Darwin, Litchfield NP und Kakadu NP in Northern Territory

Nach einer längeren Pause melden wir uns wieder aus dem “Northern Territory”.

Wir wollen niemanden mit m²-Zahlen quälen (kann man sich ja eh nicht merken), aber es ist doch interessant zu wissen, dass dieser Verwaltungsbezirk  1/6  der Gesamtfläche Australiens ausmacht, in dem 229700 (!!) Menschen wohnen, wovon ca. 1/4 aboriginalen Ursprungs sind. Die Hauptstadt ist Darwin (127500 E), benannt nach Charles Darwin und ist die nördlichste Stadt Australiens  mit den höchsten Temperaturen des ganzen Kontinents. Genau richtig für uns… wir schwitzen als säßen wir in einer Sauna, dabei ist jetzt Trockenzeit. Wie furchtbar muss es im australischen Sommer (Regenzeit) hier sein, wenn mit monsunartigen Regenfällen und gewaltigen Gewittern zu rechnen ist?!

Aber egal, da müssen wir durch! Irgendwie gewöhnt man sich sogar an das schwül-heiße Klima und es kommt uns jetzt nicht mehr ganz so unerträglich vor wie zu Beginn unseres Aufenthaltes hier am Top-End.

Darwin ist eine hübsche moderne Stadt mit vielen Shopping Mals, einem internationalen Flughafen, einem großen Hafen,  kleineren Yachthäfen, guten Restaurants etc. Die meisten Häuser sind neueren Datums: im 2. Weltkrieg wurden große Teile der Stadt durch japanische Bombenangriffe zerstört und 1974 wütete der Zyklon “Tracy” und hinterließ viele obdachlose Bewohner.

Leider verpasst haben wir das sog. “Beer Can Festival”. Zu dieser Regatta werden nur Boote, die aus unzähligen Bierdosen erbaut wurden, zugelassen. Eine Abbildung befindet sich in unserem Reiseführer – hätten wir gern gesehen. Sie sind schon ein bisschen verrückt, die Aussies.

Wir verabredeten uns mit Leuten, die wir am Uluru getroffen haben zum Abendessen: Carmen, Ralph und Ha(ns) Wo(lfgang) aus Deutschland. Carmen (Lufthansa Flugbegleiterin) und Ralph sind seit 6 Jahren auf den Weltmeeren zu Hause, Ha-Wo als guter Freund des Paares begleitet die beiden ein paar Monate. Inzwischen segeln die 3 auf ihrem tollen Katamaran in Richtung Indonesien. Zumindest Carmen und Ralph können sich gar nicht mehr vorstellen, irgendwo an Land zu wohnen, sie fliegen 1 X pro Jahr nach Deutschland um die Eltern zu besuchen, Carmen arbeitet dann für eine gewisse Zeit (ich muss für das Finanzielle sorgen) und dann geht die Reise wieder weiter. Sie haben in den Jahren alle Wetterkapriolen erlebt, von unerträglicher Hitze bis zu gewaltigen Stürmen, die im Innern des Bootes tote Fische hinterließen. “Uns kann nichts mehr schocken”. Uns schon !

Um mit den 3en zu speisen stellten wir unseren Wagen auf einem Parkplatz an einem Yachthafen ab, umgeben von schicken Appartementhäusern mit Balkonen, die eine Traumaussicht verhießen und uns schon ein wenig neidisch werden ließen. Bei unserer Rückkehr fanden wir einen Zettel an unserer Windschutzscheibe mit folgendem Wortlaut: “sind auch aus Niedersachsen, können euch sehen, ruft uns mal an”, dann folgte die Telefonnummer. Erstaunt blickten wir uns um und suchten die Balkone ab und tatsächlich, während es im Handy noch klingelte sahen wir Gisa und Peter winken. Wir verabredeten uns für den kommenden Nachmittag zum Kaffee und auf diese Weise konnten wir eine der Super-Appartements besichtigen und uns ebenfalls über den herrlichen Ausblick auf den Yachthafen freuen. Die beiden sind aus Brake (Bremen), haben hier in Darwin mehrere Wohnungen, die über eine Gesellschaft vermietet werden und kommen jedes Jahr für 3 Monate hierher. Ein sehr nettes Ehepaar, das uns mit Kaffee und Kuchen (eigentlich Eistorte…war aber geschmolzen und schmeckte um so besser)verwöhnte. Ein schöner Nachmittag! Wir versprachen in Kontakt zu bleiben.

Wir haben uns in Darwin und Umgebung Zeit gelassen. Es gibt hier wunderbare Campingplätze mit Swimmingpools in exotischen Gärten, Standplätze unter Palmen mit allem Komfort den man als Camper braucht: Strom, Wasser, Duschen und einer Dumpstation (zum Ausgießen der Chemietoilette). Haben den Wagen mal wieder auf Vordermann gebracht: Reiner hat alle möglichen Kleinigkeiten repariert und ich habe für die, mal wieder notwenige, Grundreinigung im Inneren gesorgt. Etliche Maschinen Wäsche wurden gewaschen und meiner Haarpracht rückte eine Schere zu Leibe: eine Campingstraße weiter lebt eine Frisörin, die für wenig Dollars das Schneiden anbietet… prima Sache! Und sie hat so gut zu tun, dass man sich einen Termin holen muss! Seit 1 Jahr lebt sie mit ihrem Mann in ihrem Wohnwagen, ein Ende ist nicht abzusehen…

Abends veranstaltet die Campground-Leitung Unterhaltungsprogramme, so gingen wir ua. zu einem Gitarrenkonzert oder schauten der Herstellung eines Didgeridoos zu. Ein schönes Lotterleben…mit frisch gefangenen Scampis direkt vom Boot oder Kängurusteaks vom Grill.

