach Dresden wolle!!! Also umgekehrte Richtung. Seine Großmutter lebt in D. und die will er besuchen. Auch Max(im) spricht hervorragend englisch und hat uns heute beim Kauf eines Internetsticks geholfen. So sind wir unabhängig von den (teuren) Restaurants hier.

Den halben Tag über haben wir heute im Migrationsamt verbracht. Selbst Touristen wie wir, die sich nie länger als 2-3 Tage an einem Ort aufhalten, müssen sich dort melden und werden (erneut!) registriert. Die erste Registrierung erfolgte an der Grenze selbst.Auf unsere Frage, ob wir uns jetzt in jeder Stadt vorstellen und registrieren lassen müssen, gabs ein klares “Nein”. Also, das soll mal einer verstehen! Das sind noch Reste aus der Sowjetzeit, glaub ich.

Habe heute Hemden gewaschen. Dh. Reiner hat unser Aggregat angeworfen, ich konnte Wasser kochen (nebenbei meine  Haare föhnen) und den Laptop aufladen (sonst haben wir ja keinen Strom). Als ich waschfraumäßig und wegen der Hitze ohne Jeans und nur im knappen Hemd am rubbeln war, hielt ein riesen LKW mit einer 100-Schaft Soldaten (Reiner behauptet es waren ca. 10!) und bestaunten unser Fahrzeug. Kurze Zeit später klopften “halbgare” Jungs und fragten nach Alkohol… (der ist hier in dieser muslimischen Gegend in der Öffentlichkeit verboten!

So, heute ists ein langer Text geworden. Zu viel? Ich weiß immer nicht, wie viel ich schreiben sollte oder was besser weglassen???

Noch schnell zu den Sitten und Gebräuchen: verboten ist: in Gegenwart anderer zu Niesen oder sich die Nase zu putzen (passt prima: just an der Grenze fing mein Heuschnupfen an…ist aber nicht so schlimm wie zu Hause). Dafür darf nach Herzenslust auf die Straße gero… werden. Mir fällt kein freundliches Wort dazu ein.

Und Frauen wird nicht die Hand gegeben! Männer werden gedrückt und geherzt. Tja, so isses nun mal.

So, meine Lieben, nun gibts noch ein paar Bilder und wir sagen tschüss, bis bald!

 

um 10.24h morgens!Kuh im WasserKamel frontalder kommt auch aus der WüsteSalzseeStadt auf dem Weg nach AtirawMurat und Baurzhan in AtirawMurat und Baurzhan in AtirawMurat und Baurzhan in Atirawunser Stellplatz mitten in der StadtBlick auf Brücke Europa/AsienSchulmädchenHalliburton in Atirawras, dwa, tri...Villa, gut abgeschirmt, direkt am Flußentlang des Uralslanger Weg ohne Schatten bei (gefühlt) 40°Uralwasser zur Bewässerung der Gärten

Und jetzt in Russland…

Mit etwas mulmigem Gefühl sind wir am 15.5. über die Grenze nach Russland gefahren.

Hatten uns auf lange Wartezeiten eingestellt. Aber vielleicht weil wir so nett aussehen ging alles ziemlich zügig. Wir hatten Befürchtungen wieder lange Debatten wegen des Mopeds führen zu müssen, da es für die Maschine ja keine grüne Kfz-Zulassung gibt. Aber dieses Mal brauchten wir nicht einmal den Kofferraum zu öffnen.

Selbst für die komplizierten Einreiseformulare brauchten wir keine Zeit aufzuwenden, da uns ein netter Zollbeamter die Papiere ausfüllte und wir sie nur noch unterschreiben mussten.

Auch sonst sind die Kontrollen auf der Straße immer korrekt und bisher sind wir auch immer um “Trinkgelder” herumgekommen. Gestern – auf dem Weg nach Astrachan – wollte ein Polizist zum 1. Mal ein “Souvenir”. Wir gaben ihm 2 kleine Fläschchen Jägermeister (er guckte etwas sparsam ob der “Größe”) und er bedankte sich artig.

Hier haben wir unseren ersten Reise-Briefumschlag mit euren Wünschen für uns für die Russlandreise geöffnet! Nochmals vielen Dank dafür!

Die erste größere Stadt hieß Rostov am Don. Sehr westlich und modern und riesig. War war im Krieg von uns sehr zerstört worden. Waren von der Stadt und den Geschäften sehr beeindruckt. Den Don zu sehen war ein tolles Gefühl. Fanden einen super Stellplatz direkt am Fluß, aßen einen überdimensionalen Schaschlik (hmmm, lecker) auf einem TIR-Rastplatz. Das sind meistens bewachte Übernachtungsplätze für die Überland-Trucks. Hier fühlen wir uns klein aber wohl.

