Broken Hill mit Silverton und Living Desert Sculpture Resort, Flinders Ranges und jetzt auf dem Stuart HW nach Alice Springs

Wer unsere Route bei G.Maps nachfährt, findet sie vielleicht nicht auf den ersten Blick nachvollziehbar. Plan ist es, soviel heiße Gegenden wie möglich jetzt, in der moderaten Jahreszeit, zu bereisen. Zusammen mit Brian Wilkinson und einem Freund von ihm haben wir diese Route ausgearbeitet. Wir werden also über Alice Springs nach Norden (Darwin) fahren, von dort nach Westen in die Kimberleys, wieder zurück und weiter nach Osten bis nach Cairns. Hier irgendwo werden wir versuchen, auf eine der vorgelagerten Inseln (Great Barrier Reef) zu gelangen, man sagte uns, dass vom Festland aus nichts von der Schönheit dieses weltberühmten Korallenriffs zu sehen ist, dann entlang der Küste nach Süden, evtl. mit einem Abstecher nach Tasmanien und auf der Great Ocean Road nach Perth. Hier werden wir einige Zeit verbringen; die Gegend soll sehr schön sein…

Aber das sind alles Zukunftsvisionen, heute sind wir auf einem einsamen Highway-Rastplatz, nicht zu vergleichen mit unseren Autobahnraststätten. Hier gibt es außer ausgefahrenen Wegen im roten Sand und Reste alter Feuerstellen nichts. Das Land um uns herum ist bis an den Horizont platt, einen LKW sieht man schon 10 min. lang kommen. Der Wind fegt über das Buschland und wir hatten unsere Mühe, unser Feuerchen unter Kontrolle zu halten weil die Funken etliche Meter weit flogen, ungünstig bei dieser trockenen Witterung. Wir staunen, wie schnell das Wetter umspringt: eben waren wir noch unter einer dicken Regenwolke, ein paar Kilometer weiter scheint die Sonne und die Erde ist staubtrocken.

Beinahe eine Woche hielten wir uns in Broken Hill auf. Diese bis heute reiche Stadt hat für den Touristen einiges zu bieten. Es gibt zahlreiche Museen, die meist irgendwas mit Bergbau zu tun haben, da der damalige Fund von Silber-, Blei- und Zinkadern bis heute arbeitende Erzminen entstehen ließ. Kein schöner Anblick, wie man sich vorstellen kann,überall die ausgebaggerte Erde, die entstanden Riesenkrater und die alten, nicht mehr benutzten Förderbänder und Bohrtürme. Aber die Umgebung ist wunderschön. Ein Ziel war Silverton. Ebenfalls eine kleine Bergbausiedlung, die inzwischen zur Geisterstadt wurde;  heute leben hier ausschließlich ein paar Künstler und solche, die sich dafür halten. Auffallend viele VW-Käfer wurden verschönt, vor beinahe jedem Haus stand ein solches Denkmal der deutschen Autoindustrie. Ihren Ruf aber hat dieser Ort durch die vielen Filmaufnahmen und Werbespots, die hier gedreht wurden. Ua. Mad Max 2,  (uns unbekannt, heißt aber nichts) soll hier aufgenommen worden sein. Ganz in der Nähe befindet sich Mundi Mundi, der Ort für Sonnenuntergänge! Von einem Hochplateau aus hat man einen atemberaubendenen Blick auf eine gigantische Ebene, die bis an den Horizont reicht. Unglaublich schön.

Ein anderer sehr eindrucksvoller Ort war der “Living Desert Sculpure Park”. Auf einer Anhöhe haben 12 Künstler aus verschiedenen Ländern wunderbare Skulpturen erschaffen, alle aus dem Sandstein dieser Gegend und von dieser Anhöhe aus hat man einen phantastischen 360°- Blick. Bei einer der Wanderungen hier habe ich das Mutter- Känguru (habe sonst Känguruh immer mit h geschrieben, jetzt versteh ich auch deinen Kommentar, Patrick!) mit dem Baby im Bauch getroffen, es war nicht besonders scheu, so dass ich gute Aufnahmen machen konnte.

Eine alte Milchbar (Bell`s Milk Bar), die seit 1892 ununterbrochen in Betrieb ist, hat uns angelockt und zu einem Eiskauf verführt. Schachbrettmuster und Neonreklame erinnern stark an die 50-iger Jahre.

Die Besichtigung der Basis des “Royal Flying Doctor Services” mit angegliedertem kleinen Museum war interessant. Wir ließen uns den Hangar und die 80-jährige Geschichte dieses einmaligen Arzt-Dienstes erklären. Von hier aus finden Rettungsflüge auf einem Gebiet statt, das locker halb Europa abdecken würde. Die entlegenen Farmen waren früher mit Radio und Funk ausgestattet und bekamen  “Erste- Hilfe- Apotheken”, deren Pillenschachteln nicht mit Namen sondern nur mit Nummern versehen waren. Hat einer per Funk seine Beschwerden geschildert, konnte der Arzt am anderen Ende die entsprechende Nummer empfehlen. Hier entstand auch der Witz: Ein Farmer litt an Schmerzen und bekam die Empfehlung Nr. 7. Ein paar Tage später meldete sich besagter Farmer kerngesund: Nr. 7 war alle, habe statt dessen die Nrs. 5 und 2 genommen. Hat prima geholfen!

Bei einem unserer vielen Spaziergänge wäre Reiner beinahe auf eine Schlange getreten. Man sagte uns, die Schlangen würden jetzt Winterschlaf halten, entsprechend sorglos sind wir umhergewandert. Diese nur ca. 1,20 m lange Fleck-Python ??? hat sich nicht von der Stelle bewegt, nur ihren Kopf gehoben und uns gedroht. Wir vermuten, dass sie ungiftig ist, sind aber heilfroh, dass sie nicht gebissen hat und der Schreck hat noch lange in unseren Gliedern gesteckt.

Übrigens hat B.H. eine viel genutzte öffentliche Bücherei, die kostenlosen WiFi anbietet…Da wir dummerweise unseren 180-$-schweren Gutschein für unseren Internetanbieter “verlegt” haben, kam diese Institution gut!

Weiter gings durch den Flinders Ranges NP. Sind hier aber nur durchgefahren, nachdem wir auf einem ihrer Rastplätze übernachtet haben. Über Blinman fuhren wir nach Parachilna, wir wollten die “Große Chinesische Mauer” sehen. Ein durch Eruptionen geformtes Gestein, das den Eindruck einer hohen Mauer auf einem Bergrücken macht. Als nächster Ort stand “Lyndhurst” (ausgesprochen wie unser Lindhorst) auf unserer Liste; hier befindet sich die “Ockre Pits”, eine bis heute heilige Sandgrube der Aborigines, aus der sie die Farben für ihre traditionellen Feste abbauten bzw. früher auch an andere Stämme verkauften. Betreten für uns streng verboten.

Das Örtchen “Beltana” liegt ca. 30km von der Hauptstraße entfernt und ist nur auf einer Schotterpiste zu erreichen. Bekannt wurde es, weil hier afghanische Kameltreiber eine Oase mit einem Brunnen errichtet haben – heute eine absolute Geisterstadt.

Wieder Richtung Süden kamen wir in Leigh Creek an dem größten Kohleabbau Australiens vorbei. Hier wird täglich soviel Kohle abgebaut, dass damit jeden Tag ein Zug von 1,8 km Länge befüllt werden kann. 40% Süd-Australiens wird mit dieser Kohle mit Strom versorgt. Das dazu gehörende Kraftwerk steht in Port Augusta. Der Umweltgedanke hat noch nicht richtig gegriffen, die Menschen sind der Ansicht, dass das Land genug Natur hätte…

Die letzten Tage verbrachten wir am Pazific – in Whyalla und Port Augusta. Whyalla rühmt sich mit 300 Sonnentagen damit, eine der sonnenreichsten Städte an der Küste zu sein, leider erwischten wir 2 der fehlenden 65 Tage…Es gibt hier (mal wieder) einen Leuchtturm an der Lowly-Bay einen schönen Übernachtungsplatz auf den Klippen und eine interessante Infotafel, auf der beschrieben steht, dass das Wasser in dieser Bucht 41-42% Salz enthält, weil weder durch Strömung noch durch Wind frisches Wasser hier her gelangt.

Die vorerst letzte Station war Woomera. Raketenabschussbasis bis 1980. Riesiges Gelände mit Zutritt verboten in der Nähe. 9 Atombombenzündungen der Engländer von 1953-64! Viele der in der Gegend lebenden Aborigines, aber auch zahlreiche Soldaten und Mitarbeiter erlitten erhebliche Strahlenschäden. Die Ureinwohner Australiens erhielten erst nach langen und zähen Gerichtsverhandlungen 30 Jahre später Entschädigungen.  Heute Ausstellung einiger Raketen.

So, und nun sind wir auf dem Highway nach Alice Springs. Vorher Besuch des “weißen Mannes im Loch”, Coober Pedy. Opale, wir kommen…..

…Ich weiß leider nicht, wann dieser Blog gelesen werden kann, wann wir wieder ins Internet können, deshalb wir dieser Blog wohl verspätet kommen.

Und nun noch ein paar Fotos:

totes Gelände nach Erzabbau, BHalte Silbermine, BHMilchbar von 1892, BHMad Max Museum, Silverton (geschlossen)Käfer in SilvertonReiner in Gallery in SilvertonFenster in Café in SilvertonJohn Dynons VW-ModellGegend um Broken HillSculpture Hill bei Broken Hill

Mutter und Kind, gut getarnteine kleine Fleck-Python ???Abendsonnenanbeter (Mundi Mundi)Flinders Ranges, NP,  South Australia"Gr. Chin. Mauer", BlinmanVon Blinman nach ParachilnaAuswahl an Fleischgerichten!Gegend zwischen Blinman und Parachilna"Lindhorst" heißt uns willkommen!"Ochre Pits", hlg. Stätte der Aboriginesin  Ruinenstadt BeltanaRuinenörtchen Beltana bei Leigh Creekriesiges Stahlwerk in WhyalleLeuchtturm id. Lowly Bay, WhyallaGlückwunsch abgegeben! Postamt Woomera Historic Aerospace Site, Woomera Selbstdarstellung Woomeras Historic Aerospace Site, Woomera   und hier noch ein paar Tieraufnahmen: zutrauliches Schaf im WintermantelPelikan auf Straßenlaternevon den Pinguinen abgegucktkl. Sittich beim FrühstückRosakakadubaumNacktaugenkakadus  (Little Corella)Krähen an totem KänguruhDelphin-Familieein Delphin begrüßt die AnglerAdlerpaar   Ende für heute.Kuss senden

Opalminen (Lightning Ridge), 2 Nationalparks (Warrumbungle und Gundabooka) und nun auf dem Weg nach Broken Hill

Warum melden wir uns heute schon wieder? Aus aktuellem Grund:

am 31. Mai 2014 sind wir genau 1 Jahr, 1 Monat, 1 Woche und 1 Tag unterwegs!!! Das sollte Anlass genug sein, kurz unsere Empfindungen, Entbehrungen oder neuerworbenen Ansichten zu beschreiben und einmal zwischen dem 14-tägigen Rhythmus einen kleinen Bericht abzugeben.

Wir leben seit über einem Jahr auf ca. 14m² eng beieinander, tagsüber und auch nachts. Wer uns kennt, weiß, dass es früher öfter Probleme mit den Schlafgeräuschen gab und wir uns vor Beginn der Reise überhaupt nicht sicher waren, ob diese Nähe funktionieren kann. Sie kann! Meistens schlafen wir entspannt und ohne Störungen bis uns die Sonne oder die Krähen wecken. Auch tagsüber klappt es gut mit uns; Meckern oder Maulen haben hier keine Chance: wer mault fliegt raus!

An üppiger Garderobe wurde nicht gespart: für jeden Anlass musste das passende Kleidungsstück eingepackt werden; was Schickes, falls man mal eingeladen wird oder ins Theater gehen möchte, was Figur kaschierendes für den Bummel durch die Stadt, Hosen nicht aus Jeansstoff, Hosen doch aus Jeansstoff,  Hemden mit und ohne Ärmel, eine Ersatzhose für die Ersatzhose der Ersatzhose, naja usw. usw. usw. Drei Viertel hiervon haben wir bereits ungebraucht wieder auf den Weg nach Hause geschickt (befinden sich im Anhänger, der demnächst in HH eintreffen wird), das vierte Viertel wird bei jedem Ein- und Auspacken von einer Ecke in die andere befördert, nimmt noch immer viel zu viel Platz ein, muss aber nun einmal sein. Benötigen tun wir: ein paar T-Shirts und Hemden und 2 Paar Jeans – für jeden! Schnell durch kaltes Wasser gezogen, sind die Shirts am nächsten Tag wieder frisch und alles andere wird getragen, bis der nächste Campingplatz mit einer Waschmaschine kommt. Frisöre verdienen auch nichts an uns, zwei Mal sind wir in Auckland bei einer Koreanerin gewesen (einmal weil der Besuch von Doro und Hanni bevorstand und wir ordentlich aussehen wollten), ansonsten beschnibbeln wir uns mit mäßig gutem Erfolg selbst. Auch auf den Luxus einer täglichen Vollkörperreinigung per Dusche verzichten wir freiwillig!  Es ist etwas aufwendig, unsere Dusche frei zu räumen und kostet eine Menge Gas, dass Wasser aufzuheizen. Kalte Duschen waren noch nie “unser Ding”, also wieder ein Grund mehr, einen Campingplatz anzufahren! Allerdings habe ich manchmal den Verdacht, dass unsere Duftnote die der alten Cowboys ähnelt (späteres Foto mit Reiner hat aber nichts mit unangenehmen Körperausdünstungen zu tun!!!)

