An der Südküste der Südinsel entlang

13. Januar 2014

Stehen heute Abend kurz vor Dunedin [Dan-iiden] auf einem freien Platz direkt am kilometerlangen Sandstrand. Der seit Tagen andauernde Sturm hat etwas nachgelassen und seit ein paar Stunden scheint die Sonne! Glücksgefühle machen sich breit! Obwohl ich bei Durchsicht der Bilder feststellte, dass es durchaus Sonnentage gab (an den Regentagen ergaben sich keine Fotomotive), haben wir das Gefühl seit Weihnachten im Dauerregen zu dämmern. Dazu ist es empfindlich kalt – im einstelligen Bereich! – und irgendwann war sogar Schnee angesagt, den wir aber zum Glück nicht erlebt haben! Und so was nennt sich Sommer!!! Die Kiwis (sie nennen sich selber so) sind selbst erstaunt über das kalte, nasse Wetter; nehmen es aber eher gelassen. “ So sieht doch alles schön grün aus” ist einer der Kommentare…stimmt, aber wir hätten gerne ein etwas freundlicheres Grün…Auf jeden Fall sind wir froh und dankbar über die gestrickten Wollsocken (Silvia Umarmung linksUmarmung rechts )

Die Fahrt ging von Wanaka über Arrowtown, einer alten Goldgräberstadt, deren Hauptstraße noch aus den hübsch restaurierten Siedlerhäusern besteht, nach Queenstown. Diese Stadt lebt hauptsächlich von jungen, sportlichen Touristen, die keine Angst vor Höhe (z.B. Bungy) oder Schnelligkeit (z.B.  Jet-Boat) haben.  Lt. Reiseführer ist hier jede erdenkliche Sportart möglich. Kommt man sich als alter Knochen schon leicht fehl am Platze vor. Also schnell weiter entlang des Wakatipu Sees. Ein schöner Wald-See-Rastplatz beherbergte uns 3 Tage (auch mit Sonne), wir genossen das Panorama und nutzten die Zeit, mal wieder etwas aufzuräumen. Gesellschaft bekamen wir von einer Hühnerfamilie! Das war nett! Morgens, mittags und abends kam Mutter-Huhn mit 2 Küken, erbettelte sich Brot oder andere Leckereien (wobei sie meine extra für sie abgekochten Kartoffelschalen verschmähte) und brachte am nächsten Tag ihren Mann mit. Kein Haus weit und breit, dem wir die Familie hätten zuordnen können. Haben  wohl in die Freiheit gemacht…

In Kingston (Südspitze des Wakatipu-Sees) traf uns Nick aus Sassenberg. Er fährt z.Zt. auf seiner BMW, die er hier in NZ gekauft hat und nach seinem Urlaub auch hier wieder verkaufen will – übrigens eine weit verbreitete Methode hier –  durch die Lande und plant für April eine Reise durch Russland und China. Wir haben gemeinsam eine Tasse Kaffee getrunken, ein bisschen geklönt und uns dann wieder – jeder auf seine – Socken gemacht.

Den Milford-Sound, Anziehungspunkt der allermeisten Touristen, haben wir uns geschenkt! 1. wegen der unglaublich widerlichen “sandflies”, die es dort in Massen geben soll und einem jeden Spaß verderben  und 2. weil es für uns einen Umweg von etwa 200km bedeutet hätte für eine Aussicht, die – und das klingt jetzt nicht schön – wir auch schon in Norwegen  oder in Alaska hatten. Außerdem hat es dermaßen gegossen, dass wir von der schönen Aussicht nichts gehabt hätten. Wie gut, dass wir uns bei solchen Entscheidungen immer einig sind!   Smiley

Also weiter nach Süden. Die Küste reizte uns sehr, sind in unserem Reiseführer doch viele interessante “points” und “bays” verzeichnet und beschrieben. Dünn besiedelt, nur hier und da ein Bauernhof. Es ging über Invercargill (nur ein kurzer Zwischenstopp), Bluff (ein verschlafenes Nest, in dem die Fähren nach Steward-Islands abgehen, nichts mit unserem Auto), Waipapa-Point, Slope-Point, Curio-Bay, Surat-Bay (Jack`s Blowhole), Catlins-Coast, Nugget-Point und wieder zurück ins Inland nach Waihola. Hohe Steilküsten mit weit ins Wasser reichende Felsen oder seichte Sandstrände. Paua-Muscheln gefunden, die toll in allen Farben schimmern und glänzen. Das Fleisch dieser Muscheln soll eine Delikatesse sein, zum Glück haben wir nur die leeren Schalen gefunden…

Die Fahrt war bestimmt durch die vielen Tiere, die wir unterwegs zu sehen bekamen. Zu Wasser, Luft und Wiese. Seelöwen brüllten am Nugget-Point, die selteneren Gelbaugenpinguine bekamen wir an der Curio-Bay vor die Linse (nach 3-stündiger Wartezeit im eiskalten Sturm-Regen), viele Vögel pickten und löffelten eifrig im Watt und auf den Wiesen standen Heerscharen von Hirschen (in Gefangenschaft! ) oder puscheligen Schafen.

In der Surat-Bay wanderten wir zum Blowhole  von Jack, entdeckten aus höchster Höhe wieder Pinguine, die aus dem Wasser hüpften um dann an Land zu wackeln und ihre Jungen, die inzwischen größer als ihre Eltern wirken, zu füttern. Hier übernachteten wir auch und in der Abenddämmerung konnten wir 2 Brandungsfischer beobachten, die mit einem Netz auf Schollenjagd waren. Der Erfolg war in dieser Nacht gering, dafür luden sie uns aber zu einer Tasse Tee zu sich nach Hause ein – abends um 23:oo Uhr! Die 3-köpfige Familie erzählte, dass sie eigentlich in Christchurch wohnten und arbeiteten, aber wann immer sie die Möglichkeit haben würden, hierher in die Fischerhütte kämen, weil sie das ursprüngliche Leben so sehr liebten. Beide Elternteile sind in dieser Gegend geboren und fühlen sich in der Stadt nicht wirklich wohl – während der Teenager mit seinem I-Phon spielte…

Der Slope-Point soll der südlichste Punkt Neuseelands auf dem Festland sein und es war schon ein besonderes Gefühl an einem Wegweiser mit Kilometerangabe zu stehen, woraus deutlich wurde, wie “nah” wir der Antarktis waren und wie fern London…

So, und nun werden wir morgen nach Dunedin fahren, dort soll es viiiieeel zu sehen geben! Also: bis zum nächsten Mal!

Und wenn ihr mit der Maus auf die Bilder geht und doppelklickt, seid ihr wieder mit dabei…

Goldgräberstadt  ArrowtownApotheke in Goldgräberstadt  ArrowtownBehausung im Chinesenviertel, Goldgräberstadt  ArrowtownJet Boat auf dem ShotoverBungy, Kawarau, Suspensionsbridgemorgens um 6:OO am Wakatipuunser Stellplatz am WakatipuFamilie HuhnNick aus SassenbergKingston BahnhofPlakat des alten "Kingston Flyer Steam Train"Retired-SchildPforte in Lebensbaumhecke, Rivertonwilde FuchsieInvercargillRiesen-MargariteBluff, Weg zum LeuchtturmBluffThe Englands Glory???ungleiches PaarMonsterherde SchafeNeuseelands Seelöwen...Slope-Point, südl. Punkt NZsLake WilkieReiner an unserem Schild...Weg zu den  Purakaunui FällenReiner und Hauerschweindas ist ja beruhigend...