Zwischendurch besuchten wir den Litchfield National Park. Hier ist besonders der imposante “Wangi” Wasserfall   zu erwähnen, der tosend herabstürzt und unten einen super Badesee entstehen ließ. Bei diesen Temperaturen eine Wohltat  und,  ganz wichtig!,  keine Krokodile. Hier oben im gesamten tropischen Norden gibt es nämlich die gefürchteten und für den Menschen lebensgefährlichen Leistenkrokodile. Sie werden bis zu 7m lang und fressen alles, was sich bewegt. Überall stehen Warnschilder, denen man tunlichst Beachtung schenken sollte, ansonsten ist schnell ein Bein ab (bestenfalls) oder man wird unter Wasser gezerrt, dort zwischengelagert und nach der Verwesung verzehrt. Die kleineren Süßwasserkrokodile sind meist für den Menschen ungefährlich, leben ebenfalls im gesamten Norden aber niemals zusammen mit den “Salties” in einem Billabong. Wir haben schon mächtigen Respekt vor diesen Urtieren.

Darwin haben wir nun verlassen und haben uns auf den Weg durch den Kakadu NP gemacht. Diese gesamte Gegend wurde schon vor Jahrtausenden von den Aborigines bewohnt und entsprechend viele Zeugnisse sind an den Felswänden in Form von Malereien oder bearbeiteten Steinen zu finden. Wir erklommen eine kleinere Felsformation zum Sonnenuntergang, wanderten einen Hügel zu einem Lookout hinauf, von dem wir eine besonders schöne Fernsicht hatten und unternahmen eine Bootstour auf dem Yellow Water (River in Trockenzeit, Wetland in der Regenzeit), das alles andere als gelb ist. Unser Guide erzählte uns, dass der Wasserpegel in der Regenzeit um ca. 3m ansteigt!. Das bedeutet, dass vermutlich nur noch kleine Inselchen aus den Fluten herausschauen. Gäbe es nicht die unzähligen Stechtierchen, die sich allesamt gegen mich richten, wäre ich gern in dieser Zeit noch einmal hier um die Überschwemmungen aus der Luft zu sehen. Mir genügen aber die 27 Stiche, die ich im Augenblick aushalte…und das, obwohl es so unendlich viele Vogelarten hier gibt, die doch den ganzen Tag schlemmen könnten….Während der Bootstour haben sie mich aber in Ruhe gelassen, dank Autan, und wir haben die Natur und Stimmung sehr genossen!

So, und nun wieder ein paar Bilder, dieses Mal naturgemäß etliche Tierfotos. Viel Spaß!

frische oder vorgekochte Prawns direkt vom BootParlamentsgebäude in DarwinMangrovenküste von DarwinCullen Bay, DarwinGisa und Peters Balkon, Cullen Bay, DarwinMindil Beach Sunset Market, Darwin"Yes, we are real", Mindil Beach MarketGefangenentransporterWangi-Falls, Litchfield NPMagnetic Termites, Litchfield NP, flache Bauten, im Hintergrund normaler BauBillabong, Baden besser nichtFrisörin auf dem Campingplatzes ist knochentrocken und brennt sofortblühende Sträucher im verkohlten WaldPanorama: Ubirr/Kakadu NP, Abendstimmung, Hg.: BuschfeuerReiner, Sonnenuntergang am Ubirr/Kakadu NPUbirr, Kakadu NP, NT, FelszeichnungUbirr, Kakadu NP, NT, Felszeichnung (Regenbogen)Ubirr, Kakadu NP, NTUbirr, Kakadu NP, NT, Sonnenuntergang und ickeUbirr, Kakadu NP, NT, SonnenuntergangSonnenuntergang am Ubirr/Kakadu NPdicker Baum am Yellow River, Kakadu NP, NTFisch? Quappe?Billabong, Kakadu NP, NTBootstour Yellow Water, Kakadu NPBootstour Yellow Water, Kakadu NPBootstour Yellow Water, Kakadu NPBootstour Yellow Water, Kakadu NPComb Crested Jacana, Billabong, Kakadu NP, NTAustralasian Darter od. auch SnakebirdLotus, Billabong, Kakadu NP, NTBootstour Yellow Water, Kakadu NPzerzauster AdlerKrokodil, Yellow Water, Kakadu NPBlack-Nacked Stork, weiblich (gelbe Augen)neugieriger Reiher"Saltie" mit KariesLuftwurzeln am Yellow Water in AbendsonneAbendsonne, Bootstour Yellow Water, Kakadu NP