Wir haben seit über einem Jahr kein Vollkornbrot gegessen. Früher unvorstellbar für uns, jetzt völlig ok, nur hin und wieder bevorzuge ich ein kerniges Knäckebrot, um auf etwas Richtiges zu beißen. Es gibt hier Pumpernickel und auch deutsches Schwarzbrot zu kaufen, schmeckt aber nicht wie bei uns und ist übermäßig teuer. Also lassen wir das und leben wie die Aussies.

Viele, viele Tage ohne sportliche Betätigung. Außer Gesäßmuskel Training nix… das wird sich rächen! Die Falten hängen jetzt schon, oh weh, oh weh. Und dazu noch das schlechte Gewissen!!!

Seit mehr als 13 Monaten haben wir Sommer! Selbst der australische Winter fühlt sich für uns sehr sommerlich an, mit Temperaturen um 25° auch nicht verwunderlich, oder? Komisch nur, dass einige der Laubbäume trotz des warmen Wetters ihre Blätter abwerfen. Müssten doch langsam gemerkt haben, dass niemals  Frost kommt…

Wir haben seit ewig langer Zeit kein Doppelkopf mehr gespielt. Geht nicht zu 2. Das fehlt uns sehr!!! Natürlich in Verbindung mit der Futter- und Klönerei  vorher, während und nachher. Skat im eigentlichen Sinne geht natürlich auch nicht, wird aber durch das sog. Bauernskat ersetzt (Reiner gewinnt meistens, hat den besseren Überblick, kann Züge besser voraussehen).

Das Tratschen von Frau zu Frauen fehlt, das Herumblödeln und albern sein, sich über die Männerwelt herkriegen… geht nicht mit einem Mann. Ebenso bin ich nicht die richtige Partnerin für Gespräche über Heizungen, günstige Baumärkte oder wer sich als Landrat aufstellen lässt oder nicht Zwinkerndes Smiley.

Würde gerne mal wieder ein Boulevardblättchen lesen, oder ein Kreuzworträtsel machen (auf deutsch!), die Heftchen hier sind voll mit Geschichten über die Royals (uninteressant) und ein Rätsel in englisch kann ich nicht lösen. Klar, die Blätter in Deutschland sind auch nicht besonders anregend, aber wenn sich der  Entzug meldet, kommt es nicht auf Geistreichtum an.

Wir haben seit mehr als 390 Tagen kein fern gesehen und es auch nicht vermisst. Statt dessen sind wir froh über unser E-book und darüber, dass wir es weltweit neu bestücken können – only one click – !

Inzwischen haben wir mehr als 50000km verfahren, 2 Reifen platt gefahren, 1 Beule in der Mongolei durch Aufsetzen auf einer Sanddüne und 1 weitere hier in Australien durch ein blödes Känguruh (das sich nach dem Bums die Knochen zurecht schüttelte und davonhüpfte) zugezogen, das Super-Moped (das den meisten Platz in der Garage einnahm und niemals benutzt wurde…) wieder nach Hause geschickt und das nagelneue Vorzelt weit nach oben auf das Dach verbannt, weil wir nie so lange an einem Ort stehen, dass es sich lohnen würde es aufzubauen.

Wir haben Menschen kennengelernt, die uns spontan zu sich nach Hause eingeladen haben und deren Freundschaft uns hoffentlich lange erhalten bleibt und sind Wege gefahren, die uns zu Hause im Traum nicht eingefallen wären.

Aber uns geht es gut! Und wir haben noch immer Lust auf Neues! Dabei wird uns immer mehr das Bekannte und Vertraute wichtig und wir freuen uns auf zu Hause!

Und was geschah in den letzten Tagen hier in Australien?  Wir fuhren über Lightning Ridge nach Cobar, vorbei an lustigen Ortsschildern wie z.B. “Come by Chance”. Inzwischen haben wir auch gemerkt, wie die Straßenverhältnisse bei Regen sind; eine ziemliche Katastrophe. Also muss man sich gut informieren, wie in den nächsten Tagen das Wetter wird, will man seine Lieben in CbC besuchen!

Kurz vor der Ortseinfahrt von LR wird jeder Besucher dieser Stadt von “Stanley” begrüßt: ein mehrere Meter hoher Metall-Emu, der aus 3 alten, rostigen VWs  zusammengebastelt wurde. Vielleicht ein Foto für das “Schwarze Brett” in Wolfsburg? (ich habe noch ein “künstlerisch Wertvolleres”!)

Apropos Emu: wer kennt den Unterschied zwischen Emu und Strauß? Wer eine richtige Antwort (es gibt mehrere!) nennt (ohne bei Google nachgeschaut zu haben), gewinnt ein Frühstück mit uns im Outback bei eigener Anreise!

Bei Lightning Ridge finden sich bis heute große Flächen mit “Maulwurfhügeln”, Zeugnisse der Suche nach dem Opal. Es kann jeder, auch wir könnten es, zur Stadtverwaltung gehen, sich einen Claim kaufen und losbuddeln. Wir haben dort 2 Tage verbracht, in den Abraumhügeln nach übersehenen  Klunkern gesucht und uns diebisch über den sog. “Potch” gefreut: ebenfalls Opal, aber wertlos da nicht in allen Farben schillernd sondern meistens hellblau bis grau schimmernd. Abends in der kuriosisten  Kneipe gesessen, die uns je begegnet ist und uns mit Leuten unterhalten, deren Englisch nicht zu verstehen war… aber das Bier hat herrlich geschmeckt.

Sweeney, der Geschenkartikelladenbesitzer, hat uns viel über Opale erklärt, ua. dass Touristen sich gerne übers Ohr hauen lassen: es gibt 3 Sorten von Opalen zu kaufen: die Originalen, die Doubles und die Tripples. Originale und Doubles (hier wird eine dünne schwarze Schicht und den Stein geklebt) sind die wertvollsten, bei einem Tripple wird außerdem noch eine Schicht aus Acryl über den meist hauchdünnen Stein gezogen! Für den Laien nicht zu erkennen. So erzählte er von einer deutschen Touristin, die voller Stolz ihr Prachtstück zeigte, für das sie 1400 Dollar bezahlt hat, es aber einen tatsächlichen Wert von höchstens 30 Dollar hat.

Unterwegs haben wir kurzentschlossen 2 Naturschutzparks besucht: den Warrumbungle und den Gundabooka. Beide sehr unterschiedlich aber unbedingt sehenswert. Rote Erde, grünes Buschland und ein nie gesehenes Blau am Himmel (ohne Kondenzstreifen).  Haben lange Wanderungen unternommen, Känguruhs umgelaufen, Höhlen mit alten Zeichnungen der Ureinwohner bewundert  und in der Wildnis bei Lagerfeuer und Erzählungen von glühenden Augen, die durch die Dunkelheit leuchten, übernachtet. Über uns ein Meer von Sternen, das uns zum Staunen und Träumen brachte…

Heute sind wir in Cobar angekommen, eine Stadt, die früher wegen seines Kupfer- und Goldabbaus blühte, heute durchaus noch davon lebt, wenn auch die Viehwirtschaft inzwischen die Haupteinnahmequelle geworden ist. Wir stehen auf einem der vielen Stellplätze an dem “Highway” , die kostenlos und sehr schön hergerichtet sind, meist mit Toilettenhäuschen, Tisch und Bank und einer Feuerstelle (ähnlich denen in USA). Die Nächte sind kühl und erfrischend, die Tage angenehm warm. Einfach wunderschön…

Und als Beweis noch ein paar Fotos; und bitte beachtet Reiners farblich hervorragend abgestimmtes T-Shirt!

in der Ferne: Warrumbungle NPBriefkästen in allen Variationenwir im Warrumbungle NPbunte Steine im Warrumbungle NPWanderung am Belougery Split Rock, Warrumbungle NPKänguruhs im Warrumbungle NPViehtransporter unterwegs, 4 Etagen Schafezum Glück nicht unsers!!!Hinweistafeln Opal-Felder bei Ligntning Ridge"Stanley" the big EmuInfotafel Glengarry HiltonGlengarry Hilton, The oldest Pub, Opal FeldOpalfields Lightning RidgeKneipe im NirgendwoClaimbesitzer mit dem neuesten EquipmentHumor haben sie ja...Opalfields Lightning Ridge1m breites Grubenloch!Mr. Sweeney  erklärt OpalOpalfunde, Gläschen für 50 $Cars with brakes: give way!Lightning Ridge, heißes QuellbadFriedhof im OutbackGundabooka NPGundabooka NP mit ReinerReiner am Lagerfeuer, Gundabooka NPAborig. Höhlenzeichnungen, Gundabooka NPkunstvoller AmeisentrichterWanderung Bennets Gorge, Gundabooka NPmehr als 100 Fliegen bevölkern R. RückenGeröllstampfer aus dem früheren Goldabbauheutiger Kupfer-/Goldabbau, CobarEmu in Abendsonne bis bald! Bin gleich zurück

Sydney und Weiterreise durch die Blue Mountains

So, nach einer kleinen Pause sind wir wieder “auf Sendung”. 

Heute ist der 18.5. und wir befinden uns auf dem Weg nach Broken Hills, einer Bergbausiedlung im äußersten Westen des Bundesstaates New South Wales. Nachdem wir Sydney und somit die gastfreundlichen Wilkinsons verlassen haben, sind wir quer durch die Blue Mountains über Orange (und Umgebung) und Wellington (nicht zu verwechseln mit Wellington…) nach Dubbo gereist, noch ist die Landschaft grün und hügelig und obwohl der Winter bevorsteht, sind die Wiesen und Weiden saftig und es springen die frisch geborenen Lämmer zwischen den Müttern herum (die “Kerle” werden in der Regel auf anderen Weiden gehalten, bringen zu viel Unruhe in die Herde).

Aber es gibt noch einiges aus der Zeit in Sydney zu berichten:

Zuerst von unserem Wohnmobil: angekündigter Ankunftstag in Sydney: 4.5., tatsächlicher: 6.6. (wo war das Schiff während der 2 Tage Differenz? Ist keine große Entfernung von Auckland nach Sydney). Dass wir unser Fahrzeug nicht am gleichen Tag aus dem Zoll würden holen dürfen, war uns schon klar, dass wir aber noch 3 Tage warten mussten, stellte unsere Geduld auf eine ziemlich harte Probe. Wir bekamen die Nachricht, dass vor Verlassen des Hafengebietes eine Außendesinfektion stattzufinden habe (obwohl wir das Auto in NZ auf das Gründlichste gereinigt hatten – sowohl von innen als auch von außen) und pro forma wurde eine Erlaubnis dazu eingeholt (in Verbindung mit einer Rechnung…), die Alternative wäre eine Rückreise nach NZ gewesen. Also zugestimmt und bezahlt. Da wir mit jeder Schiffspassage unseres Womos erfahrener werden, haben wir dieses Mal wirklich alle persönlichen Dinge  in Kartons verpackt und separat, aber mit dem gleichen Schiff, verschickt. Ich stelle mir die enttäuschten Gesichter auf dem Frachter vor: nichts zu entwenden?  Wenn man lange genug sucht, muss doch etwas Brauchbares zu finden sein! Und siehe da: 2 Spanngurte aus der Garage, 2 Wolldecken zum Schutz der Matratzen und ein Kleiderhaken – sehr praktisch an eine glatte Fläche wie Spiegel zu heften – fehlten als Resultat bei dieser Überfahrt. Also doch nicht wirklich alles eingepackt Vor Wut kochen.  Inzwischen haben wir auch erfahren, dass viele Reedereien gar keine Wohnmobile mehr per RoRo (roll on, roll off) transportieren, sondern nur noch in Containern verschlossen, weil zu viel und zu oft gestohlen wird (können wir wegen unserer Überhöhe nicht nutzen).

Egal jetzt, Wolldecken gab es inzwischen neue, Spanngurte auch, nur ein Kleiderhaken für unsere täglichen Jacken fehlt noch.