"Monkey-Island"Paua-DekorationWeg zu den  Purakaunui FällenNugget PointAfrik. Schmucklilie am Nugget Pointam Nugget PointGelbaugenpinguin!!!Löffler und StelzenläuferPuschelschafBrandungsfischen, auflaufende Flut, abendsJack`s Blowholeendlos weißer Sandstrand kurz vor Dunedin   tschüss Herz

Südinsel, von Picton entlang der Westküste nach Wanaka

Auf der Südinsel:     von Picton über Nelson (Richmond), Collingwood (Farewell Cape), Westport, Greymouth, Franz Josef Gletscher, Haast  und jetzt  Wanaka.

 

Es ist kurz vor 12 – jedenfalls für das alte Jahr. In 27 Stunden fängt für uns das neue Jahr an! Für euch zu Hause erst in 39 Party-Smiley !

Wir haben die vielen Feiertage gut überstanden – nicht zuletzt dank eurer vielen Emails und Kommentare. Es hat sehr, sehr gut getan, in dieser Zeit der Traditionen und Familienfeiern den PC zu öffnen und jeden Tag neue Grüße oder Glückwünsche zu bekommen. Aber diese Gefühlsduselei ist nun  vorbei und wir konzentrieren uns wieder auf das “Hier und Jetzt” und auf das was vor uns liegt. Übrigens: aus dem Tannenbaum, behängt mit Muscheln und sonstigen Fundsachen ist nichts geworden (wie so häufig, wenn wir uns etwas vornehmen); es hat 3 Tage in Strömen gegossen und an den Aufbau des Vorzeltes war überhaupt nicht zu denken. Also haben wir es ganz klein gehalten: meinen von zu Hause mitgebrachten Rosentopf (echt Plaste) mit einer LED-Kette behängt, 3 Kugeln im Pfaudesign (ganz schick: blau-grün-türkis mit dem Muster einer Pfauenfeder darauf) ebenfalls um die weißen Röschen geschlungen und darunter einen Teller mit Mandarinen und Zapfen drapiert…Fröhliche Weihnachten! Ich hatte mir den Besuch einer Kirche ganz fest vorgenommen, am liebsten wäre mir eine kleine Andacht (damit ich nicht soviel nicht verstehe…) mit viel Orgel und Gesang gewesen. Aber leider waren wir so abseits aller religiösen Gemeinschaftshäuser, dass ein Kirchgang nicht möglich war.

Aber gemütlich war`s. Mangels klassischer oder gar Weihnachtsmusik hörten wir eine von Philip aufgenommene Countrymusic-CD, tranken eine Flasche Wein (jeder) unterhielten uns bestens und gingen tief befriedigt um 2.3o Uhr ins Bett.

Den 27. haben wir hier nicht besonders betont, bis auf das Skypen mit den Kindern, Geschwister und Freundin verging der Tag mit Einkaufen und Rumbummeln. An das Skypen musste ich mich erst gewöhnen: anfangs war ich ganz schön gehemmt vor der Kamera aber inzwischen finde ich diese Art der Kommunikation ganz prima, vor allem günstig!!!

Die Fahrt von Picton entlang der Westküste ist abwechslungsreich, sowohl landschaftlich als auch wettermäßig. Bis auf Schnee hatten wir wohl schon alles: ungewöhnliche Hitze (Südinsel ist kühler als die Nordinsel), Starkregen und Sandsturm. Das einzig beständige ist ein mehr oder weniger heftiger Dauerwind.

Zwischen Nelson und Collingwood (Golden Bay) liegt Kotinga. Ein Örtchen mit ungefähr 10 Häusern, einem kleinen Café mit ein paar Tieren, die gestreichelt und gefüttert werden können (siehe Aalfütterung) und einer LACHSFORELLENFARM. Die Hinweistafel zog uns magisch an. Wir nahmen uns eine Angel (fertig bestückt mit Haken und Köder), badeten sie und beschworen die gut sichtbaren Fische  anzubeißen.  Nichts. Unsere Beute schwamm fröhlich im Kreis um unsere Angel, bis ein Angestellter der Farm Mitleid bekam und eine ganze Handvoll Köder ins Wasser warf. Nun konnten die armen Fischlein nicht mehr unterscheiden was gut oder böse war und …3 sind uns an den Haken gegangen. Ja, mir taten sie auch leid, aber mein Appetit auf Räucherfisch war mächtiger. Noch vor Ort wurde der größere der 3 Lachsforellen filetiert, die beiden anderen lediglich gesäubert, so dass sie fertig zum Räuchern waren. Reiner hat zum Abschied von lieben Menschen einen kleinen Räucherofen geschenkt bekommen, der sich jetzt aufs Beste bewährte! Eine sehr sportliche Art Fische zu fangen Punk.

Ein kurzes Stück weiter nördlich erreicht man das Cape Farewell mit der kilometerlangen “Farewell Spit”, einer Sanddüne. Wir machten hier einen wunderschönen Nachmittagsspaziergang quer durch die Dünen und Schafherden bis uns ein heftiger Sandsturm zur Umkehr zwang.

Nun ging es  weiter nach Süden, die Gegend wurde immer einsamer dafür nahm die Population der gehassten “sandflies” zu. Diese Biester sind viel kleiner als Mücken, stechen nicht sondern beißen einem ein Stück Haut weg und hinterlassen in der Regel eine sich leicht entzündende und stark juckende Stelle. Fies. Schützen kann man sich in dem man  starkes Gift auf die freien Körperteile verteilt, was sicher nicht nur für die Plagegeister schädlich ist… Zum Glück sind diese Fliegen sehr träge, so dass man ihnen beim zügigen Wandern davonlaufen kann. Also: immer in Bewegung bleiben!

Irgendwo unterwegs an der Küste hielten wir an einer Klippe mit Robben. Dort schien wunderbar die Sonne und bei unserem Spaziergang hatten die Sandfliegen keine Chance. Auf dem Parkplatz trafen wir eine Familie aus dem Schwarzwald mit 2 kleinen Kindern, die mit ihren Motorrädern unterwegs waren! Hatten sie von D. aus per Flugzeug herfliegen lassen und genossen nun die Reise durch NZ auf diese Weise.

Gerne hätten wir die berühmten Pancake-Felsen besichtigt und fotografiert. Aber wegen des starken Regens war die Sicht so schlecht, dass wir es vorzogen in unserem Zuhause zu bleiben.

Ebenso erging es uns am Franz Josef – und am Fox Gletscher. Franz Josef konnten wir gerade noch erwandern (es gibt große Parkplätze weit abseits des Gletschergeländes und man läuft in einem Flussbett), danach setzte wieder Starkregen ein und wir beschlossen, die Küste bei Haast zu verlassen und über den Haast-Pass nach Wanaka zu fahren. Man erzählte uns, hier würde die Sonne scheinen und überhaupt sei hier das Wetter beständiger.

Und hier sind wir nun. Gönnten uns nach langem mal wieder einen Campingplatz, ganz herrlich gelegen am Outlet-See. Ganz in der Nähe gibt es einen für uns bezwingbaren HÜGEL namens Mt. Iron und bei toller Fernsicht konnten wir Paraglider über dem Örtchen Luggate bewundern.