Über Wolgograd ging die Fahrt weiter. Diese Stadt war unser erstes größeres Etappenziel. Wegen unserer Geschichte hatten wir hier ein beklemmendes Gefühl, zumal wir an der riesigen Gedenkstätte Mamajew Kugan mit Kriegspropaganda und Bombergeheul beschallt wurden. Aber auch in der Ehrenhalle mit dem ewigen Feuer fühlten wir uns sehr unbehaglich. Dort sind unzählige Namen russischer gefallener Soldaten aufgeführt. Eine leise Musik untermalt die bedrückende Stimmung. Fühlen uns doch immer noch mitschuldig.

Die Riesenstatue “Mutter Heimat” ist 85 Meter hoch, d.h. höher als 25 Stockwerke. Sehr imposant. Groß wie alles hier in Russland!

Die anschließende Wolgabootsfahrt war langweilig, da es kaum schöne Gebäude zu sehen gibt, überwiegend Industrie (ganz anders als in Rostov).

Interessant ist zu erwähnen, dass die gesamte Ostküste der Wolga flach ist und somit nirgends bebaut wurde. Alle Städte liegen an der Westküste, die sehr viel steiler und höher ist (Überschwemmung!).

Auf dem Weg in den Süden nach Astrachan besuchten kleine Dörfer an der Wolga, machten Mittagspäuschen in der Menschenleere, besuchten einen muslimischen Friedhof und eine orthodoxe Kirche und fuhren und fuhren und fuhren. Viele Kuh- und Schaf-Ziegenherden rechts und links.

Steppe, z.T. in Wüste übergehend, Straße auffallend gut!

Jetzt sind wir in Astrachan, quirlige, moderne große Stadt mit asiatischem Einschlag. Hässliche Vororte, alte Innenstadt gepflegt und renoviert, viele historische Gebäude. Besonders der Kreml, dessen Hauptkirche z.Zt. wegen Renovierung geschlossen ist.

Haben hier erstmals Ansichtskarten kaufen können. Es scheint hier kein Mensch mehr Karten zu verschicken.

Machen uns jetzt auf zur kasachischen Grenze.

Hoffen, euch gehts allen gut. Denken viel an alle Daheimgebliebene. Hallo Sharon: herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag heute! Dicken Kuss!!!

Hier wieder ein paar Eindrücke für euch! Bis zum nächsten Mal, R+C

 

beim Arzt in der Poliklinik MariupolSchaschlikgrillerStraße nach Astrahanorthodoxer FriedhofDorf ganz untenDorfstraßealtes Haus mit schöner VerzierungKirche blau-weißKrankentransporterReiner kommtWolgogradGedenkstätte mit ewigem FeuerGedenkstätte mit Namen der GefallenenGedenkstätte, unten: geschlagene dt. Armee"Mutter Heimat"Ruinenwand mit KampfszenenMamajew KuganKirmes an der WolgaMuslimen-FriedhofElternpaarErdmännchen oder sowasFrosch an WolgaTrockenfisch im AngebotWolga typisch: Ostseite flach, Westen steilEingang zur Apotheke

Kleiner Zwischenbericht aus Mariupol

Sahen in einem Baumarkt-Restaurant das Schild: WiFi!!! Sitzen also bei geeister Gurkensuppe mit dunklem Brot (+ überbackenem Hähnchenbrustfilet +  Salat = ca. 7.70€!! Für 2 Personen!) und können euch kurz Neues berichten:

 

Einige von euch wissen ja bereits, dass ich schon mit einer entzündeten Schulter losgefahren bin. Meine Hoffnung, dass sich die Schulter von alleine wieder bessert, hat sich leider nicht erfüllt – im Gegenteil. Nun blieb mir nichts anderes übrig, als schnell am Ende von Europa einen Arzt aufzusuchen. Das war ein Erlebnis!

Der erste Arzt in Feodosija (Krim) war in einem Militärkrankenhaus (als solches überhaupt nicht zu erkennen!) Er hat mich sehr bedauert, richtige Diagnosen gestellt (Arthrose und Osteochondritis???) und mir 2x eine schmerzstillende Spritze in den Hintern verpasst. Fast kein Wort Englisch, alles mit Händen und Füßen. Wenns mir nicht so schlecht gegangen wäre, hätte ich auch bemerkt, dass diese Klinik nicht sehr vertrauenserweckend aussah. Aber es war alles super! (Leider durfte ich nicht fotografieren).