Anstelle der 22 Pakete, die wir in Auckland aufgegeben haben, bekamen wir 21 zurück. 1 wurde – wieder mit unserer Genehmigung, alternativ wäre wieder die Rücksendung nach NZ gewesen – vernichtet: Lebensmittel. Obwohl alles original verpackt und verschlossen war, gab es seitens der Behörde Beanstandungen und wir mussten uns wieder neu mit Gewürzen und Konserven eindecken. Bei Abholung unseres geliebten Autos durfte nur einer auf das Zollgelände und ich war froh, dass Reiner diesen Part übernommen hat: er musste eine Sicherheitsprüfung ablegen, die aus 59 (!!!) Fragen zur allgemeinen und besonderen Sicherheit bestand, natürlich in englischer Sprache. Ohne diese (bestandene Prüfung, von den 59  Fragen hatte Reiner nur 11 falsch) hätte er das Zollgelände nicht betreten dürfen und wir hätten mehr als 50€ zahlen müssen, damit uns jemand das Fahrzeug vor das Tor stellt). Oh, man, da hätte ich hoffnungslos versagt, selbst auf deutsch hätte ich meine Schwierigkeiten gehabt.

Insgesamt haben wir die Gastfreundschaft der Familie Wilkinson 12 Tage in Anspruch genommen. Sie haben ein Gästezimmer an die Garage angebaut mit eigener kleiner Terrasse. Von hier aus hatten wir einen schönen Blick in den Garten mit 2 Vogeltränken, an denen sich die verschiedenen Sittiche gelabt haben. Direkt hinter dem Gartenzaun beginnt ein großer Golfplatz, so dass dieser Platz ein Ort der Ruhe und Entspannung ist, mitten in der Großstadt Sydney. An dieser Stelle noch einmal ganz herzlichen Dank an May und Brian!

Sehr zu unserem Erstaunen luden uns die Wilkinsons zu einem Einkaufsbummel ein: ALDI. In Australien gibt es mehr als 200 Filialen, alle an der Ostküste. Und ziemlich ähnlich sortiert und präsentiert wie bei uns. Schwarzwälder Schinken, Pumpernickel und alle möglichen Käsesorten (dän. Blauschimmel, Maasdamer etc.) lassen vergessen, dass wir uns auf der anderen Seite der Erdkugel befinden (Känguruhfleisch gibt es natürlich, hab ich aber auch schon in D. gesehen). Und einen leckeren Honig bietet ALDI an: Manuka. Gab es schon in NZ zu utopischen Preisen, jetzt nicht gerade ein Schnäppchen aber bezahlbar. Blöd nur, dass es in der gesamten Mitte und im Westen kein ALDI mehr gibt, denn Bevorraten konnten wir uns nicht mit diesem edlen Bienenprodukt, da die Bundesgrenzen keine frischen Lebensmittel und schon gar keinen Honig aus dem benachbarten Land zulassen. Es soll starke Kontrollen und noch heftigere Strafen bei Nichteinhaltung dieser Beschränkungen geben. (Habe eben Manuka-Honig gegoogelt: ein stark antibakteriell wirkender Honig aus NZ, stellen im Jahr 1700 T her, weltweit werden aber mehr als 10.000 T verkauft, also fast alles Produktfälschungen!!!)

Unsere ersten Känguruhs – ein großes Rudel, falls das bei diesen Tieren auch so genannt wird – haben wir am Burrendong-See bei Wellington gesehen, es kam uns noch ein wenig wie im Hodenhagener Safaripark vor; es dauert bis unser olles Hirn bereit ist zu kapieren, dass hier pure Wildnis  herrscht.

Mit Brian haben wir eine schöne Tour durch die Blue Mountains unternommen. Er kennt Wege und Stege, die nicht so von Touristen überlaufen sind (wie gut, dass wir keine sind, haha) und so hatten wir einen wunderschönen Tag mit Lunchpaketen und herrlichen Aussichten, ua. auf die bekannten 3 Sisters (wird ja wohl jeder kennen, oder?).

Wenn wir Rast machen und aus dem Auto aussteigen, werden wir meist kreischend von diversen Scharen von Sittichen und Kakadus begrüßt. Diese bunte Vogelwelt ist schon eine Pracht und es fällt mir schwer, nicht viel mehr Aufnahmen dieser exotischen Tiere in den Blog zu stellen. Aber ich verstehe ja: zu Hause auf dem Sofa ist ein Papagei mehr oder weniger nicht sehr interessant.

Brian erzählte uns von einem Restaurant in den Blue Mountains, dass im Juli zu einem Christmas Dinner einlädt und die Leute kommen in Scharen! Die Menschen hier können nicht ihre Herkunft und ihren Sinn für Traditionen verbergen und lieben ihren Plumpudding ebenso sehr wie den Truthahnbraten aus der Röhre. Zur echten Weihnachtszeit im Dezember ist es hier viel zu heiß für derartige Speisen!

Unsere Aufenthaltsdauer für Australien haben wir auf 1 Jahr verlängert. Das Visum zu verändern war kein Problem, geht alles per Internet. Innerhalb von einer 1/2 Stunde war per Email das neue Visum da und wird automatisch auf unsere Pässe übertragen, d.h. es gibt keine schriftlichen Einträge mehr. Aber zur Sicherheit, man weiß ja nie, haben wir uns alles ausgedruckt…

So, nun gibt es wieder ein paar Fotos und im Anschluss hieran werde ich mich wieder meinem neuen Hobby, dem Patchworken, widmen. In jedem größeren Ort gibt es kleine Lädchen mit 1000-en hübscher Stoffe und allem Zubehör fürs Quilten. In Wellington hab ich mich beraten lassen, die Dame war so begeistert von meinem Enthusiasmus, dass sie mir anbot, alles fertig zuzuschneiden.  Es ist gerade ein Kissenbezug im Entstehen, an etwas Größeres habe ich mich noch nicht herangetraut. Schließlich ist alles Handarbeit!

das Haus unserer Gastgeber WilkinsonBrian Wilkinson als BikerMay  in ihrem QuiltzimmerMays Quiltdecken, alles per Hand genähtan dieser Decke hat May während unseres Aufenthaltes gearbeitetgroßes Einräumenim Royal NPPulpit Rock Lookout, Blue Mountains NPPulpit Rock Lookout, Blue Mountains NP, BrianReiner und Brian, Lunch, Blue Mountains NP3 Sisters, Blue Mountains NPGelbhaubenkakadu frontalBlick durch die Bäume in die Weitewir in Tropfsteinhöhle bei WellingtonLake Burrendong bei WellingtonApex Nature Trail, WellingtonApex Nature Trail, WellingtonGelbhaubenkakaduRosella SittichBlue Mountains NPBrians Foto: big view small personPauseLotterieverkäuferinerste Känguruhs, Lake Burrendong, Wellingtonerste Känguruhs, Lake Burrendong, WellingtonHütehund zeigt sein Könnenmit Blümchen: "meine" PatchworkberaterinBrückenpfeiler in DubboBrückenpfeiler in DubboBrückenpfeiler in Dubbo

Die ersten Tage in Australien

 

Von NZ aus hatten wir vorausschauend ein Hotelzimmer und einen Kleinwagen gebucht und wir hatten gerade  noch die Zeit, die beiden Bestätigungen dieser Buchungen per Email zu empfangen bzw. zu lesen als unser 4 stündiger Flug von Auckland nach Melbourne startete.

Frohen Mutes und in der Annahme, alles für die erste Nacht vorbereitet zu haben, strahlten wir den Passkontrollbeamten in Melbourne an und erwarteten ein ebenso freundliches “Welcome to Australia”. Der junge Mann hinter der Glasscheibe nickte ein schlechtgelauntes “Hi”, besah sich die von uns bereits im Flugzeug gewissenhaft ausgefüllten Einreisedeklarationen  und mühte sich ein:”go back and come again, when you have a permanent adress in Australia”.  Unser Willkommensgruß in Melbourne! Da saßen wir nun, kamen nicht rein und nicht wieder raus und hatten keine Ahnung, was wir an Stelle: “wir reisen in unserem Motorhome” schreiben sollten. Von der Einreise in Japan hatten wir in Erinnerung, dass eine Hoteladresse genügte! Aha! Hoteladresse war doch kein Problem! Reingeschrieben, wieder in die Schlange eingereiht und – ohne Probleme die Genehmigung zum Passieren bekommen.

Glücklich, diese Hürde genommen zu haben, setzte Reiner mich auf einen der Flughafenstühle, ließ das gesamte Gepäck zur Aufsicht bei mir und entschwand in Richtung Autoverleih. Natürlich hatten wir bei der Buchung des Autos darauf geachtet, dass der Verleiher am Flughafen Melbourne eine Agentur hat, was wir aber nicht wussten: es gibt in M. 2 Flughäfen!…Und an dem Internationalen, an dem wir angekommen waren, kannte kein Mensch diese Autovermietung. Also Laptop heraus und nachgeschaut, wie denn die tatsächliche Adresse lautet. In der Zwischenzeit hatten wir eine 2. Email dieses unbekannten Autoverleihers bekommen, in der er uns mit großem Bedauern mitteilte, er könne leider keinen Wagen zur Verfügung stellen. Hurra! Wir brauchten also nicht “JWD” einen vorbestellten, extra günstigen Kleinwagen abzuholen, sondern konnten direkt hier an Ort und Stelle einen viel teureren Wagen leihen … manchmal muss man eben auch mal Glück haben Verärgertes Smiley.

Die Hotelbuchung hat aber geklappt und nach einer kleinen Mahlzeit gingen wir zufrieden schlafen.

Obwohl etwas außerhalb der City gelegen, hätten wir gern die nächsten 2 Nächte ebenfalls in diesem Hotel verbracht, was aber wegen völligem Ausgebuchtseins nicht möglich war. Also googelten  wir uns ein Hotel mitten im Stadtzentrum, fanden das “Green House” (schöner Name, nicht wahr?) tatsächlich nach einiger Zeit und mieteten uns, da preislich einigermaßen akzeptabel (90 AUD/Nacht), in ein fensterloses, 4 qm großes Zimmer mit Etagenbetten ein. Bettzeug, oder was man dafür halten kann, lag auf den Matratzen, Gemeinschaftsduschen und Toil. auf dem Flur. Frühstück im Gemeinschaftsraum – nachdem man sich das Brot selbst in der Küche getoastet hatte, Margarine  und Marmelade standen zur Verfügung und für uns Kaffeetrinker fand sich eine klebrige, beinahe leere Dose mit Nescafé. Wir hatten schon mehrfach von den Backpacker-Hostels gehört und gelesen, aber eigene Erfahrungen sammelten wir erst hier!

Melbourne (Melben) ist eine Großstadt mit ca. 4 Mio. Einwohnern. Wegen der Kürze der Zeit nahmen wir uns einen City-Tour-Bus, saßen in der Nähe des lauten Motors und konnten von den Erklärungen, die natürlich in englisch abgegeben wurden, nichts verstehen. Aber genossen haben wir die Busfahrt trotzdem, schließlich war eine Menge zu sehen.

Zufälligerweise befand sich ein Parkhaus ganz in der Nähe unseres Superhotels und es gab einen äußerst günstigen Wochenendtarif, der Montag morgens um 6.oo Uhr Schlafender Halbmond endete… Danach kostete jede 1/2 Std.    5 AUD. Also früh aufgestanden und die Fahrt nach Canberra (Canbra) angetreten. Unterwegs machten wir in einem Conservation Center für Koalas halt (auf der Phillip Island), wo die Tiere in einem großen Gebiet völlig frei herumhängen können, trotzdem aber geschützt sind (I´m not lazy – I´m saving energy). Weiter gings dann über Eden nach Bateman Bay und anschließend nach C., wo  uns  Brian Wilkinson in Empfang nehmen wollte. Brian und seine Frau May trafen wir in Japan und nach dem Austausch unserer Visitenkarten stellten wir fest, dass wir beinahe den gleichen Nachnamen haben! Seit dieser Begegnung bestand ein loser Emailkontakt und irgendwann kam die herzliche Einladung nach Syndey, die wir sehr gerne annahmen.

Und hier sind wir nun! Brian gibt sich als Entertainer, Organisator und bestgelaunter Reiseführer während May, z.Zt. leider etwas erkältet, lauter leckere Sachen kocht und wunderhübsche Quiltdecken näht. Per Hand!  Um diese Gabe beneide ich sie sehr, ich liebe diese Decken! Wir dürfen in einem kleinen Häuschen im Garten wohnen, haben alle Freiheiten, die wir möchten und alle Hilfestellungen, die wir brauchen. Wir sind den beiden sehr dankbar!

Seit 2 Tagen soll unser geliebter “Palace on wheels” hier im Hafen stehen, morgen werden wir hinfahren und uns persönlich davon überzeugen. Mal abwarten, welche Überraschungen die Aussies noch für uns bereit halten!

Beinahe hätte ich es vergessen: vielen Dank an die 3 Hilfsbereiten, die sich bereit erklärt haben zusammen mit einem Mitglied unserer Familie den Anhänger aus HH abzuholen!!! Ihr seid uns eine große Hilfe!