Während eines Einkaufbummels in dem Ferienort Wanaka lernten wir, auf Grund der Landkarte auf der Rückseite unseres Autos,  Eion Rutherford kennen. Ein Weltenbummler wie wir, hatten wir reichlich Gesprächsstoff. 2 Tage später klingelte das Handy – sehr ungewöhnlich, da ich eine neuseeländische Nummer habe, die eigentlich keiner kennt – und Eion lud uns zum Dinner zu sich nach Hause ein. Zusammen mit seiner Familie (Ehefrau Liza, Tochter Jill und Sohn Hamish) verbrachten wir einen sehr vergnüglichen Nachmittag und Abend bei leckerem Salat, gebratenem Gemüse, Kartoffeln in Butter geschwenkt und Honigschinkenbraten. Als Nachtisch gab es eine traditionelle weihnachtliche Nachspeise bestehend aus geschlagenem Eiweiß mit Zucker, z.T. als Baiser, Sahne (viel) und frischen Erdbeeren. Dazu, wer wollte und wer wollte nicht…, Eiscreme. Hmmmmm.

So, jetzt wird es Zeit für ein paar Fotos und unseren allerbesten Wünschen für das neue Jahr! Martiniglas

schöner Rastplatz, "Farewell Spit"mit Muscheln bewachsen, bei EbbeWaesche im SturmWegweiser auf TrackAalfütterungC. hat einenReiner räuchert Lachsforellenauf dem Weg nach WestportStraße am Buller-Riverdie heilige Familieno shootingnach rechts kommt nicht mehr viel...am Cape Foulwindam Cape Foulwind, EbbeBMW, Ehepaar/2 Kidis aus d. SchwarzwaldWeka, endemischer Laufvogelkleiner Scherz für InsiderTaylors Hill Walk, RastplatzAm Franz Josef GlacierTouri-HubschrauberChrischi am Franz Josef GletscherAutoverleiher mit hohem  WiedererkennungswertGletscherfluss morgens um 10.oo UhrGletscherfluss, nachmittags  15.oo UhrSeehund mit HeulerAutoverleiher mit hohem  Wiedererkennungswertbemooste Stämme, SchwemmlandBlauer Pool, Haast RiverPohutukawa, WeihnachtsbaumWeihnachtsessen: Nudelsalat u. Steakunser Blick auf den Lake Outlet, WakanaSpaziergang am Clutha River, WakanaRutherfords, Jill, Hamish, Liza, EionWanderung auf den Mt. Iron, Wakana

Weihnachtsgrüße aus Neuseeland

Nun sind es nur noch ein paar Tage bis zum Weihnachtsfest, und in diesem Jahr ist alles ganz anders.

Wir hören sehr gerne vom Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt, vom gemütlichen Kamin bei Schmuddelwetter oder von Keksen und anderen Fiesheiten, die zu Moppelfiguren führen…  sind wir doch  große Fans all dieser Herrlichkeiten rund um die Weihnachtszeit. Aber dieser Sommer auf Neuseeland macht es uns leicht, auf die Leckereien in fester oder flüssiger Form zu verzichten, wir sind reichlich mit frischem Obst und Gemüse, Fisch, Lamm oder Rind versorgt und das warme Wetter tut unseren Knochen und der Psyche gut!

Trotzdem werden wir ein wenig wehmütig bei dem Gedanken, dass wir an diesem Familienfest nicht teilnehmen können und schicken allen Lieben daheim ganz herzliche Grüße.

 

Wir sind seit heute auf der Südinsel Neuseelands per Fähre in Picton angekommen, haben  uns einen Campingplatz gesucht, von dem aus wir mit unseren Kindern skypen können (bestimmte Uhrzeit ist verabredet). Die Fährpassage dauerte knapp 3,5 Stunden und die See war, wider Erwarten, ruhig –  gestern war es tüchtig windig und ich hatte schon schlimme Befürchtungen! Zumal ich meine Tabletten gegen Seekrankheit nicht finden konnte Trauriges Smiley

Die Nordinsel haben wir stark vernachlässigt, wir werden uns alles Interessante mit Doro und Hanni zusammen ansehen und später haben wir auch noch Zeit, bis wir weiter nach Australien reisen werden. Kurze Station haben wir in Hamilton in den “Hamilton Gardens” gemacht. Sehr sehenswerter botanischer Garten mit ua. 6 Themengärten: der Garten eines chinesischen Gelehrten, der zum Ausruhen und meditieren einlädt, englischer Blumengarten, japanischer Garten, amerikanisch-modernistischer Garten, italienischer Renaissance-Garten und ein indischer Char-Bagh-Garten. Als außergewöhnliche Attraktion in der gesamten Region wird ein Maori-Garten gezeigt (Te Parapara) mit prächtigen Schnitzarbeiten an Hütten und Zäunen.

Doch nun der Reihe nach: unsere persönlichen Sachen sind alle wohlbehalten eingetroffen und wir hatten einen ganzen Nachmittag damit zu tun, die Kartons zu sichten und deren Inhalte in die entsprechenden Schränke zu verstauen. Es fehlte nichts!!! Was waren wir doch glücklich!

Wir entschlossen uns, dem neuseeländischen Campingclub beizutreten. Es kostete uns eine einmalige Aufnahmegebühr von 120.-NZD und ein Wochenende mit ca. 80 Mitgliedern auf einer Wiese nahe Aucklands. Dort wurde 2xtäglich ge- und verlost, mal bekam man Geschenke (wir sind nicht hinter dieses Geheimnis gekommen, wann wer etwas bekommt – wir wurden mit einem Kalender und einem Wischtuch beglückt), mal sollte man Lose für einen guten Zweck kaufen und bekam dann wieder Geschenke usw. usw. usw. Ein Abend war Weihnachtsdinner angesagt. Wir besaßen zu dem Zeitpunkt nur unsere Schmuddeljeans und ein “sauberes” Hemd. Etwas beklommen gingen wir zu dem Festsaal (einer nahegelegenen Schule), um dort festzustellen, dass es immer noch schlimmer geht… Also fühlten wir uns ganz wohl in unserer “Haut” . Das Essen war ziemlich “englisch” – ich glaube, jeder hat eine Vorstellung vom englischen Essen??? Aber der Weihnachtskuchen war prima!

Und nun können wir auf vielen Campingplätzen günstiger übernachten und die Fähre heute nach Picton hat nur die Hälfte gekostet (statt 400.- nur 209.-).

Wir wurden aufs Herzlichste als neue Mitglieder aufgenommen, bekamen viele Tipps und – was hier ganz wichtig ist! – den Aufkleber hinten auf dem Auto: self contained. Das bedeutet nichts anderes als dass wir mit unserem Fahrzeug in der Lage sind, 3 Tage völlig unabhängig von Wasser, Abwasser und Toilette existieren zu können. Ganz so einfach war es aber dann doch nicht mit dem Aufkleber: unser Abwasserstutzen unter dem Auto war ca. 20cm zu kurz und der entsprechende Schlauch dazu statt 5m nur 3m lang. Tja, Vorschrift. Am nächsten Montag einen Ausstatter für Wohnmobile in Auckland aufgesucht, das nötige Equipment gekauft und 100.-NZD auf den Tisch gelegt. Abwasserrohr aus Gold! Na prima. Einer unserer neuen Bekannten aus dem Club ist Hobbybastler (oh, wie das passt..), also hingefahren und unsere neuerworbenen Teile ausgebreitet. Ein mitleidiges Lächeln machte sich auf seinem freundlichen Gesicht breit, er lud uns in sein Auto und fuhr mit uns zu einem “Heimlich” Handwerkermarkt. Dort bekamen wir gute Beratung und alles was wir brauchten für ca. 40.-NZD!!! Nun musste das Zeug ja aber auch noch ans Fahrzeug… Colin (unser Bekannter vom Verein) hat eine hervorragend ausgestattete Werkstatt zu Hause, kann Löten und Schweißen und wer weiß was noch alles, legte sich unters Auto und kreierte in stundenlanger Fummelarbeit ein schickes neues Rohr mit extralangem Schlauch!!! Und weil wir nun schon mal auf seinem Hof standen, wurden wir zum Abendessen auf seine Terrasse eingeladen! An dieser Stelle noch einmal dankeschön an Wendy und Colin.