Am nächsten Tag bin ich in ein privates Gesundheitszentrum (noch immer auf der Krim) gegangen (die Adresse hat mir der Militärarzt aufgeschrieben) und dort bekam ich eine tolle Behandlung. Per Apparat wurden mir meine Kalkablagerungen zuschossen (hat sich jedenfalls so angehört und gefühlt). Kein Wort englisch…(hätte ich bloß russisch gelernt). Der behandelnde Arzt gab mir einen Prospekt von dem Apparat mit, damit ich mein Glück irgendwo in einer anderen Stadt damit versuchen kann…

Hat geklappt! Eine super freundliche Apothekerin hier in Mariupol hat die ganze Stadt abtelefoniert und herausgefunden, welcher Arzt mit so einem Gerät behandelt! Ab dorthin und weiter geschossen! Prima! Mir gehts richtig gut, kann den Arm fast normal bewegen. Morgen hol ich mir noch eine Behandlung und dann bin ich gesund!!! Und dann gehts ab nach Russland…

 

Und noch `was Spannendes: gestern sprach uns ein Mensch auf ukrainisch an und wir hörten raus, dass er die Presse benachrichtigen will, weil wir in der Stadt sind. Uhrzeit abgemacht und abgewartet, was passiert. Und tatsächlich: pünktlich erschienen 4 Leute, eine Reporterin von der örtlichen Presse (Elena) sprach sehr gut englisch und fragten uns aus. Lustig! Die waren sooo gut drauf. Wir haben alles erzählen müssen: seit wann besteht der Plan zur Reise, über die Problematik 1941-1945, haben auch von Reiners Vater erzählt (war hier im Wolgadelta irgendwo) und immer tauchten neue Fragen auf. Und heute ist ein fertiger Artikel im Internet zu lesen (für den der kann…)

Wollen noch herausfinden, ob es auch eine gedruckte Version der Ausgabe gibt!

 

So, nun habt ihr auch das Neueste erfahren. Also alles gut.

Im übrigen gibts hier ALLES im ÜBERFLUSS! In diesem Baumarkt bekommt man eine Auswahl, dass uns die Augen übergingen! Sollte sich je ein Ukrainer in unsere Baumärkte verirren, bekommt er mit Sicherheit einen Lachanfall!

Und damit ihr euch ein Bild von Elena machen könnt:

 

aktives Frauenkloster in Feodocijaaktives Frauenkloster in Feodocijaleckerer geräucherter Fischumgefüllt in kleinere PortionenLandschaft mit blauer PflanzeSchachspieler im ParkMariupolalt auf hässlichalt auf nobelschade drumElena von der OrtspresseElenas SCHUHE !!!wollen auch was wissen

 

und tschüss, bis zum nächsten Mal!

Von der ungarisch-ukrainischen Grenze bis zur Halbinsel Krim

 

Lange konnten wir uns nicht melden, da bisher in der Ukraine kein Wi-Fi zu finden war.

Heute (11.5.13) sitzen wir in einem gemütlichen Restaurant in Sudak, Südostküste von der Krim, weil wir draußen das Schild mit dem W-Lan-Zeichen gefunden haben und können endlich weiter berichten.

 

Die Grenzkontrollen waren entgegen aller negativen Darstellungen korrekt, schnell und relativ unbürokratisch. Lediglich das Fehlen eines Kfz-Scheins vom Moped irritierte. Schließlich schrieb man auf einen kleinen weißen Zettel etwas – für uns Unverständliches – und alle nachfolgenden Zöllner ließen uns passieren.

Auch die im Internet kursierenden wilden Geschichten von der Polizei können wir (bis jetzt!) nicht bestätigen. Lediglich Geschwindigkeitskontrollen.

Die Straßen sind ok, solange man auf der sogenannten Autobahn bleibt. Abkürzungen oder Landstraßen sind für unser Fahrzeug nicht wirklich geeignet.

Ostern (das Hiesige wurde 4./5.05. gefeiert) übernachteten wir auf einem bewachten LKW-Stellplatz vor Kiev. In der dazu gehörenden Kneipe herrschte fröhliche Stimmung. Bedienung Irina liebte all ihre Gäste…

In Sevastopol (auf der Krim) fanden wir glücklicherweise noch spätabends einen “Campingplatz”. Dieser bestand ausschließlich aus kleinen mietbaren Hütten. Außer uns nur ein Wohnmobil aus Russland (Alexander mit Ehefrau Helena).

Da wir uns über den 9.5. dort aufhielten, bekamen wir hautnah in der Stadt die Siegesfeier der glorreichen Sowjetarmee (über uns) mit. Über Lautsprecher wurden Parolen gesendet und das Volk jubelte “Hurraaaahhh”. Wir haben uns etwas deplatziert  gefühlt und nach Möglichkeit nicht geredet… Abends zurück auf dem Camp.platz fand für oder mit einer großen Gruppe Biker noch einmal eine Feier statt. Dieses Mal wurden wir mit deutschen Bomberangriffen beschallt bis dann endlich die russ. Armee zur Rettung (in diesem Fall auch zu unserer) eintraf. Danach gabs Heavy Metal…

Außerdem trafen wir in einer Kneipe Jura, einen jungen Mann aus Kiev, der ziemlich gut englisch sprechen kann und sich in Sevastopol mit einem Restaurant am Strand selbständig machen will. Ohne ihn wären wir hilflos gewesen und hätten uns nichts zu Essen bestellen können. Wir hätten den angefangenen Russischkurs zu Hause zu Ende machen sollen…

Nun sind wir wieder on tour. Heute war ein schöner Tag: wir fanden einen Platz am Strand und konnten sogar baden! Das Wasser ist noch etwas kühl aber erfrischend – bei 29° willkommen.