Für heute genug, wir halten euch weiter auf dem Laufenden……….und nun noch ein paar Bilder:

Ps.: die Allfarbenloris heissen hier rainbowlorikeet. Klingt irgendwie schöner als Allfarben…oder?

 reisefertiger AnhängerFlug nach AustralienErster Blick auf Melbourne, Australienwir in kleiner GasseAboriginieauftritt, Fed. SquareSkyline und Yarra RiverEureka Skytower, MelbourneStraßenkünstlerReiner auf FelsenKoala Conservation Center, Phillip IslandKoala Conservation Center, Phillip IslandKookaburra (Lachender Hans), Phillip IslandWallabieCape-Barren-GansReiner und BrianSydneyHarbour Bridge und Opera, SydneyAllfarbenloris auf meiner Hand"Apfelbaum"Government House, Royal Botanic Garden, Sydneyharmlose ? Spinne im Royal Botanic Garden, SydneyMum and Daddy LonglegAboriginePanorama  Sydney, Darling HarbourLeo-UGGs, 110.-  AUD = ca. 80.-€

Maori, Lieblingsspeisen und gefährliche Flüsse

Spektakuläres geschieht nicht mehr. Seit einiger Zeit verbringen wir die Tage in Auckland und Umgebung, bedacht darauf, nicht mehr zu viele Kilometer zu fahren:

1. weil der Wagen schon gewaschen ist (von außen jedenfalls) und 2. damit wir hier nicht mehr tanken müssen. An Bord darf nicht viel Benzin im Tank sein.

Heute auf einem Campingplatz ganz in der Nähe des internationalen Flughafens Quartier bezogen. Das Wetter ist wechselhaft, eben noch taifunartige Regenstürze und jetzt blauer Himmel mit unschuldigen Schäfchenwolken und  leichtem Wind,  ideal zum Wäschetrocknen. 5 NZD (=3,50 €) kostet eine Maschinenladung, Waschpulver bringt man sich mit.

Was ist uns aufgefallen in NZ, was gibt es noch zu berichten. Hier kommt ein buntes Durcheinander an Informationen, Eindrücken und Schilderungen von Erlebtem:

Eingekauft haben wir hauptsächlich in größeren bzw. riesigen Lebensmittelgeschäften ( z.B. Countdown, New World, Pak´n Save). Manchmal weist ein Schild schon von Weitem darauf hin, dass dieses Geschäft zu 100 % Neuseeländern gehört und auch von ihnen betrieben wird (ebenso bei einigen Tankstellen). Ansonsten sieht man in der Regel nur Polynesier/Innen, Tonganer/Innen (wobei wir diese Inselbewohner nicht auseinanderhalten können) oder Inder/Innen, sowohl in den Gängen zum Auffüllen der Regale als auch an den Kassen. Die Begrüßungformel: Hey, love, how are you today? ist schon sehr nett, oder? Wir vermissen eigentlich nichts, haben uns an das softe Weißbrot / Toast gewöhnt und Aufschnitt oder –striche gibt es reichlich und lecker! Reiner hält sich dabei an alle Wurstsorten bzw. Schinken (meist Rind oder Huhn, Schwein eher rar), Käse teilen wir uns (so richtig lecker ist der old-aged Cheddar von Puhoi) und ich liebe die Aufstriche aus getrockneten Tomaten mit Cashewnüssen und Parmesan bzw. gebratenen Auberginen, Koriander und Limettensaft. Sollte nach den Rezepten mal googlen…  Seafood gibt es reichlich, der mit Abstand beliebteste Fisch ist der Snapper oder auch Redsnapper. Er soll wenig Gräten haben und ist häufig in den Küstengewässern der Nordinsel zu finden. Ebenso an der Fischtheke im Supermarkt, dort allerdings für 36 NZD/kg (=24 €/kg). Wir haben ja noch ein paar Tage Zeit…Forellen dürfen nicht verkauft werden???!!! Selber angeln – kein Problem. Der Sinn dieser Anordnung ist uns verschlossen geblieben. Aale werden hier 100 Jahre und älter. Kein Mensch isst hier diesen für uns so leckeren Gaumenschmaus. Vielleicht ist den Kiwis das Nahrungsspektrum dieses Aasfressers nicht angenehm?

Das Rabatt- bzw. Bonussystem wird hier um ein Vielfaches extensiver betrieben als bei uns. Quellen bei uns die Portmonees über, weil wir von überall Rabattkarten bekommen, so muss man hier eine extra Ablage für die Kassenbons haben: jedes Geschäft wirbt mit Tankgutscheinen oder anderen mehr oder weniger nützlichen Dingen – je nach Höhe deines Einkaufs! Ein großes Einkaufszentrum z.B. vergibt bis zu 10Cent / getankten Liter. Das lohnt sich schon bei einem 120 l-Tank! Wir wundern uns auch nicht mehr über “Hamsterkäufe”, wenn die Leute mit Kanistern vorfahren und soviel wie möglich abzapfen wollen.

Unterwegs treffen wir nun nicht mehr viele Touristen in ihren Leih-Wohnmobilen. Zu erkennen an den fehlenden Flügeln des Aufklebers der Mitglieder des NZ Wohnmobilclubs. Diese ca. 40cm langen Flügel werden in der Regel für jedermann gut  sichtbar von den Clubmitgliedern  vorne an das Fahrzeug geklebt (haben wir natürlich auch gemacht) und machen somit dem entgegenkommenden Wohnmobil klar: hier kommt ein Genosse! Dem wird  freundlich gewunken!  Die Touris ahnen von dieser “geheimen” Absprache nichts und fahren ungegrüßt an einem vorbei…Wenn die wüssten!

Beinahe jeder Feld- und Waldweg ist in Privatbesitz und von seinem Besitzer auch als solcher gekennzeichnet. “Keep off”-Schilder oder Tore mit Zahlenschlössern sind keine Seltenheit. Die wunderbar ausgebauten Wanderwege allerdings (tracks oder trails) erlauben das Betreten der Wiesen und Weiden, oftmals sind “Übersteighilfen” über die Elektrozäune angebracht und man richtet sich nach den farbigen Markierungen, die alle paar 100 Meter zu finden sind. Hin und wieder sahen wir Tramper an der Straße um Mitfahrgelegenheit  winkend stehen, ein nicht ungefährliches Unterfangen, wie wir hörten: 2 deutsche junge Frauen sind bei dieser Gelegenheit überfallen worden, eine wurde sehr schwer mit einem Messer am Hals verletzt…

Wir fuhren an Flüssen entlang, an denen Schilder angebracht waren, die vor Berührung mit dem giftigen Wasser warnen. Selbst harmloser Hautkontakt kann zu schlimmen Verletzungen führen. Dieses ist der landwirtschaftlichen Überdüngung und der Einleitung von Haushaltswasser zu verdanken. Wen wundert es, dass peinlichst darauf geachtet wird, dass jeder Caravan oder Wohnmobil sein Grauwasser in großen Behältern sammelt und dann an die dafür vorgesehenen Stellen ablässt?! Ohne diese großen Tanks und Chemietoiletten mit ausreichendem Fassungsvermögen bekommt niemand den Aufkleber: Self contained! und ist verpflichtet, jede Nacht auf einem Campingplatz zu übernachten, wo Toiletten und Duschen, Küche und Waschraum zur Verfügung stehen.

Es hat wohl eine Rechtschreibreform stattgefunden. Wir sahen Schildchen, die für Honig warben. Wir hätten sie wohl nicht richtig interpretiert, wenn nicht neben dem Wort: hunny noch ein fleißiges Bienchen abgebildet gewesen wäre. Ebenso erging es uns bei dem Wort: Heliflite. Wäre uns dieser Hinweis nicht auf einem Flughafen aufgefallen und wären keine Hubschrauber abgebildet gewesen, wir hätten keine Ahnung von der Bedeutung dieser Infotafel gehabt.

Ein Kiwi, der was auf sich hält:  

–   mäht 3x wöchentlich den Rasen auf seinem Grundstück, drum herum und alle Nachbargrundstücke gleich mit

–   treibt morgens um 7 Sport (Schwimmen, Laufen, Gymnastik im Park)

–   geht in seiner Freizeit Angeln und Jagen (Jagdscheine kann man billig im Waffengeschäft kaufen), außer Karnickel gibt es aber kaum noch freilaufendes Wild

–   reist durch sein Land mit den witzigsten Gipsywagen , umgebauten Schulbussen oder riesigen Pickups, wo gleich 3x Zimmer ausgefahren werden können.

–   ist stolz auf sein (von den Maori geklautes) Land, liebt es und verbringt viel Zeit im Freien.

Das Ehepaar Fischer hat uns erzählt, dass es in NZ eine Einheitsrente gibt, d.h. jeder Mann und jede Frau erhält vom Staat die gleiche Summe ausgezahlt – 2-wöchentlich.  Finanziert wird das aus den Steuern, es gibt keinen Rentenbeitragsabzug vom Lohn.

Nach wie vor steht die Schaf- bzw. Rinderzucht an erster Stelle in der Landwirtschaft. Das Fleisch wird frisch oder tiefgefroren vermarktet (weltweit), die überschüssige Milch wird in der Hauptsache nach China geliefert. Überhaupt ist China ein bedeutender Handelspartner: große Mengen Holz werden verschifft (nachdem sie erst einmal geschlagen wurden…) zur Herstellung von Papier. Nur langsam kommt eine Wiederaufforstung in Gang, der ursprüngliche Wald ist schon lange abgeholzt: schon die Maoris begannen mit der Brandrodung für ihre Felder und dem Schlagen der Bäume für den Bau ihrer Häuser. Heute sieht man in weiten Teilen Monokulturen großflächig angebaut, bereit für die neue Ernte.

Bemerkenswert ist, dass es keine Energie aus Atomkraft in NZ gibt! Wasserkraftprojekte stehen an erster Stelle, die Windenergie steckt noch in den Kinderschuhen (lohnt sich bei dem Wind hier aber allemal). Einen geringen Anteil an der Versorgung haben Gas- bzw. Erdöl und Kohle. Ein amerikanisches Atomschiff soll keine Einlaufgenehmigung in den Auckländer Hafen bekommen haben!

 

Die Maori heute wohnen entweder von uns unentdeckt in den Dörfern und Städten zwischen den Kiwis oder sie haben sich in die von der Regierung zurückgegebenen  Gebiete zurückgezogen. Etwas mehr als 20% der Bevölkerung besteht heute aus Maori bzw. Polynesiern. Es gibt die Form der Kleinfamilie wie wir sie kennen nicht, die kleinste Einheit ist die Großfamilie (Whanau), der Unterstamm (Hapu) und der Stamm (Iwi). Insgesamt gibt es 50 Iwis, die aber niemals zu einer gemeinsamen Organisation zusammengefunden haben, früher sich sogar bekriegt und bis auf den Tod bekämpft haben.

Es gibt in den Stammesgebieten kein privates Land. Alles gehört dem Stamm. Lediglich ererbte Schmuckstücke oder Waffen gehören zum Privatbesitz (Quelle: Reiseführer, ob das heute noch zutrifft wissen wir nicht). Verwandtschaftsgrade werden nach Generationen bezeichnet: der Onkel ist dem Vater gleichgestellt , die Tante der Mutter usw.

Utu= Erwiderung! Ein Geschenk oder eine Einladung muss sofort erwidert werden, ebenso eine Beleidigung oder Verletzung. Also ein Dank, eine Sühne oder eine Bestrafung.

Marae= Versammlungshalle einer Großfamilie oder eines Iwi. Ein Fremder darf ohne Einladung dieses Haus nicht betreten. Heutzutage werden diese Hallen für gesellschaftliche oder politische Treffen genutzt, für Sportveranstaltungen aber auch für Totenwachen oder hochformalisierte Zeremonien zum Empfang von Gästen.

Moko= Tätowierungen. Die Gesichtstätowierung der Männer ist 3-geteilt: Stirn und beide Wangen. Bei Frauen werden nur Lippen und Kinn tätowiert. Dient als Zeichen der Stammeszugehörigkeit und/oder als Erinnerung an besondere Auszeichnungen. Besonders dicht tätowiert sind die Gesichter und die Pobacken…früher eine sehr schmerzhafte Prozedur, heute wird in der Regel genau so tätowiert wie bei uns. In einigen Gegenden sieht man die Lippen/Kinn-Tätowierung bei den Frauen wieder häufiger, das Selbstbewußtsein steigt wieder! Wir wurden vor Übergriffen (Diebstahl bis hin zu Waffengewalt) in den Gebieten der Maori gewarnt. Erlebt haben wir nur freundliche Menschen, die gerne unsere Fragen beantwortet haben, die uns zu “ihrem” Waitangi-Day eingeladen haben.