Nun suchen wir uns ein schönes Plätzchen und ruhen uns ein paar Tage aus! Wir werden unser Plastikbäumchen aufstellen, viele Muscheln und andere “Findlinge” dranhängen und froh und dankbar auf die zurückliegende Zeit blicken.

Frohe Weihnachten und ein gutes neues Jahr!

Auckland, HafenWagener Holidaypark, HouhoraWaiwera-Orewa-Coast, BusunikateChristmas-Meeting NZMCAChristmas Rally in Pukekohe"Reindeer in Training"Christmas Rally in Pukekohe, DinnerWendy zu HauseColin in seiner Werkstattbei Wendy auf der TerrasseHamilton Gardens, ItalienHamilton Gardens, Te ParaparaHamilton Gardens, VogelscheuchenVulkan-Gegend bei Rotorua"Vulkanstraße" zwischen Rotorua und TaupoNational Trout CenterMaorikunstMt. RuapehuMt. NgauruhoeLandschaft im Vulkangebietrote Bugsierschiffe in WellingtonWellingtonletztes Ende der NordinselFahrt durch den "Queen Charlotte Sound"Ankunft in Pictonschwarzer Schwan

Der hohe Norden–Cape Reinga

Heute haben wir einen “PC-Tag” eingelegt: wir buchten auf einem Campingplatz 2 Nächte und bekamen zu unserer Überraschung die 3. Nacht gratis dazu. Da wir gestern einen “Fahrtag” hatten, wir sind rauf an die nördlichste Spitze Neuseelands – Cape Reinga – gefahren, sitzen wir nun gemütlich beisammen, jeder tippt was das Zeug hält auf seiner Tastatur herum und macht GANZ WICHTIGE SACHEN. Zum Glück, bzw. zur Streitvermeidung haben wir uns vor ein paar Tagen einen gebrauchten 2. PC (mit englischer Tastatur) gekauft, der uns von “unserem” Computerladen empfohlen worden ist. Wir werden ja sehen…

Wie geplant konnten wir unseren Wagen am 23.11. aus dem Zollgelände herausholen, d.h. er wurde uns herausgebracht (wir durften das Gebiet natürlich nicht betreten).  Auf den ersten Blick sah alles aus wie zuvor. Er war sauber, roch ein wenig abgestanden (kein Wunder, nach 3 Wochen bei geschlossenen Türen und Fenstern unter Deck) und scheinbar war auch alles komplett vorhanden: wir durften ja – zu unserer großen Freude – alles, was zum Fahrzeug gehört und zur Küchenausrüstung, im Wagen lassen. Schon ziemlich bald stellte ich fest, dass aus dem Besteckschubfach unsere 3 scharfen, großen Messer fehlten. Keines mehr da. Nach genauerem Hinsehen fehlten dann auch noch mein heißgeliebtes Kartoffelschälmesser (?), ein paar Geschirrhandtücher, ein elektrischer Wasserkocher (schön klein und handlich, prima für die Campingküche…) und unser gläserner Schutzengel, den wir vorne im Fahrerhaus am Spiegel an einem Lederband hängen hatten. Einfach abgeschnitten. Die Reste des Lederbandes hängen noch! Sch…kerle!

Nachdem ich einen halben Tag die Verluste, besonders über den Engel, bejammerte, beschlossen wir, dass die Messer den Dieb kennzeichnen (sind hier im Maoriland = Tätowierungen!!!), dem Wasserkocher die Heizschlange durchbrennen und der Engel zum Racheengel mutieren würden. Einen Ersatzengel wollen wir nicht: wir werden auch ohne sichtbaren Hinweis auf Existenz beschützt! Außerdem ist da ja noch Freddy…(das ist jetzt nur was für Insider, sorry).

Nachdem wir unseren Wagen wieder hatten, suchten wir einen Spezialisten für Wohnmobil-Elektrik auf. Er baute uns eine neuseeländische Steckdose ein, legte 2 von unseren tot und übersah 2 weitere, die wir jetzt immer noch mit unseren heimischen Steckern benutzen können. Angeblich dürfen die Fahrzeuge hier ausschließlich hiesige Steckdosen haben. Aufgesucht haben wir diesen Fachmann, weil wir Probleme mit der Stromversorgung hatten. Ua. funktionierte die Klimaanlage nicht und die Steckdosen waren auch alle tot. Es genügten 3 Blicke und der Schaden war behoben! Eine Sicherung! Zu unserer Ehrenrettung sei aber gesagt, dass diese total versteckt und nicht etwa auch nur in der Nähe eines Sicherungskasten liegt und in keinem Buch beschrieben steht und auch nicht bei mehrmaliger Korrespondenz mit dem Wohnmobilverkäufer in Norddeutschland erwähnt wurde. Egal, nun ist alles wieder gut und wir sind 600 NZD los.

Es gibt eine einzige “Toll-road” in ganz NZ. Ein kleines Stück auf der 1 Richtung Norden wird per Kameras überwacht und jedes Nummernschild erfasst, dass sich nicht vorher an einer Tankstelle oder einem der Automaten an den Rastplätzen “freigekauft” hat. An der Tankstelle werden keine ausländischen Visakarten angenommen (auch hier sind ausschließlich Automaten zuständig) und  an den “freistehenden”  Automaten (wie übrigens auch im Internet, eine 3. Möglichkeit der Bezahlung) kann man kein deutsches Nummernschild eingeben. Es geht hierbei um 2.20 NZD! Aber als ordnungsgewohnte  Menschen sorgten wir uns (vielleicht lassen sie uns nicht aus dem Land, vielleicht kommt eine um ein Vielfaches höhere Rechnung nach Hause…) und gingen zu einer VTNZ-Stelle = Vehicle-Testing-New-Zealand. Das ist mit unserer Anmeldestelle mit gleichzeitigem TÜF zu vergleichen. 2 Tage hat es gedauert, bis alle Formalitäten erledigt, unser Auto auf Herz und Nieren gecheckt und wir die Fahrerlaubnis bekommen haben. Nun sind wir mit diversen Aufklebern auf der Frontscheibe geziert; haben wieder über 100 NZD bezahlt, nur unsere 2,20 NZD sind wir immer noch nicht losgeworden…

Morgen nun werden wir wieder in Richtung Auckland fahren um unsere “persönlichen Dinge” abzuholen. Sind sehr gespannt…

Auf dem Weg nach Norden durchfuhren wir Kawakawa. Lt. Reiseführer der Wahlwohnsitz Friedensreich Hundertwassers. Er soll bis zu seinem Tod 2000 seit den 70-igern hier gelebt und gearbeitet  und 1986 die neuseeländische Staatsangehörigkeit angenommen haben. Die Hauptstraße des Ortes ist reichlich mit seinen Werken geschmückt: ua. hat er die öffentlichen Toiletten in seiner unverkennbaren Art gestaltet, was den Tourismus sehr fördert. Wir fühlten uns ein wenig nach Uelzen versetzt…

Ein paar Kilometer vor Kawakawa ließ uns eine Hinweistafel auf eine Glühwürmchenhöhle von der Hauptstraße abbiegen – die Kawiti Glowworm-Cave – eine sehenswerte Tropfsteinhöhle, in der Millionen von Glühwürmchen leben und ihre beleuchteten “Angeln” aushängen lassen um ihre Nahrung (Motten etc.) anzulocken. Kleines Bonbon am Rande: in dem Höhlengewässer lebt ein ca. 2m langer Aal, der von dem Guide angefüttert wurde und jetzt auf Kommando angeschwommen kommt.