Reiner hat gestern unser Trinkwasser verdorben: nachdem wir den Wagen komplett aufgefüllt hatten, glaubte Reiner Entkeimungszeug in das Wasser schütten zu müssen. Nur leider war es kein Mittel zur Entkeimung sondern zur “Erfrischung” der Chemietoilette… Also alles wieder ablassen (120l) und seit dem suchen wir eine Stelle, wo wir wieder auftanken können. Nicht so einfach,, da es Wasseranschlüsse oder funktionierende Schläuche nicht gibt.

Bei einem Stopp in einem kleinen Ort, um Trinkwasser in Flaschen zu kaufen, wurden wir von Steven und Tobias (hoffentlich hab ich die Namen richtig behalten) aus Magdeburg angesprochen. Zwei Exstudenten, die sich auch auf den Weg nach Australien über Russland gemacht haben.

Jetzt müssen wir uns entscheiden, ob wir die südliche Route zum Don nehmen oder nach Norden über Samara fahren wollen. Wir werden es erleben und ihr hoffentlich irgendwann lesen können. Bis dahin…

Unwetter mit teilweise HagelRiesen BinsenP1040450P1040453P1040457P1040462P1040464P1040465P1040468

P1040472reiner kochttypische Reparaturrampe an den StraßenStraßenstandAbkürzung bei KievMittagspause kurz vor Odessain Odessain Odessain Odessa

chickes Restaurant in Odessariesen Krabben- und Fischabteilung in einer Mall in OdessaDer Anhängerstecker ist defektBienenkörbe und Honigverkaufwitzige Kneipe in SevastopolJura aus Kiev hat uns viel erklärt und uns Essen bestelltmit dem Fährschiff auf die andere Seite von SevastopolHafenrundfahrt Sevastopol Rot-Kreuzschiffdie Ukrainer sind auf den Beinen

stolzer PapaParadeUkrainische ArmeeParade-EndeKosaken als Straßenmusikerwir sind wirklich hierBlick vom Restauranthier gibts nur kleine Häuschen zu mietenBikertreffen auf unserem CampingplatzBikerfestAlexander aus der Nähe von Moskau in SevastopolSeefahrerkircheauf dem Weg nach SudakBushaltehäuschen, KrimSteven und Tobias aus Magdeburgauf dem Weg nach Sudakauf dem Weg nach SudakGoldene Zwiebelturm auf dem Weg nach Sudak

Budapest

Wir hatten herrliche Tage in Budapest.

Zwar einen völlig überfüllten Campingplatz (ein zweiter, der ebenfalls stadtnah lag, wurde von 300 Ukrainern belagert und war somit für uns “Normalos” nicht mietbar), dafür aber gut gelegen: die Innenstadt war mit dem Bus und anschließender Bahn gut zu erreichen.

Wir werden weiter unten (wie immer Smiley ) ein paar Fotos von der City zeigen, um euch ein wenig an der Stadtrundfahrt per Touribus und Donauschifffahrt teilhaben zu lassen.

Heute, Freitag, den 3. Mai, haben wir Budapest wieder verlassen und sind Richtung Ukrainer Grenze gefahren. Die Gegend wurde immer pusztariger und wir dachten schon, es gäbe keinen Schlafplatz mit Internet…aber weit gefehlt! Im Nichts steht plötzlich ein Wellness-Hotel mit angeschlossenem Campingplatz. Es war schon dunkel als wir ankamen, deshalb konnten wir noch nicht die Umgebung erforschen und auch noch keine Bilder “schießen”.

Morgen früh gehts über die Grenze, d.h. vorher müssen wir noch eine Aufstellung von unserer Habe machen. Müssen unbedingt beim Zoll deklariert werden: Fotoapparat, Laptop etc. Nur bis 1000€ ist mündliche Erklärung zulässig. Und da kommen wir wohl schnell hin…

 

OperSynagoge, 2. größte in EuropaErzsebet Brücke, benannt nach Touristin mit Angst vor SonneErzsebet (Elisabeth) BrückePäuschen mit Apfelsaft und Cäsarsalat  1-stündige Bootstour auf der DonauParlamentCocktail im Hardrock-Café

 

Die Weite der Puszta