Nun habe ich aus ca. 6000 Fotos einige herausgesucht, die für uns schön sind, weil es Aufnahmen aus der Natur sind, wie wir sie jeden Tag erlebt haben. Nichts besonderes…einfach quer Beet:

 

Muriwai Beach, Gannet (Tölpel) Colonyein australischer "Brown quail"TuiKonserviert. Holz eines 45.000 J. alten Kauri-WaldesCape Reinga, nördl. Punkt NZsTeapotland, OwakaPelzrobbeLandschaft nördl. von DunedinLake Waitaki, Richtung Mt. Cook3,5 std. Wanderung zum Hooker-LakeHalbmond über dem Sefton-Glacierletztes Ende der NordinselJohn`s Joint, Gärtnerei in KingstonEingang, BluffWale-watchin`...Slope-Point, südl. Punkt NZsSchwarz-Nasen-Schafe1. Pinguin!!! (Gelbaugenpinguin)Abendrot am Lake PukakiCoromandel, früh morgensneuer Farntriebin einer Palmengärtnereiduftende Liliejunger FarntriebWaitangi, Treaty HousePflanzen aus dem All ???versteinerte Muscheln und Schneckenschwarze EnteGollumGras im WindAnanas-Staude, Botanic Garden, AucklandBananenblüteAalFigürliche Ausstellung: Wer liebt das Land? TE KAWAUSnapper am Hakenerkaltete Lavaschicht, Pollok Hamilton`s GapNeuseelandtaube kopfüberMöwengeschreiLöfflertolle WelleSonnenuntergang, Pollok, Hamilton`s Gap Auckland im letzten Tageslicht  auf nach Australien!    Glas Bier bei Abenddämmerung in Taupo   Prost!!!

Von Rotorua zum East Cape (Tokomaru Bay), weiter über Gisborne nach Napier

Unsere Tage sind gezählt! Jedenfalls die in Neuseeland. Der Flug ist gebucht und der Verschiffungstermin steht auch fest. Am 25.4. geht es für uns nach Australien. Wir fliegen nach Melbourne, nehmen uns ein kleines Mietfahrzeug und schauen uns die Städte bis Sydney an während unser Auto gemütlich (hoffentlich) auf dem Meer zu uns herüberschaukelt. Am 5.5. sollen wir es dann wieder in Empfang nehmen können.

Aber das ist alles vorgegriffen.

Bisher sind wir in NZ und zwar sehr gerne! Je länger wir hier sind um so mehr wächst uns die Insel (besser: die Inseln) ans Herz. Die Menschen sind reizend, die Gegenden abwechslungsreich und das Wetter unschlagbar. Da fallen die Regentage zwischendurch nicht wirklich ins Gewicht! Wir können alle Aus- bzw. Umsiedler gut verstehen, sind uns doch das ein oder andere Mal ebenfalls  Gedanken dieser Art gekommen.

Wir verließen Rotorua und die Fischers nach beinahe einer Woche Aufenthalt, den beiden gebührt ein riesen Dankeschön für die schöne Zeit! Sie haben sich so viel Mühe gemacht mit uns: sind mit uns Angeln gefahren, haben uns  Gegenden gezeigt, die wir sonst niemals entdeckt hätten, haben lecker gekocht und gebacken und last but not least uns mit Wasser (Dusche und Waschmaschine!) und Strom versorgt. Zusammen haben wir ein Gewächshaus mit neuer Abdeckfolie bespannt, ein bisschen im Garten Unkraut gezupft oder uns mit den reifen Früchten der übervollen Obstbäume im Garten eingedeckt. Super Klasse!

Wir wollten weiterfahren zum East Cape. Dieses Cape ist berühmt geworden, weil es die östlichste, mit dem Auto erreichbare, Spitze der ganzen Erde hat: hier kann man bei Sonnenaufgang zu allererst den neuen Tag begrüßen, nur ein paar klitzekleine Inseln liegen noch zwischen “gestern und heute”. Dann kommt schon die Datumsgrenze! Aber – wie schon so oft auf dieser Reise – war die allerletzte Strecke mit unserem Gefährt nicht machbar: eine enge, kurvenreiche Schlammstraße am Abhang war uns zu gefährlich, so dass wir 26 km vor dem Ziel aufgegeben haben. Zum Ausgleich für diese “Pleite” haben wir aber einen der schönsten Stellplätze gefunden und sind auch gleich 3 Tage dort geblieben. Wunderbar, wie wir ihn uns immer vorgestellt haben: Blick aufs Meer, unter uns grüner Rasen und hinter uns die Berge. Besser geht nicht, oder? Für alle, die noch nach NZ reisen wollen, hier der Geheimtipp: Tokomaru Bay!

Danach mal wieder Stadtleben: Gisborne. Nette Kleinstadt an der Ostküste, Holzlagerstätte und Hafen für die großen Transportschiffe (nach China?!). Zur Feier des Geburtstages gönnten wir uns mal wieder einen Campingplatz, schön gelegen und genossen das warme Wasser aus dem Duschkopf und den Luxus einer Waschmaschine. Zur Info: wir können in unserem Auto auch duschen, sogar warm. Aber aus Platzmangel ist die Dusche vollgehängt mit diversen Handtüchern oder kleineren Textilien, die trocknen sollen und um warmes Wasser zu bekommen, müssen wir erst unsere Gasheizung in Gang setzen. Dazu sind wir meist viel zu faul, an das kalte Waschwasser haben wir uns gewöhnt und zu oft Duschen soll ungesund sein… Reiner wünschte sich ein Abendessen in einem “Irish Pub”, es gab sehr leckere große Steaks!

Über die Mahia-Halbinsel, der wir nur einen kurzen Besuch abstatteten, erreichten wir Napier. Diese Stadt wurde 1931 von einem schweren Erdbeben mit anschließendem Feuer völlig zerstört (bis auf ganz wenige Bauten!), die Küstenlinie hat sich dabei um 5 km verschoben und der Boden um bis zu 2 m erhoben. Es fällt nicht schwer zu glauben, dass keine Straße oder Brücke diesem Desaster standgehalten hat! Fast 300 Menschenleben kostete dieses Unglück.

Heute ist Napier für seinen hervorragenden Wein und seine vielen “Art-Deco-Häuser” bekannt. In manchen Geschäften fühlt man sich um 80 Jahre zurück versetzt, es gibt unzählige Wandmalereien an öffentlichen Gebäuden und alles in diesem Stil der 30-er Jahre. Diese Stadt ist wirklich ein Erlebnis!

Noch einmal wurde in Taupo an dem nun schon altbekannten Stellplatz am Hafen übernachtet. Hat schon was, wenn man sich auskennt!

Nun stehen wir in Ardmore. Das ist ein Flughafengelände für Sportflugzeuge in der Nähe von Auckland, auf dem ein Stückchen Wiese für Wohnmobile bereitgestellt wurde. Tatsächlich übernachten hier viele neuseeländische Wohnmobilisten, zum Teil mit riesigen Aufliegern und deren Pickups als Zugmaschine, obwohl der Lärm der startenden und landenden Maschinen doch erheblich ist. Wir haben uns etliche Kartons gekauft und werden nun langsam daran gehen, unsere Habseligkeiten zu verstauen; dieses Mal alle! Damit uns nicht wieder das Gleiche wie auf der Überfahrt von Japan hierher geschieht! Es wurden heute noch Ersatzreifen bestellt und ein Termin bei einem “Car-Electric” gemacht, weil unsere Rückfahrtkamera nicht mehr funktioniert. Unseren Anhänger haben wir auch wieder, er hat die Zeit wohl behütet auf einer Farm ganz in der Nähe gestanden und auf uns gewartet. Jetzt wird alles neu sortiert und überflüssig gewordene Dinge im Anhänger verstaut, der dann ebenfalls Ende April nach Deutschland zurück verschifft wird. Anfang Juni soll er dann im Hamburger Hafen abholbereit sein. Mal sehen, ob sich jemand findet, der diesen Job für uns erledigt???!!!

Die nachfolgenden Fotos sind naturgemäß nicht mehr so spektakulär, finden hoffentlich trotzdem euer Gefallen:

 

bei den Fischers zu HauseIs und Manfred an den Tarawera FallsChristiane und Manfred beim Vorbereiten der AngelnFriedhof am Meer, Hi.: White IslandNzs aktivster Vulkan: White IslandEingang in einen Garten, East Cape, Tokomaru BayPlatz zum Relaxen, Tokomaru Bay, East CapeHist. Brücke, Tolaga BayEckhaus in Gisborne2 Schlepper warten...GisborneHolzlager + chin. Transportschiff, GisborneCapt. Cook zur blauen StundeBaumblüte, CP  GisborneSockengruß an SilviaGeburtstagssteak!!!Paddelboote mit Ausleger, Gisborne"Evolution" Römisches Reich, Chinesische Herrschaft, NeuzeitJazz-Musiker, Sunday Market, GisborneMahia-Halbinsel, SchäfchenwolkenMahia-Halbinsel,  GegenlichtSon 30 Mär 60000km 20°C   17 30Baumfarn gen HimmelBlaupinguin, NapierNapier, Erdbeben 1931 - und Wiederaufbau-GedenkstätteBesseres Napier seit 1931Toil.häuschen im Art Deco Style, NapierWäscheklammerfrisur! Napier"6-Schwestern", Häuserzeile in NapierTaupo nachtsSchildkröte

 

Rückreise von Wellington über Cape Palliser, Stonehenge Aotearoa, Tongariro Nationalpark nach Rotorua

 

Hoffentlich ist dieser Bericht nicht schmerzhaft für Doro und Hanni!, denn wir haben vieles von dem besucht, was wir eigentlich gemeinsam sehen und erleben wollten. Hej, ihr beiden: wir haben für euch mit geschaut und diese Bilder sind in erster Linie für euch! Aber jeder andere geneigte Leser und im Geiste  Mitreisende ist natürlich herzlich willkommen und hat hoffentlich ebenso Freude an unserem Erlebten wie wir!

Da wir nun schon einmal in Wellington waren und sich ganz in der Nähe die “Red Rocks” befinden (auch ein Schauplatz im Film), haben wir uns auf den Weg gemacht, immer am Strand entlang  (oft den Kopf nach unten gesenkt, es durfte uns auf keinen Fall eine der hübschen Muscheln entgehen) um diese roten Felsen zu finden. Ich muss sagen: alles war interessanter als die “Red Rocks”: die Küste, die Robben, im Hintergrund die Südinsel mit Doro und Hanni…Trotzdem sind wir froh, dass wir diese Stelle noch gefunden haben, war sie doch ein Teil auf der Wunschliste der Sehenswürdigkeiten der beiden Hobbitianer.

Nächste Station war das Cape Palliser östlich von Wellington. Diese Gegend wird auch Schiffswrackküste genannt:  31 verunglückte Schiffe wurden schon registriert, kein Wunder bei dem Wind!  Außerdem hat man hier Zeugnisse erster menschlicher Besiedlungen gefunden, mehr als 1000 Jahre alt, so dass man davon ausgeht, dass schon der berühmte Kupe hier angelandet ist.

Übernachtet haben wir direkt am Wasser (mit Sonnenuntergang hinter der Südinsel…), früh am nächsten Morgen (haha) erreichten  wir den  5km entfernten Leuchtturm per pedes. Ein unglaublicher Wind ließ das Wasser der Wellen über die Uferbefestigung spritzen aber das machte uns nichts aus. Küste, Wind und salzige Haut bin ich ja gewohnt und Reiner hat sich in den beinahe 40 Ehejahren daran gewöhnt   Kuss senden (an die Haut auch !).    254 Stufen mussten überwunden werden, um auf den auf Klippen gebauten Turm zu gelangen, hier oben war der Sturm fast unerträglich, dafür die Aussicht um so herrlicher.

Nächstes Ziel: Stonehenge Aotearoa. Ein Bau, der an Stonehenge/England erinnert und ebenso wie dieser zum Oberservieren der Himmelsbewegungen dient. Wir nahmen an einer Führung teil, die z.T. für uns Laien schwer zu verstehen war, zumal sie natürlich in englischer Sprache abgehalten wurde. Hier hat uns Hanni besonders gefehlt!  Aber Dank eines Filmes und der Darstellung der Sternbilder mittels Maorigeschichten war dieser Besuch sehr interessant.

Wir verfolgen hin und wieder die Wettervorhersagen im Internet. Und da wir die nächsten Tagen im Tongariro-National Park  verbringen wollten, war es ein Glück für uns, dass purer Sonnenschein  angesagt wurde. Obwohl sehr teuer, entschlossen wir uns, einen Rundflug über die 3 aktiven Vulkane (Mt. Tongariro, Mt. Ngaurohoe und Mt. Ruapehu) zu buchen. Haben wir nicht bereut! Bei strahlendem Sonnenschein flogen wir in einer 4-Sitzer Maschine (+ Pilot), zusammen mit einem anderen Ehepaar über dieses einmalige Plateau. 35 min. lang! Reiner durfte vorne beim Piloten sitzen und ich kam ganz nach hinten. (Gewichtsverteilung??) Zuerst war ich enttäuscht über diesen Sitzplatz, aber nach kurzer Zeit merkte ich, dass mir der Pilot bei der Verteilung der Sitze einen großen Dienst erwiesen hat: ich hatte Aussichten nach links und rechts! Das war sehr gut und ich konnte tolle Fotos schießen.