Wir besuchten ein “battlefield”, heutzutage ein kleiner Park mit vielen Beschreibungen, auf dessen Hügel sich ein Maoridorf befunden haben soll, das von der britischen Armada angegriffen wurde. Die Ureinwohner (leben seit ca. 1000 Jahren auf dieser Insel) waren aber vorbereitet und besaßen schon 3 kleine Kanonen , so dass der Kampf wohl relativ unentschieden ausging – jedenfalls dieser. Wie die Historie weitergeht wissen wir ja alle…

Früher wuchsen hier im Norden die riesigen Kauribäume, die 2000 Jahre alt werden können – so man sie wachsen lässt. Einige der Prachtexemplare, die zu den größten Bäumen der Erde zählen, stehen noch und werden auf besondere Weise geschützt. Vor Betreten des Waldgebietes muss jeder Gast seine Schuhe desinfizieren und es darf ausschließlich auf den vorgegebenen Wegen gegangen werden. Wir besuchten eine Kauri-Digger-Stelle: hier wurden Ende des 19. bis Anfang des 20. Jahrhunderts die Wurzeln der Kauris ausgebuddelt – manchmal bis zu 8m tief! – um das begehrte Gum (versteinertes Harz – ähnlich unserem Bernstein)zu bergen. Ein kleines Museumsdorf lässt erahnen, unter welch schwierigen Bedingungen die Digger arbeiten mussten. Bei diesen Grabungen stieß man auf Kauristämme, die durch das Moor konserviert wurden, die über 45.ooo Jahre alt sind – und noch immer Holz! Sogar die Borke ist noch stellenweise zu erkennen. Was ist ein Menschenleben dagegen?

Ca. 20% der Bevölkerung stellen die Maoris bzw. Zuwanderer aus anderen Südseeinseln. Neben Engländern, Iren und Schotten sind aber auch ein Großteil deutscher Herkunft (ca. 400.000 bis 500.000!) und  Kroaten aus Dalmatien, die bereits im 19. Jahrhundert die Kauriwälder rodeten und den neuseeländischen Weinanbau auf kommerzielle Füße stellten und in den Städten sieht man viele Menschen indischer bzw. chinesischer Herkunft.

Bei der Fahrt durch die grüne, hügelige, mit zahllosen Schafen und Rindern bevölkerten Landschaft denken wir an Irland oder Schottland, nur dass das Klima hier weit aus angenehmer ist! Die Temperaturen steigen tagsüber auf 22-25 ° und nachts kühlt es sich moderat ab – was unserem Schlaf  gut bekommt.

An der nördlichsten Spitze – Cape Reinga- (die nicht wirklich die allernördlichste ist!) war ein schöner langer Spaziergang angesagt. Eine wunderbare Gegend, heilig für die Maoris. Der Überlieferung nach wandern die Seelen der Verstorbenen gen Norden wo sie in die Unterwelt (reinga) steigen, indem sie an  einer Wurzel entlang ins Meer rutschen. Sie verlassen das Meer wieder, klettern auf die höchste Spitze der “Three Kings Islands”, werfen einen Blick zurück auf Aotearoa und wandern dann in das Land ihrer Vorfahren: Hawaiiki A Nui.

Wieder auf der Rückreise machten wir Halt an den Te Paki Sand Dunes. Riesige Sanddünen, durch ständigen Wind immer in Bewegung, luden sie ein zum Sandrodeln – nicht uns, uns war es zuviel Sand…Hier beginnt die legendäre 90-miles-beach, die noch nicht einmal 90 Kilometer lang ist. Bekannt weil sie bei Ebbe mit Allradfahrzeugen meilenweit befahren werden kann.

Wenn wir auf den Kalender blicken, wissen wir, dass zu Hause die Adventszeit beginnt, Schmuddelwetter, Kaminfeuer, Tannenduft, Zimtsterne und Glühwein. Unter “normalen” Umständen wäre ich jetzt am Herbeisuchen der Weihnachtsdekorationen vom Vorjahr, würde auf Neuheiten in den Schaufenstern hereinfallen und wieder einmal das Schönste und Nie-Dagewesene erwerben um unser Heim in die richtige Stimmung zu versetzen.  Das fällt in diesem Jahr aus! Wir haben uns für 15 NZD einen total hässlichen Plastikbaum à la Nordmanntanne geleistet, der zum Heiligen Abend mit allerlei Gefundenem behängt werden soll. In unserer Schatzkiste befinden sich schon Muscheln, Schneckenhäuser, bunte Bänder etc. Dieses Bäumchen wird sich bestimmt ganz prima in unserem Vorzelt machen. Und stellt keine Waldbrandgefahr dar!

Aber noch müssen wir fleißig sammeln.

So, meine Lieben, für heute genug berichtet, anschließend noch ein paar Fotos:

Eingang Maori GemeinschaftssaalMt. Eden, AucklandWandmalerei, AucklandSaturday-Market in MatakanaSaturday-Market in Matakanaim Kauriwaldkleine Kirche nördl. Aucklandsschöner Rastplatz nördl. AucklandsNew Zealand Pigeon, endemischmit Austernfischern bemaltes Toil.hausThese are our fellows...Campingplatz UretitiBaumfarne von obenWald Wegrot blühender BaumEingangstor Ruapekapeka PaRuapekapeka Pa, EingangsbogenRuapekapeka Pa, Schlachtfeld Maoris/BritenRankepflanzeGlühwürmchen-HöhleHundertwasser -Haus in Kawakawaendemischer Austernfischer, gefährdetam Lake TaharoaKiwi-ZoneFächerschwanzvor WhangareiHitchcock-KrabbeSchopfwachtelKrebs in Schneckenhausnette TÜF-Menschenim Moor konserv. Stamm, 45.000 J. alt18029 km bis LondonCape ReingaCape ReingaTe Paki Sand DunesLandschaft unterwegs nach Cape Reinga

Auckland und Umgebung

Heute ist der 16.11.2013, ein Samstag,  das Wetter war den ganzen Tag über wunderbar sonnig und wir haben einen schönen Spaziergang im Rosengarten und an der Küste gemacht (ja, wir wissen um die Gefahr der Strahlen hier unten  kurz über der Antarktis). Zwischendurch haben wir an unseren Freund W. H. gedacht, der heute Geburtstag hat!

Wir wohnen immer noch im Kiwi-Motel, am 18. soll unser Auto ankommen, es wird aber 2-3 Tage dauern, bis wir alle Formalitäten erledigt haben !, wurde uns gesagt. Bin gespannt auf die Quarantäne-Behörde! Was wird sie wohl zu unserem Abwasserbehälter sagen? Wir haben uns in Japan alle Mühe gegeben, ihn ordentlich zu säubern, aber das ist schon sooo lange her und wenn es auf See auch so warm ist…

Seit 3 Tagen haben wir unser 6-monatiges Visum für Neuseeland!!! Hurra!! Nun freuen wir uns auf den gemeinsamen Urlaub mit  Doro und Hanni! Die beiden haben sich ebenfalls ein Wohnmobil gemietet, so dass wir einige schöne Strecken zusammen erleben werden. Hoffentlich gelingt es uns im Vorfeld schon mal “Sehenswertes” von  “besonders sehenswert” zu filtern. Bisher ist hier alles prima!