Bester Laune blieben wir noch im Park und taten es Doro und Hanni gleich: wir wanderten den ersten Abschnitt des “Tongariro-Crossings”, einer der beliebtesten Wandertouren Neuseelands bis zu den Soda Springs. Erst Gras- und Heide-, später reine Lavalandschaften sorgten auf dieser Tour für Abwechslung und Spannung. Den aktiven Vulkan Ruapehu immer im Auge behaltend…

Schon auf dem Hinweg nahmen wir uns vor bei Taupo  an den Huka-Falls Station zu machen. Spektakulär durch die Menge an Wasser, die durch eine sehr enge Schlucht gedrückt wird und dann 9 Meter in die Tiefe rauscht. Es stand auf der Info-Tafel, dass in jeder Sekunde 200.000 l herabströmen, das würde ausreichen um pro Minute 5 Olympia-Swimmingpools zu füllen. Das fand ich schon sehr beeindruckend.

Krönender Abschluss dieses Tages war eine Krabbenmahlzeit auf einer Prawn-Farm. Hier kann man, wenn man die Möge und die Zeit hat, die Krabben selber fangen (angeln!) oder aber – wie wir es taten – als fertiges Gericht verspeisen. Und da wir noch immer in der Thermalzone waren: warmes Fußbad bis das Essen serviert wurde. So lässt es sich leben! (Wenn nur der Gestank nach faulen Eiern nicht wäre…)

Wir fuhren durch Rotorua – hier mussten wir unsere neu eingesetzten Bremsen noch einmal kontrollieren lassen – als es plötzlich  an einem sehr belebten Kreisel (es gibt in NZ beinahe ausschließlich Kreisel statt Kreuzungen) an unserem Fenster klopfte und ein bekanntes Gesicht auftauchte: Manfred Fischer. Wir trafen ihn und seine Frau Is schon auf der Südinsel, dann später wieder bei der Überfahrt zur Nordinsel und nun hier in seinem Heimatort. Er hatte unser Auto an der Landkarte erkannt und lud uns zu sich nach Hause ein. Hier sind wir immer noch! Die beiden sind sehr gastfreundlich und lesen uns jeden Wunsch von den Lippen ab. Manchmal kochen wir zusammen oder Manfred wünschte sich Königsberger Klopse (die er dann natürlich auch bekam), dafür durften wir am nächsten Tag echt indonesische Küche genießen (Is ist aus Indonesien). Die beiden haben mit uns schöne Touren rund um Rotorua gemacht und uns Gegenden gezeigt, die wir als “Otto-Normal-Tourist” nie zu sehen bekommen hätten. Auf einem dieser Ausflüge bekam ich sogar die seltenen “Dabchick” oder Weweia vor die Linse. Dieser ständig in oder auf dem Wasser lebende Vogel ist sehr viel seltener als der Kiwi und ausschließlich in NZ anzutreffen. Tja, Hobbyfotografenglück!

Wohin die Reise weitergehen wird ist noch unklar, wir haben kein festes Ziel vor Augen. Noch haben wir ein paar Wochen Zeit in NZ, bis unser 6-monatiges Visum abgelaufen ist.  Aber wir werden weiter berichten! Wie immer!

Und nun noch ein paar Bilder:

im Hafenviertel von Wellingtonim Hafenviertel von Wellingtonim Hafenviertel von WellingtonRed Rocks / Sinclair Headauf dem Weg zu den Red RocksSonnenuntergang hinter der SüdinselPelzrobbe am Cape Palliserstürmisch am Cape PalliserStonehenge AotearoaRundflug über Tongariro Nat. ParkRundflug über Tongariro Nat. ParkRundflug über Tongariro Nat. Park, RuapehuRundflug ü.d. Tongariro NPPanorama Mt. Ruapehu, Tongariro NPkleiner Spazierweg Mahuia RapidsHeide, Gras und ReinerHeide vor Mt. RuapehuWanderung zu den Soda SpringsToil.häuschen, Wanderung zu den Soda Springsschwarzer Schwan putzt sich  im GebüschHuka-FallsManfred und Is Fischer, RotoruaIs in den RedwoodsLake Tarawera, RotoruaDabchick oder Weweia, weltweit 1500 Ex.Is, Manfred und ReinerLake und Mt. Tarawera, Rotoruairre Farben beim Sonnenuntergang   Messenger

Mir ist ein Fehler unterlaufen: das Panorama-Foto zeigt nicht den Mt.Ruapehu, sondern den Mt. Ngauruhoe! Sorry!

Kleines Reisetagebuch mit Doro und Hanni…

 

Seit Wochen erwartet, sind die beiden nach mehr als 36 Stunden Reisezeit relativ munter in Auckland gelandet. Was haben wir uns gefreut!!! Nach 11 Monaten und so viel Erlebtem tat es richtig gut, Familie um sich zu haben, von alten Zeiten und neuen Geschehnissen zu Hause zu plaudern, gemeinsam  Geschnibbeltes ebenso in unserem “Wohn- und Esszimmer” zu verspeisen, dabei das ein oder andere Bierchen zu genießen und es uns richtig gut gehen zu lassen.

 

Die erste Nacht der beiden fand im Hotel statt, nachdem wir sie den Nachmittag und frühen Abend mit Stadtspaziergängen beschäftigt haben, damit sie nach durchgeschlafener Nacht den Jetlag eher überstehen konnten. War wohl auch kein Problem.

 

Nachdem der Toyota-Campingbus übernommen war begann die eigentliche Reise. Die beiden waren perfekt vorbereitet: eine mitgebrachte Landkarte war mit Post-its bestückt; die meisten davon waren Markierungen von Filmschauplätzen für den “Herrn der Ringe” oder “Der kleine Hobbit”. Zuerst waren wir ein wenig skeptisch und dachten, jetzt würden Doro und Hanni die Schönheiten dieses Landes nicht mitbekommen… aber weit gefehlt! Die Damen und Herren von der Filmgesellschaft, die lange Zeit die beiden Inseln nach geeigneten Schauplätzen abgesucht haben, haben sich für die interessantesten Stellen entschieden!

 

Zuerst nach Norden: Kaurimuseum und anschließend der Wald mit noch einigen Baumriesen. Doro und Hanni sind heiß auf Kaurigum. Man kann dieses Harz mit Glück finden; ähnlich wie unser Bernstein, nur nicht so alt und nicht so hart. Aber es wird genauso bearbeitet und sieht ebenso schön aus. Doro hatte inzwischen Glück! Hurra!

 

Weiterfahrt über Opononi, wo wir einen herrlichen Blick bei Abendsonne auf eine große Sanddüne genießen konnten. Bisher hielten wir uns auf der Westseite der Insel auf, nun fuhren wir am nächsten Morgen an die Ostseite. In Kerikeri schauten wir uns eine Palmengärtnerei an mit sehr eindrucksvollen Exemplaren, freuten uns über die “Rainbow-Falls” ohne Regenbogen (angeblich war er für 1 Sek. zu sehen…), wollten das Maoridorf “Rewa`s Village” besuchen, was aber aus nicht erkennbaren Gründen geschlossen hatte, fuhren weiter nach Waitangi und verbrachten einige Zeit im und um das “Treaty House”. Hier wurde der Einigungsvertrag zwischen der britischen Krone und den Maorihäuptlingen geschlossen (angeblich zum Wohl und Nutzen der einheimischen Bevölkerung…).

 

Kawakawa mit der berühmten “Hundertwasser-Toilette” bildete den Abschluss dieses Tages und nach einer Nacht im Irgendwo (für die beiden anfangs gewöhnungsbedürftig ohne “richtige” Toilette und Dusche, wir stellten aber unser Bad gerne zur Verfügung), stand am nächsten Morgen die Glühwürmchenhöhle  in Waiomio auf dem Plan. Reiner und ich beschäftigten uns in der Zeit, wir haben die Höhle schon einmal besichtigt und scheuten jetzt das Eintrittsgeld.

 

Auf dem Weg zurück nach Auckland (hier wurde im Skytower-Hotel der Hochzeitstag der beiden vorgefeiert: “man weiß ja nie, ob später noch Gelegenheit dazu ist”…) tat ein Strandspaziergang im Uretiti-Recreation-Reserve gut und sorgte für einen kleinen ersten Sonnenbrand  Trauriges Smiley .

 

Weiter nach Coromandel. Beides, sowohl Cathedral-Cove als auch Hot-Beach standen  auf ihrem Besichtigungswunschzettel, während wir das Essen zubereiteten marschierten die beiden zur Cove und anschließend alberten wir in den Löchern mit heißem Sand und Wasser an der Hot-Beach herum. Schade, dass wir weder Badezeug noch Schaufel dabei hatten (eigentlich gräbt sich hier jeder selbst sein Loch), so mussten wir uns mit Waden-Baden begnügen.

 

Nun stand die erste große “Hobbit”-Besichtigung auf dem Plan: in Matamata werden Reisebusse eingesetzt, die die Zahlungswilligen (150 NZD/Pers) für 3 Stunden ins Drehgebiet  bringen, wo dann spaziert und geführt wird und man einen guten Eindruck von der Welt der Hobbits bekommen kann. Reiner und ich waren zu geizig, außerdem muss ich (zu unserer Schande ?) gestehen, dass wir keinen der Filme je gesehen haben. Lediglich den 3-Teiler haben wir damals vor gefühlt 100 Jahren gelesen. Jedenfalls kamen die beiden ganz glücklich zurück und das ist die Hauptsache.

 

Weiter nach Rotorua. Nach einem ersten Eindruck (okular und nasal) im Goverment-Garden von den Schlammlöchern und dampfenden Quellen besuchten wir Te Puia, eine große Anlage um den bekannten Geisyr Pohutu mit seinen Sinterterrassen, einer interessanten Führung rund um die Schnitz- und Webkunst der Maori und einem Maori-Versammlungshaus, in dem “Culture Shows” angeboten werden. Maoritänze und Gesänge, z.T. unter Einbeziehung der Touristen…Lt. Reiseführer haben die Einheimischen niemals diese Kleidung getragen und auch niemals solche Lieder gesungen. Aber nett war es trotzdem.

 

Die nächste Übernachtung ist unübertroffen: auf einem Campingplatz mit freier Benutzung der heißen Pools! Herrlich! Wir lagen in den Becken im hübsch angelegten Garten/Park und unsere Knochen haben die Wärme genossen.

 

Ausgeruht und sauber besuchten wir Ohinemutu, der ursprüngliche Ort vom heutigen Rotorua hieß so. Dort befindet sich eine im ganzen Land berühmte Kirche: St. Faith`s Church. Ein Holzbau von 1914 ist innen von Maorikünstlern im Stil eines Versammlunghauses gestaltet worden, das Prunkstück ist ein Buntglasfenster, auf dem Christus als adeliger Maori im Umhang mit einer Huia-Feder am Kopf (ausgestorbener Vogel) dargestellt wird. Von innen betrachtet scheint Jesus über das Wasser zu wandeln.

 

 

 

Da unsere Bremsen nicht mehr die besten waren und schon bei manchen Gelegenheiten durch ein rotes Signallämpchen auf sich aufmerksam machten, entschlossen wir uns, hier die Beläge auszuwechseln. Es gestaltete sich schwieriger und zeitaufwendiger als angenommen, so dass wir uns von Doro und Hanni fürs erste verabschiedeten und sie alleine auf den Weg schickten – wir würden sie schon irgendwo einholen oder wiederfinden. Es gibt ja Handys…

 

An diesem Abend blieben wir in Taupo am See gleichen Namens, Doro und Hanni hatten von uns per sms eine Empfehlung zum Übernachten bekommen, der sie auch nachkamen und am nächsten Morgen wollten wir uns in Whakapapa-Village  (südlicher Teil des Tongariro-Nationalparks) treffen. Beim Losfahren stellten wir einen Platten fest…ich schrieb eine erste sms an Doro. Der Platten wurde von Reiner schnell behoben, aber das Ausfindigmachen eines Reifenladens und das Reparieren bzw. Schlaucheinziehen in den defekten Reifen (der jetzt als Ersatzreifen dienen muss), dauerte seine Zeit. Ich schrieb ca. 5 sms, unsere verabredete Stunde = 12 Uhr mittags, war seit 5 Stunden vorbei, es war also nun schon 17:00 und keine Reaktion der beiden! Langsam fing ich an mir Sorgen zu machen! Auf Gut-Glück fuhren wir an die verabredete Stelle, machten dort eine Campingplatzbewirtschafterin nervös, weil ich eine Suchaktion starten wollte. “Die beiden müssen irgendwo im Gebirge sein, oder haben einen Unfall gehabt, oder sind überfallen worden, oder, oder, oder”. Wir überlegten noch, was nun zu tun sei, als uns freudestrahlend Doro und Hanni entgegen kamen! Sie hatten den ganzen Tag gedacht, ihr Handy hätte keinen Empfang, dabei hat Doros Smartphone wohl durch die Erschütterungen während der Fahrt so gelitten, dass es nicht mehr in der Lage ist, die SIM-Card zu erkennen… Und Hannis Handy hatte einen leeren Akku…Und nur per Zufall haben sie unser Auto entdeckt. Glück gehabt, wir alle!

 

Am nächsten Morgen machten wir einen schönen Spaziergang durch Wald und Heide zu den Waitonga-Falls (wo Hanni beinahe in den wild rauschenden Fluss gerutscht wäre) und an den Rangitikei River (Mokai Gravity Canyon). Hier soll es in einer Schlucht, die wirklich spektakulär ist!, wieder einen Drehort geben. In den aller meisten Fällen ist von den Dreharbeiten oder Kulissen nichts mehr zu sehen, aber die Fans erkennen die Gegenden und erinnern sich an Filmszenen. Eine dieser Schluchten wird zum Bungyspringen, Swing-Schaukel, Flying-Fox und Hydrolift genutzt. Beim FF liegt man bäuchlings in einem Sack und rast mit 160 km/h den Berg an einem Seil herunter und der Hydrolift besteht aus einem Doppelsitz, der per Seilzug von einer Brücke hinab ins Flusstal gelassen wird. Ist was für die Älteren…Bis auf Doro haben wir alle gekniffen, sie war die Mutigste und hatte wohl auch eine sehr schöne Fahrt in die Tiefe! Hut ab!

 

Ein weiterer Drehort befindet sich in den Putangirua Pinnacles im Aorangi-Forest-Park. Spät abends erreichten wir den Eingang des Parks, wo sich ein staatlich geführter Campingplatz befindet. Wunderbar, direkt am Fluss mit Blick auf das Meer. Bei herrlichem Sonnenschein wanderten wir los und kamen aus dem Staunen nicht heraus. Solche Felsformationen hatten wir noch nicht gesehen. In einer der Schluchten soll eine ganz gruselige Filmszene gedreht worden sein, kann ich mir vorstellen. Außerdem war dies ein herrlicher Fundort für versteinerte Muscheln und Schnecken!!!

 

Nach wunderbaren erlebnisreichen Tagen in Wellington angekommen, sahen wir uns die Weka-Cave an; das Filmstudio mit angeschlossener Werkstatt zu  den oben mehrfach erwähnten Filmen. Außerdem das Te Papa – Nationalmuseum (ua. sehr interessante Darstellung von Erdbeben) und einen McDonalds-Imbiss! Es gibt in W. etliche Drehorte, Red Rocks z.B., die wir aber nicht geschafft haben zu sehen, weil wir auf dem Weg dort hin zu viele Schätze am Strand sammeln mussten. Es wurde zu schnell dunkel. Schade, aber vielleicht versuchen Reiner und ich es ja noch einmal alleine.

 

Nun sind die beiden weg. Wir müssen uns erst wieder an den ungenutzten Platz am Esstisch gewöhnen, daran, dass keiner mehr direkt vor unserer Eingangstür parkt und daran, dass wir wieder ausreichend Bier im Kühlschrank haben.

 

Wir sitzen hier alleine in der Nähe von Wellington auf einem Top 10 Campingplatz, draußen gießt und stürmt es. Wir brauchen Strom – viel Strom – für die Bearbeitung der Fotos und das Berichten im Blog.

 

Viel Spaß!

langersehnte Ankunft am 18.2.14 Foto durch Kauri-GumDoro will einen Kauribaum umfassenLandschaft im NordenReiner unter Bogen, PalmengärtnereiRainbowfalls bei Kerikeri"wo die wilden Kerle wohnen"Lunch bei BusacksWaitangi, Treaty HouseFrauendarstellung mit Tätowierung, WaitangiHundertwasser-Toilettenhaus in Kawakawasüdl. von Whangerei, Uretiti Recreation Reservesüdl. von Whangerei, Uretiti Recreation ReserveHochzeitstagsfeier im Skytower-Hotel, Auckl.Doro und Hanni auf dem Weg zur Cathedral Cove, Coromandelbunte Paddelboote, CoromandelHotwater Beach, CoromandelHotwater Beach, CoromandelMatamata, Hobbit-Tour, InfoDoro und Hanni auf Hobbit-Tourblubb. Schlammloch, Rotoruaim Kuiraupark in Rotoruaim Kuiraupark in Rotoruaim Kuiraupark in RotoruaTe Puia, Sinterterrassen d. Pohutu Geysirs"Cultural Show" in Te PuiaHot Springs im Thermal ValleySt. Faith`s Kirche, OhinemutuKirchenfenster: Christus mit Maoriumhang wandelt über das Wasser (Postkarte)Rauch aus der Flanke d. TongariroMt. Ngauruhoe, Tongariro-Nat. parkWanderung zu den Waitonga FallsWanderung zu den Waitonga FallsWanderung zu den Waitonga FallsRangitikei-River, Mokai Gravity Canyon, Taoroa JunctionDoro auf der Fahrt in die TiefeDoro ganz untenRangitikei Riverauf dem Weg zu den Putangirua PinnaclesZikadenDoro auf dem Weg zu den Pinnaclesversteinerte Muscheln und Schneckenwir 4 im Pinnacles Scenic ReserveAbendstimmung vor den Red Rocksund zur "Stärkung" gibt es Hamburger...     Doro und Hanni reisen weiter…Doro und Hanni auf dem Mt. Eden, AucklandWeinendes Smiley

 

 

 

 

 

Ostküste mit Timaru, Christchurch, Banks Peninsula, über den Arthur`s Pass zur Westküste, Pancake Rock und Nelson

 

Der letzte Bericht endete mit dem Sonnenaufgang am Mt. Cook  bzw. der Wanderung durch die schneebedeckte Bergwelt.

Bevor wir aufbrachen, verbrachten wir noch einen Tag in dieser herrlichen Gegend und marschierten zum Tasman Glacier, gelegen im gleichnamigen Valley. Von hier aus hatten wir einen fantastischen Blick auf den Mt. Sefton mit seinen Gletschern, die Sonne schien  pausenlos und konnte nur durch starken Sunblocker, Hut und Mütze davon abgehalten werden bleibende Schäden  zu hinterlassen. Aber der schöne Spazierweg zum Gletscher und die wunderbare Sicht entschädigten für jeden Strahl, der unserer Haut böses wollte…

Am Lake Tekapo, der vom Tourismus geprägte Hauptort (ca. 400 Einw.) hat den gleichen Namen, bewunderten wir, wie 1 Mio. anderer Touris  auch, die “Church of the Good Shepherd”. Am mit Reisebussen überfüllten Parkplatz war die Kapelle zum guten Hirten –  eigentlich nicht wirklich spektakulär –   nicht zu übersehen, wie alle anderen stapften wir die Stufen hinauf und schossen endlose Fotos. Die Kapelle, besonders vor dieser Bergkulisse!, ist aber auch zu fotogen…

Gleich nebenan wird mit einem Denkmal der Collie geehrt, ein Hütehund, ohne den bei der Schafzucht nichts geht. Bis heute! Hubschrauber im Einsatz beim Treiben des Viehs wie ich sie in Deutschland öfter im Fernsehen gesehen habe, haben wir hier nicht ein einziges Mal zu Gesicht bekommen!

Das war eine nette kleine Unterbrechung (es gab noch ein leckeres Karamelleis…) auf dem Weg an die Ostküste.

Am äußersten Südende der Canterbury Plains liegt die “sichere” Hafenstadt Timaru (Te Maru = sicherer Ort). Viele der älteren Gebäude sind aus dem leicht bläulichen Vulkanstein Blue Stone gebaut,auf Grund eines Erlasses der Stadt seit ein Großbrand 1868 viele Holzhäuser zerstörte.

Hier war gut Shoppen! Den teils heftigen Preisnachlässen war kein Widerstehen und wir langten bei Hose, Shirt, Hemd und Bluse ordentlich zu.

Banks Peninsula. Eine Christchurch vorgelagerte Halbinsel ist eine unserer Lieblingsgegenden geworden. Viele kleine Buchten, an deren Ende jeweils ein kleines Dörfchen wartet und meist ein herrlicher Sandstrand zum Baden einlädt (wäre das Wasser nicht so furchtbar kalt) sind von dem ca. 140km langen “Sumnit Drive” aus zu erreichen. Dieser “Tourist Drive” wie er auch genannt wird windet und schlängelt sich in ziemlichen Höhen über die ganze Halbinsel bis hin nach Akaroa, dem Hauptort dieser “Peninsula”. Früher einmal gehörte die “Banks” den Franzosen was heute noch an den Namen der hübschen Cottages zu erkennen ist.

Ein besonderes Highlight in ‘’Akaroa war der Besuch des “Giant`s House”, ein durch und durch mit Mosaiken gestalteter Garten, völlig übertrieben aber absolut sehenswert und mit fantasievollen Skulpturen verschönt. Das Haus selbst soll ebenfalls ein Kunstwerk sein, war aber leider nicht zu besichtigen. Dafür habe ich einen Schnappschuss der Künstlerin gemacht (siehe unten).

Die Krönung unseres 6-tägigen Aufenthaltes auf der Banks Halbinsel war der Besuch des Festes anlässlich des Waitangi-Days in der Okains Bay. An diesem Tag feiern Pakeha und Maori den Einigungsvertrag, der zwischen der englischen Krone und ca. 50 Maori-Häuptlingen in dem gleichnamigen Ort (Nord-Insel) am 6. Februar 1840 unterschrieben wurde und bis heute Gültigkeit hat. Die gut besuchte Veranstaltung fand auf einem Museumsgelände statt, auf der angrenzenden Wiese war seit Stunden das Essen vergraben (Hangi, bestehend aus div. Fleichsorten, Kartoffeln, Süßkartoffeln, Kürbis und Möhren) und garte in heißen Lavasteinen währenddessen uns Zuschauern eine Ankunftsszene eines voll besetzten Maorikanus (über 30 Menschen) auf dem nahegelegenen Fluss geboten wurde. Später fand eine künstlerische Darstellung der Besetzung des Landes durch die Pakehas (eine Bezeichnung der Maori aller Weißer europäischer Herkunft, die sich bis heute gehalten hat) und dem verzweifelten Versuch der Maori diesem standzuhalten, statt. Sehr beeindruckend! Mit leichter Wehmut haben wir diesen Ort verlassen!

Christchurch ist noch immer sehr zerstört. Die insgesamt 3 Erdbeben (2010 und 2011 mit Nachbeben) haben einen enormen Schaden an Häusern und Straßen angerichtet und insgesamt 180 Todesopfer gefordert. Zum guten Einsatz gelangen Container: nicht nur Cafés und Geschäfte fanden hierin neue Verkaufsräume sondern sie dienen auch als Stützen für Häuserfronten, die erhaltungswürdig genug erscheinen um als alte Fassade vor neuem Kern der Stadt wieder ein Gesicht zu geben. In einem der großen Einkaufshallen trafen wir auf deutsche Biker, die uns kurz entschlossen zum Grillen einluden. Es wurde ein geselliger Abend mit Austausch all unserer Erfahrungen bei Würstchen, Salat und  SELBST GEBACKENEM VOLLKORNBROT!!!!!!!!! Ganz unglaublich lecker, nach 10-monatiger Abstinenz!

Seit ein paar Tagen sind wir unterwegs nach Norden, denn am 10.2. geht unsere Fähre zurück auf die Nordinsel. Wir befuhren den Arthur`s Pass (sehr wild und interessant durch die “Castle Hills”), gelangten wieder an die Westküste (sind ja alles keine Entfernungen hier), konnten, da das Wetter einigermaßen mitspielte, die Pankake Rocks bewundern (auf der Hinreise mussten wir diese Absicht leider streichen, da es Strippen gegossen hat und die Sichtweite unter 30 Metern lag = gefühlt!); ein 30 Mio. Jahre altes Gestein, das aus Kalkschalen, Pflanzenresten und Meeresboden in 2 Kilometern Tiefe zu unterschiedlich harten Schichten zusammengepresst  und durch tektonische Aufwärtsbewegungen in diese heutige Lage gebracht wurde. Soweit wir wissen: einmalig!

Die Fahrt nach Picton, unserem Abfahrtshafen führt durch Nelson, einer größeren Stadt am Nordufer der Südinsel. Von Freunden bekamen wir eine Adresse und einen Namen, mit der Bitte, doch einmal vorbei zu schauen und guten Tag zu sagen. Das haben wir gemacht! Es handelt sich um eine junge deutsche Frau, die mit Mann nach NZ ausgewandert ist, hier inzwischen eine Familie gegründet hat und ein hübsches Haus am Berghang bewohnt. Herzlichen Gruss zurück, sollen wir sagen! Haben wir hiermit gemacht!

Nun stehen wir vor Picton und wundern uns, wo die Zeit geblieben ist. Wir sind schon mehr als 3 Monate in NZ. Nicht zu fassen.

Der 18.2. wird zu einem Freudentag:  Doro und Hanni werden ankommen.  Bei allem Wunderbaren und Interessanten, das wir erleben, vermissen wir die Familie und die Freunde! Wir wurden gefragt, ob wir denn überhaupt jemals wieder nach Hause möchten, wo es doch so viele schöne Plätze auf der Welt gibt. Unsere Antwort lautet eindeutig:  ja! Ua. lernen wir aus dieser Reise, dass nicht reizvolle Landschaften oder interessante neue Menschen das “Zuhause” ausmachen. Eine wichtige Erfahrung für uns!