Wir sind inzwischen am Gannet-Cliff gewesen wo 1000e von Tölpelpaaren (Bass-?) brüten. Ein toller Anblick – und ein Geräuschpegel! Schnattern, Schreien oder Gurren (belegt durch Enten/Gänse, Möwen oder Tauben) alles durcheinander. Oder weiß jemand, wie ein Tölpel sich äußert??? Ich hätte den halben Tag dort verbleiben  und das Verhalten der hübschen Vögel beobachten können. Warum heißen die nur “Tölpel”?

Eigentlich wollten wir nach Russel an der Pazifikküste. Zur Info: die Ostküste heißt Pazifikküste, die Westküste liegt am Tasmanischen Meer.

Haben uns aber auf dem Hinweg von einem Schild: Kauri-Museum 26km verleiten lassen und sind kurzerhand nach Dargaville abgebogen. Zum Glück! Ein hervorragendes Pioniermuseum über die 1000 Jahre alten Bäume, deren Nutzung und deren “Gum”. Das versteinerte Harz dieser Riesen wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts für etliche Jahre kommerziell abgebaut, d.h. es wurde aus der Erde um die Bäume herum herausgebuddelt. Es gab damals einen ähnlichen Rausch nach Gum  wie nach den goldenen Nuggets. Die Kunstwerke, die aus dem Gum hergestellt wurden sind sehr sehenswert, naja wir alle kennen ja den Bernstein und was man daraus machen kann!

So sind wir dann “nur” bis Whangarei gekommen. Der größte Küstenort mit über 40000 Einwohnern und ebenso vielen Segelbooten, ua. aus Elmshorn und Hamburg.  Bei einem Eiskaffee am Hafen machten wir die Bekanntschaft mit einem Tierarztpaar (Roland und Doris) aus Norddeutschland (jetzt wohnhaft in der Schweiz), die für  4 Monate die Welt bereisen. Gestartet sind sie in Vancouver, dann sind sie über Costa Rica nach Peru, auf die Galapagos Inseln, weiter nach Tonga und jetzt Neuseeland (zum Erholen!) In ein paar Tagen gehts weiter nach Australien und Süd-Afrika. Ein echt volles Programm für 4 Monate! Es war ein anregender Nachmittag, zumal Roland herrlich erzählen konnte!

Ganz in der Nähe liegt das Fischerdörfchen Tutukaka (kommt euch der Name auch irgendwie bekannt vor?), das in unserem Reiseführer als lohnender Abstecher beschrieben wird. Und in der Tat: hier blieben wir bis die Sonne unterging, während die Kormorane es sich auf ihren Schlafbäumen bequem machten.

Ein nettes Erlebnis hatten wir in Puhoi, einem klitzekleinen Ort mit einer böhmischen Siedlerkirche und einem “Bohemian Museum”. Großes Rätselraten:  welches Gebiet bezeichnete man noch mal als Bohemia??? Der Museumsangestellte war ein lustiger alter Mann. Er saß auf seinem Stuhl vor der Tür, sprach uns freundlich an und freute sich sehr als er erfuhr, dass wir aus Old Germany sind. Er habe früher bei der Feuerwehr gearbeitet, die Ausstattung sei englisch gewesen. Später wurde sie ausgetauscht gegen deutsche und erst da sei man mit der Qualität zufrieden gewesen! Anstandshalber besuchten wir noch das Museum – teilweise waren die Ausstellungsstücke in der Küche untergebracht – am Ende wussten wir nun wenigstens wo Bohemia lag! Ein Eis im Garten einer Käserei  (der Käseteller hätte mich mehr gereizt, war über über die Maßen teuer) rundete diesen Tag ab.

Mehrere kleine Ausflüge ua. nach Devonport (Stadtteil von Auckland, Halbinsel) oder Leigh halfen uns bisher, die Wartezeit auf unser Gefährt zu verkürzen.

Heute nun war ein Festival im Rosengarten in Auckland angesagt. Um mich überhaupt unter Menschen wagen zu können, musste ich mir unbedingt meine Haare schneiden! Hatte versucht, einen Frisör zu überreden, mich auch ohne Termin zu verschönern – erfolglos.  Eine Schere wurde schon vor ein paar Tagen gekauft (unsere anderen sind bei unseren persönlichen Sachen irgendwo auf hoher See) und nun stand ich mit nassen Haaren vor dem Spiegel, drehte hier eine Strähne zusammen, schnitt, fasste dort in die Wolle, schnitt, verkürzte meinen Pony auf Augenhöhe (der war inzwischen irgendwo auf dem Nasenrücken angelangt) und alles  mit einem zufriedenstellenden Ergebnis! In Zukunft kann ich viel Geld sparen. Mach ich alles selbst. Reiner hab ich in den Monaten schon öfter mal die Haare und den Bart geschnitten. Geht auch.

Der “Rosegarden” ist ein großer Park, der über und über mit Rosen aller Arten und Kreationen bepflanzt ist. Schon beim Aussteigen aus dem Auto umgab uns ein herrlicher Rosenduft, der leider manchmal den à- la –bavarian- Bratwurst- bzw. den chinesischen Fastfoodküchen-Ausdünstungen weichen musste.

So, liebe Leute, jetzt ist es bei uns 0.42 Uhr, d.h. wir haben schon Sonntag, den 17. während ihr noch unseren gebrauchten Tag erlebt und gerade mal Mittag esst…

Das hat man nun davon, wenn man den Bericht nicht gleich auf den Weg bringt! Heute ist schon  Montag, der 18.11. Gestern, am Sonntag, hatten wir uns mit Mayumi verabredet, einer jungen Reisebekanntschaft aus Japan, die 1 Jahr in NZ worken and traveln will. Während des Fluges und des Aufenthaltes in Seoul haben wir sie ein wenig unter unsere Fittiche genommen und seit dem sporadischen Emailkontakt. Ihre Englischkenntnisse sind rudimentär, aber das wird sich nach 1 Jahr sehr gebessert haben. Gemeinsam saßen wir am Hafen und erzählten uns was, fuhren auf den 328m hohen Skytower und versuchten unsere Nerven zu beruhigen als wir sowohl einem Skywalk (Spaziergang in 192m Höhe rund um den Turm, angeseilt) als auch einem Skyjump (Sprung an 2 Seilen bis auf ein Trampolin am Boden) zusahen. Aus dieser Höhe konnte Reiner unseren Wagen entdecken!!! Er stand und steht immer noch im Zollhafen und sieht unverletzt aus. Yippie!!! Haben natürlich heute gleich nachgesehen! Zoll ist schon erledigt, morgen steht der Quarantänecheck an!

Ach ja, und beim Frisör waren wir! Beide! Meine Zufriedenheit mit meinen Schneidkünsten löste sich heute Morgen in Nichts auf und wir fanden in der Stadt eine Koreanerin, die sich freute, dass jemand  ihre Kasse auffüllte. Sind zu Hause 7 Personen aber nur 2 Verdiener. Nachmittags spazierten wir am Strand von Bethell, abends gab es Angus-Bratwurst mit Kartoffelbrei (à la home made), tiefgefroren! und Leipziger Allerlei…

Und nun schnell abgeschickt!