Es wird jetzt eine längere Pause geben, da ich sicher nicht zum Schreiben kommen werde, während Doro und Hanni hier sind! Aber im Anschluss gibt es noch ein “paar” Fotos:

Mt. Sefton GlacierTasman ValleyTasman-GletscherLake TekapoKapelle zum Guten Hirten, Lake Tekapo"Denkmal für einen Collie", HütehundSt. Patricks Church (1872),  Burkes PassBurkes Pass, alte Service StationParadieserpelRoncalli-Basilika "Heiliges Herz", Timaru"sich um Wahrheit und Frieden bemühen"Hauptstrasse in TimaruBanks PeninsulaAkaroa, Banks PeninsulaGiant`s House, Akaroa, Banks PeninsulaKünstlerin des Giant`s House, Akaroaduftende RoseKirchturm,St. Peter,  AkaroaOkains-Bay, Banks PeninsulaOkains-Bay, Banks Peninsula, MuseumOkains-Bay, Banks Peninsula, MuseumOkains-Bay, Banks Peninsula, MuseumWaitangi Day, Okains BayWaitangi Day, Okains BayWaitangi Day, Okains BayWaitangi, 6.2., Okains BayWaitangi Day, Okains BayRedner und Sänger der Maoris, Waitangi Day, Okains BayHangi in der Erde, Waitangi, Okains BayHangi Essensausgabevoller Hangi-TellerNasen-Stirn-KussMann mit Schirmchen, Waitangi, 6.2., Okains BayWanderung, Banks Peninsula"Gott des Windes"von hinten......., Banks Pen.Wainui Beach, Banks PeninsulaCastle Hill, a.d.W. zum Arthur PassPancake Rocks, WestküsteSonnenuntergang ad. WestküsteWaller St(rasse)Lisa Clemens mit Noah, in der KücheKeaWolken  ….Fortsetzung folgt  Filmrolle

Dunedin, Otago-Halbinsel, der Aufenthalt bei den Rutherfords auf deren Farm und die Fahrt zum Mt. Cook

Es ist noch keine 14 Tage her, dass wir den letzten Beitrag im Blog geschrieben haben. Aber in den letzten 2 Wochen ist so viel geschehen, dass ich Sorge habe, mein Gedächtnis wird mich im Stich lassen und das wäre ziemlich schade!

Der letzte Beitrag endete mit Dunedin. Also soll es hier auch weitergehen. Eigentlich sind wir beim ersten Besuch dieser schönen alten Stadt nur kurz hier geblieben, haben die Halbinsel Otago besucht um dann noch einmal nach Dunedin zu fahren. Aber wer legt schon Wert auf Chronologie?

Dunedin ist die gälische Version von Edinburgh (England) und sollte auch von Anfang an ihr Zwilling auf der Südhalbkugel sein! Nur besser, anständiger und rechtgläubiger, denn es waren Siedler einer Sekte, die sich gerade wegen Fragen des rechten Glaubens von der schottischen Hauptkirche abgespalten haben und 1848 diese Stadt gründeten. Bis heute ist die Stadt auf 120.000 Einwohner angewachsen, darunter sehr viele Studenten! Denn Dunedin hat nicht nur eine der größten sondern auch die älteste Universität des gesamten Landes! Es macht Freude durch die Stadt zu bummeln und die vielen alten Gebäude aus der Gründerzeit zu bestaunen. Viele Häuser, ua. das Jungencollege, dass von Eion (siehe weiter unten) besucht wurde, sind aus dem hier typischen “Limestone”, der nur hier in dieser Gegend vorkommt,  gebaut. Ein heller, beinahe gelber Sandstein, den schon die vor ca. 1000 Jahren hier gelandeten Maoris behauen und bemalt haben. Und neben all den interessanten Straßenzügen hat Dunedin noch etwas Besonderes zu bieten: die Baldwin Street! Mit einer Steigung von stellenweise 38% (!!) die nachgewiesen steilste Straße der Welt! Da mussten wir schon ordentlich schnaufen und ein paar kurze Päuschen einlegen – aber rauf wollten wir unbedingt.

Für einige Tage sind wir auf die vorgelagerte Halbinsel Otago  gereist, eine wunderschöne Landschaft empfing uns und wir waren nicht sehr erstaunt, dass das einzige Schloss Neuseelands (erbaut von einem gebürtigen Australier und späterem Regierungsmitglied, der dieses Schloss für seine Frau erbaute und später im fortgeschrittenen Alter auf spektakuläre Weise im Parlament Selbstmord beginn) an dieser Stelle steht! Ein wunderschöner parkähnlicher Garten mit herrlichen Ausblicken auf die Bucht von Dunedin und ein zum Schloss gehörender Cafégarten luden uns zum Verweilen ein.

Die Halbinsel ist ca. 35km lang und wegen bestimmter kalter Meeresströmungen, die einen reichgedeckten Tisch an Fisch versprechen,  haben sich hier viele Meeresvögel und –Säuger niedergelassen. Unbedingt sehen wollten wir die Albatrosse! Es besteht hier die Möglichkeit, diese imposanten Vögel von einer Beobachtungsstation aus zu beobachten, leider nur  innerhalb einer geführten Tour und niemals alleine. Aber die Informationen des  Guides waren uns in vielen Fällen neu, das Gleiten der großen Vögel mit einer Flügelspannweite von 3m  hat uns sehr beeindruckt und so haben wir auch die hohen Eintrittskosten ( 40 NZD/ Person) nicht bereut.

Übernachtet haben wir ua. direkt an der Küste in einem Örtchen namens Aramoana. Durch Zufall erfuhren wir von der traurigen Berühmtheit dieses Dorfes:  1990 hat hier ein Amoklauf stattgefunden, der insgesamt 14 Menschen das Leben gekostet hat. Darunter auch etliche Kinder! Ein Mann, der genervt war wegen der Kinder, die auf seinem Grundstück spielten, schoss wild um sich und konnte wegen einsetzender Dunkelheit von der Polizei erst am nächsten Morgen gestellt werden. Der letzte Tote, bevor er selbst durch einen gezielten Schuss starb, war ein Polizeibeamter, der ihn im Morgengrauen in einem Garten stellen wollte. Eine  Gedenkstätte erinnert an diese grausige Tat.

Strandspaziergänge wurden zu einem Abenteuer: überall lagen schlafende Pelzrobben (der Name hat nichts mit den Heulern zu tun, die wegen ihres, von der betuchten Damenwelt geschätzten, Felles abgeschlachtet wurden), denen man sich zwar bis auf 10m nähern kann, ihnen aber nicht den Rückzug ins Meer verstellen sollte. Da hieß es fortwährend: aufgepasst und nicht meditierend am Wasser entlang laufen.

Nun kommen wir zu Liza und Eion Rutherford, die uns in Wanaka eingeladen haben sie auf ihrer Farm in Duntroon zu besuchen. Das haben wir natürlich gerne gemacht und wir erlebten sehr interessante 3 Tage auf einem Hof, der nicht mehr von den “alten Leuten” bewirtschaftet wird. Die Tochter (+ Schwiegersohn) haben die Arbeit mit 1500 (!!) Kühen übernommen, die auf einer Landfläche von 250 ha ganzjährig draußen stehen und grasen und nur nach dem Melken eine kleine Belohnung aus Melasse bekommen, dazu kommen etliche Bullen und ca. 800 Kälber. In kilometerlangen Trecks sind die Kühe2 x täglich selbständig zum Melken in 3 modernen Melkstationen  anmarschiert, nur gut, dass die Familie auf Studenten/innen zurückgreifen kann, die in den Semesterferien hier  aushelfen, um sich ein paar Dollar zu verdienen.

Das Ehepaar war rührend zu uns, hat uns lecker versorgt mit Pies, Salaten und anderen Vorzüglichkeiten, wir durften auf ihrem Gelände stehen, wurden mit Wasser und Strom versorgt, Abwasser und sogar die Toilette war kein Problem, ein Besuch der blauen Zwergpinguine in Dunedin spät abends wurde organisiert und zu guter Letzt bekamen wir noch einen “Klapperstein” aus dem Flüsschen ganz in der Nähe, geschenkt. Der absolute Höhepunkt dieses Aufenthaltes aber war ein ganztägiger Ausflug mit ihrem Allradfahrzeug quer durch 2 Naturschutzgebiete mit wunderbaren Aussichten, Zwischenstopps, der Besichtigung einer Schaffarm und dem Zuschauendürfen während der Schur (auf meine Frage, warum die bei der Rasur oder Schur verletzten Tiere so ruhig seien und nicht schrien, kam die Antwort: you can see the tears in their eyes…Weinendes Smiley, haha) und vielen, vielen Informationen!  (Tour ging von Duntroon  über Omarama, St. Bathans, Naseby, Danseys Pass wieder nach Duntroon)   Wir haben den Rutherfords viel zu verdanken und hoffen sehr, dass wir dieses liebenswerte Paar (das selbst gerne per Motorhome reist und uns nebenbei noch etliche Tipps für Australien gab) einmal in Deutschland empfangen und bewirten dürfen!

Der krönende Abschluss dieser prall gefüllten Tage war die Weiterreise zum Mount Cook! Der mit 3754 Metern höchste Berg NZs sollte, laut Wettervorhersage im Internet, genau an diesem Freitag wolkenfrei und gut sichtbar sein. Also haben wir unseren gesamten Reiseplan so gestaltet, dass wir gestern (Donnerstag) hier ankamen, auf einem ziemlich überfüllten Campingplatz übernachteten, den Wecker auf 6:oo in der Frühe stellten um den Sonnenaufgang mitzukriegen (was auch gut geklappt hat, jedenfalls bei mir…) und heute (Freitag, der Sonnige) 2 mehr oder weniger anstrengende Spazierwanderungen unternahmen: 1.) zum Hooker-Lake (Belohnung= Sicht auf Gletscher, Gletschersee mit Eisbergen, Sicht auf Mt. Cook) und 2. Spaziergang zum Tasman-Glacier (Belohnung= die beim Aufstieg verbrauchten Kalorien durften anschließend in Form von Lakritz und Karamellbonbons wieder zugeführt werden…)

Und natürlich haben wir zu all diesen tollen Erlebnissen Unmengen Fotos geschossen, hier eine kleine Auswahl:

Orgelpianistin, Bleiglasfenster, St. P., Dunedinli. St. Paul`s Cath., Dunedin Town Hallvom Octagon, Stuart St., Bahnhof, DunedinHäuserzeile, DunedinBahnhof DunedinTaieri Gorge Railway, Bahnhof von außenFirst Church, DunedinKanzel hinter dem Altar, First Church, DunedinFirst Church, Dunedin, innenBaldwin St., steilste Straße der Welt! 38% Steig.völlig fertig, Steilste Straße der Welt!!! Baldwin StreetUniversität in DunedinBlick auf DunedinDunedin, Boys-College, Limestoneim Park des Larnach-Castles, Otago HalbinselLarnach-Castle, Otago Halbinselim Larnach-Schloßgarten, Otago-HalbinselOtago HalbinselKrabbenfangkörbemit Nixen und Maori-Masken verschönte BootshaustürFelsformationen in AramoanaGedenkstätte an Amoklauf 1990 in AramoanaMöwennestPelzrobbe, Albatross-Center, Otago-HalbinselAlbatross, Flügelspannweite 3mAlbatross vom Beobachtungsturm ausSchneckenhäuserOtago-HalbinselFischkutter gegen AbendsonneMoeraki BouldersOrtseingangsschild DuntroonFossils-Center, DuntroonLimestone-Wand, DuntroonAnglikanische Kirche in DuntroonMelkstation der Fam. Rutherforddie SchafschurEin Schaf mit Tränen in den Augen...Rundreise: D., Omarama, St. Bathans, Naseby, Danseys Pass, Duntroon,Rundreise: D., Omarama, St. Bathans, Naseby, Danseys Pass, Duntroon, Furt!Rundreise: D., Omarama, St. Bathans, Naseby, Danseys Pass, DuntroonBlue Lake, St. BathansVulcan Hotel, St. BathansBar, Vulcan Hotel, St. BathansRundreise: D., Omarama, St. Bathans, Naseby, Danseys Pass, DuntroonWasserkraftwerk, Lake Waitaki, Richtung Mt. Cooktürkiser Gletscherfluss, Richtg. Mt. Cook3,5 std. Wanderung zum Hooker-Lake3,5 std. Wanderung zum Hooker-Lake6:27  Sonnenaufgang am Mt. Cook

Das letzte Bild: Sonnenaufgang am Mt. Cook wurde natürlich vor der Wanderung geschossen, sind ja nicht im Dunkeln gelaufen Sarkastisches Smiley. Das Foto macht sich aber so gut zum Schluss…

Ich bitte um Nachsicht, es sind  dieses Mal sehr viel Text und noch mehr Fotos geworden. Aber was sollten wir weglassen?????

Lieben Gruß aus dem inzwischen ziemlich  freundlichen NZ!