Bis bald mal wieder! Hier noch ein paar Bilder:

fast wie in der Lüneb. Heideböhm. Siedlerkirche in PuhoiGo in God's name, Puhoi Egerländer DialectBohemia-Museum in PuhoiMuseumsangestellterGeo-Geschichtsnachilfe...Käserei/Café im Puhoi-TalHafen von LeighSpiegelung von mirnaive oder native Malerei, öffentl. WCMuriwai BeachMuriwai Beach, Gannet (Tölpel) ColonyHai geangeltfliegender Fisch geangeltSeesternPer Angusta ad Augusta, TakapunaSt. Paul`s Kirche in DevonsportDevonportauf dem Mt. Victoria SummitBlick vom Mt. Victoria SummitBlick vom Mt. Victoria SummitGladiole (?) vor weißem Hausdie "Dawn Princess" läuft ausMarienfigurein australischer "Brown quail"Panorama von Aucklandauf dem Weg nach Whangareilöcherige Wolkendeckedurchscheinendes Kauri-Gum (Bernstein)Gum-Kathedrale aus 600 Teilen, 10 J. ArbeitIm Kauri-Museum: lebendige Puppe!Stamm eines Kauri aus dem J. 1100 ca.Baumfarnestand Escher Pate?"City Basin" in WhangareiMangroven in Whangareiuriges Zuhauseam Tutukaka HarbourKormoran-SchlafbaumBlick aufs Wasser,  Achilles PointMuriwai Beach, Gannet (Tölpel) ColonyZauberFee im Parnell  Rosegardenbeim Festival of Roses, Parnell, Aucklandgeht doch!musik. UnterhaltungMond im DunkelnReiner mit Mayumi im Hafen v. AucklandRundgang um die 51. Etage, 125.-NZDSuchbild: wo ist unser Auto???der Weihnachtsmann lauert überallam Bethell-Strand

AOTEAROA = Land der großen, weißen Wolke

Aber bevor wir auf Gondwana-Land angekommen sind, hatten wir noch einiges zu erledigen!

Die Schifffahrtsgesellschaft (Armacup) verlangte eine beinahe komplette Räumung unseres “Heimes”; sollte aussehen wie im Neuzustand. Lediglich Fahrzeugzubehör konnten wir an Bord lassen. Unsere Agentur (Japan Express, Mrs. Kurihara) gestattete uns, das Fahrzeug auf ihrem Firmengelände auszuräumen, stand sogar mit mehreren Leuten bereit, alles in Kartons zu packen und zu beschriften (nach unseren Angaben, ähnlich wie bei einem Umzug: Küchenutensilien, T-Shirts und Pullover, Schlüpper und…) Einen Tag später befreiten wir das nun leere Womo von jeglichem infizierten Unrat und  – so hoffen wir jedenfalls – machten es zur bakterienfreien Zone. Wir werden sehen, ob unsere Bemühungen Erfolg haben.

Noch ist unser geliebtes Zuhause auf hoher See und die neuseeländischen Behörden haben noch keine Einreiseerlaubnis erteilt. Wir hörten Schauergeschichten von Leuten, die über 3 Wochen im Zollbezirk gestanden haben und wegen des Zustandes ihres Fahrzeuges nicht ins Land gelassen wurden! Ebenso hörten wir, dass es keine Einreiseerlaubnis gibt, wenn man nicht ein gültiges Rückreiseticket vorlegen kann (damit die Kiwis sicher sein können, dass man auch wieder abfliegt). Also schnell unser heimatliches Reisebüro in W./A. beauftragt entsprechende Flüge zu buchen, unsere daheimgebliebenen “Kinder” gebeten, die Bezahlung zu übernehmen (vielen Dank an dieser Stelle! Wir wissen was wir euch antun!). Das Geld ist – bis auf eine kleinere Bearbeitungsgebühr – nicht verloren. Wir stornieren die Tickets später wieder, schließlich wollen wir immer noch nicht nach Hause!

Nun ohne fahrbaren Untersatz und kein Zuhause mehr, belegten wir ein ziemlich teures Zimmer im Camelot – Hotel in Yokohama.  Das Hotel liegt super, daher der Preis!, sowohl Hafen (Downtown) als auch Chinatown ist in fußläufiger Entfernung. Stundenlang sind wir gewandert, haben keine Sehenswürdigkeit ausgelassen. Ein bisschen genossen haben wir es schon, nicht mit der großen “Kiste” nebst Anhänger durch enge Straßen ohne Parkmöglichkeiten kurven zu müssen…

Segelschulschiff, Landmarks-Tower, Seidenmuseum, Chinatown – alles wurde besucht,  bestiegen und geknipst. Abends hätten wir einen guten Masseur gebraucht, aber die typische Sitzbadewanne tat es auch.

Die letzte Nacht verbrachten wir in einem Hotel (Narita Tobu) direkt am Flughafen (toll war, dass man in Yokohama in einen Shuttlebus [Y-Cat] steigen konnte, der 1,5 Std. später am Flughafen hielt). Von hier nahmen wir den Shuttle zu unserem Hotel. Super organisiert – wie alles in Japan! Mit einem leckeren Abendessen vom Buffet endete unser 6-wöchiger Japanaufenthalt! Schön wars! Fremd, freundlich zurückhaltend, eng in den Städten, vielfältig in der Natur. Laut auf den Express-Way-Parkplätzen (stundenlanges Motorengelaufe der Brummis) und himmlisch ruhig in den Bergen. Aber ein großes Problem bereitete uns die Müllentsorgung! In ganz Japan gibt es keinen Mülleimer! Jedenfalls nicht an den Parkplätzen oder sonstigen öffentlichen Stellen. Jeder nimmt seinen Müll mit nach Hause – lobenswert, aber für uns ziemlich ärgerlich, da wir nicht wussten wohin mit unseren Altlasten. An manchen Kaufhäusern standen Behälter für Plastikflaschen und Dosen. Dort hinein haben wir dann möglichst im Dunklen unsere Tüten gesteckt.

Am 1.11. sind wir also ab Tokio gen Süden geflogen. D.h. zuerst nach Westen:  Seoul, Südkorea war Zwischenstopp. Nach einem 2-stündigen Flug  5 Stunden Wartezeit dort, die wir nutzten eine kostenfreie Bustour zu einem bekannten Tempel (habe mir den Namen nicht gemerkt, haben soooo viele Tempel gesehen) und der “Memorial Hall for Incheon Landing Operation” (an diesem Platz landeten die Amis zur Unterstützung Südkoreas im Krieg gegen die Nordkoreaner) zu unternehmen. Das Angebot fanden wir toll! Auf diese Weise fiel das Warten nicht schwer. Dann weitere 11 lange Stunden Flug nach Auckland. Wir hatten die miestesten Sitzplätze, die ein Flieger haben kann: die beiden Mittleren in der 4-er Reihe in der Mitte.  Es ist zu erwähnen, dass die Plätze nicht etwa Einzelsitze waren, jeder mit einer eigenen, beweglichen Lehne! Nein! Es waren 2 Zweisitzer! Und in der Mitte trafen sich die beiden Endlehnen der Bänke…so dass zwischen Reiner und mir 2 Lehnen starr jeden Körperkontakt verhinderten, nicht jedoch zu unseren jeweiligen Nachbarn!  Schlimmer gings nicht. Natürlich saßen die beiden äußeren Fluggäste schon auf ihren Sitzplätzen, links außen ein schlanker Herr und rechts außen eine etwas fülligere Dame. Reiner nahm den Platz neben dem Herrn…Der Fußraum war belegt durch Schwimmwesten und irgendwelchen Befestigungen der Vordersitze am Boden, es war schier unmöglich, die Beine auszustrecken. Sehr schnell bat meine Nachbarin darum, unsere Trennung durch die bewegliche Lehne doch aufzuheben, damit wir wenigstens oben herum etwas Freiraum bekämen…naja, es blieb kuschelig.

In Auckland angekommen, am 2.11. morgens um 9 Uhr, brachte uns ein muffeliger Shuttle-Chauffeur in unser gebuchtes Motel unweit des Flughafens. Unser Raum war noch nicht bezugsfertig – also machten wir uns todmüde auf den Weg in die Stadt (per Bus!) und holten unseren reservierten Nissan Sunny ab. Nach 7 Monaten Überblick-Hochsitzen im Auto nun dieses Modell, wir hatten die Befürchtung, dass nicht viel Raum zwischen uns und dem Asphalt war. Und mit diesem Fahrzeug bereisen wir jetzt die nähere Umgebung und erledigen alle notwendigen Touren. Ua. müssen wir bei der neuseeländischen Botschaft unsere Aufenthaltsgenehmigung von 3 Monaten auf 6 verlängern lassen, damit wir den Besuch und den Urlaub meiner Schwester hier in NZ im Feb./März 14 nicht verpassen! Außerdem wollen wir schon jetzt das Visum für Australien beantragen. Vorausschauend planen!! Ha!

Gerade hatten wir uns an unser Quartier im Motel gewöhnt als es hieß: bitte ziehen Sie um. Wir wollen den Teppich in Ihrem Raum erneuern. Es ist wahr, der Teppich sieht schlimm aus, aber  wir haben uns aus einem der Hotels in Japan kleine Hausschühchen mitgebracht, so dass wir es noch bis ans Ende unserer Zeit hier ausgehalten hätten. Die Erklärung für den bemerkenswerten Zustand unseres Zimmers lautete wie folgt: hier wohnte bis gestern (!!!) 1 Jahr lang ein Herr aus ???, der wegen ??? nicht ausreisen konnte. Er ließ den Zimmerservice nicht herein und deshalb konnte hier nie geputzt werden. Aha! Na gut, nun glaubten wir doch, dass der Umzug ins Nachbarzimmer ganz gut für uns sei.

Noch haben wir nicht viel von Neuseeland gesehen. Aber es fühlt sich gut an! Ein bisschen wie nach Hause kommen. Das Einkaufen ist ganz einfach, man kann alles lesen und verstehen, die Straßenschilder sind keine großen Fragezeichen mehr und die Menschen scheinen freundlich und ohne Berührungsängste. Allerdings haben wir bisher nur Inder, Malaien, Tonganer oder Deutsche kennengelernt. Das wird sich sicherlich noch ändern, wenn wir erst mal unsern Großen wieder haben… bis dahin

...und immer die richtige Ausfahrt nehmen...Yokohama-Skylineunser Auto - klar zum VerschiffenReiners neues Auto...Blick auf Yokohama vom  Landmark-TowerSegelschulschiff, Yokohama, Hafenbunte Häuschen vor grauem BetonYokohama, Hafenim Silk-Museum, Yokohamalive, love, laugh-VW-KäferChina-Town, YokohamaTransit Tour freeTempel in Seoul, Südkoreaviele kleine BuddhasTower of Liberty Protection, IncheonUN-Aliierte im Kampf gegen NordkoreaMemorial Hall for Incheon Landing OperationFlugabwehrkanone der NordkoreanerPukeko od. Purple SwamphenStar, der weiß was gut schmecktDiwali, Lichterfest im HindutempelReiner SamariterAucklands DowntownKunst am Maori-Bogen, A.rote Blüte an kahlem BaumHowick, Historical Village, A.Howick, Historical Village, A.toller Hahn in Howick, Historical Village, A.do unto others only that they shall do to youHowick, Historical Village, A.brit. Empire-World-KarteHowick, Historical Village, A.Kuschel-SchafeOne-Tree-Hill, A.finstere Gesellen, MynasSpatz mit BrotChrischi vor LavagesteinLavabrocken im Otuataua-Stonefield, A.Otuataua-Stonefield, A.  die Mynas und der Spatz sind von unserer Terrasse aus aufgenommen worden!

“Smolesly” und andere Erlebnisse in Japan

“You know smolesly”? “No”? meine etwas zögerliche Antwort, weil ich wirklich nicht den Schimmer einer Ahnung hatte. “Smolessli”?? “Smoleslee”??? Leider halfen mir die wiederholten Smolesslies nicht weiter, ich guckte ihn ziemlich verständnislos an. Er zückte sein Smartphone (wie überall auf der Welt besitzen hier auch alle ein solches Teil –  wir nicht) und zeigte ein Bild von einem:   Sumo Ringer!!!  Lt. Reiseführer (!) wird das u verschluckt, was ich ja jetzt bestätigen kann, und er sagte immer:  Sumo Wrestling! Ich musste herzlich lachen – er sowieso!!!

Wir fuhren von der Insel Shukoku über Kobe zurück auf das “Festland” Honshu. Zwischendurch erlebten wir ein Naturphänomen: zwischen den Inseln an einer ziemlich engen Stelle bilden sich ständig Wirbel, die durch zwei gegen einander fließende Strömungen verursacht werden.  Von einem kleinen Ausflugsboot aus, das direkt in das aufgewühlte Wasser fuhr, konnten wir die Strudellöcher gut sehen und – fotografieren.

Wir sahen uns Kyoto an,  dieses Mal ohne Anhänger, damit wir größere Chancen auf einen Parkplatz bekämen. Hat auch wunderbar geklappt! Bei allen Sehenswürdigkeiten – und diese Stadt hat derer viele! – wurden wir auf Busparkplätze dirigiert. So hatten wir ausreichend Platz. Der Anhänger blieb bei einem netten Parkwächter außerhalb der Stadt, dem wir als Dankeschön einen kleinen Glücksbringer aus einem der Tempel mitbrachten. Der Parkwächter war übrigens 68 Jahre alt, sah aus wie 48 und machte einen überaus gesunden und munteren Eindruck. Wie auch die Baustellenhelfer an den Straßen. Meist Männer älteren Semesters, die freundlich lächelnd ihre Flaggen schwingen: weiß für du darfst fahren, rot für STOPP, gelb für Achtung, gleich kommt eine weiße oder rote Flagge…Haben gelesen, dass oft freiwillig im Rentenalter gearbeitet wird, zum einen, weil es zu Hause zu langweilig ist (immer Teezeremonien..) und zum anderen weil nur die staatlich Angestellten eine hohe Altersversorgung bekommen. Alle anderen freuen sich über eine Beschäftigung. Lt. Reiseführer  kann es gut geschehen, dass ein Ingenieur später an der Straße die Flagge schwingt, die er vorher in der Zeit seiner Tätigkeit selbst am PC erstellt hat.

Zurück nach Kyoto:  17 Stätten in K. wurden von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt und alle sind der Öffentlichkeit zugänglich! ( 3 Schreine, 13 Tempel und das Schloss Nijo).Besucht haben wir davon das Schloss und den Kinkakuji-Tempel (Goldene Pavillon). Letzterer wurde im 13. Jahrhundert als Villa gebaut um dann später in einen Zen-Tempel verwandelt zu werden. Die Vergoldung der beiden oberen Stockwerke entstand erst 1950, nachdem ein Novize den gesamten Tempel niederbrannte (der arme Kerl), vorher war nur das Dach vergoldet. Ein schöner Weg durch den uralten Park entlang des “Spiegelsees” führt zum Teehaus, vorbei an diversen Andenken- und Schnick-Schnack-Lädchen!

Das Nijo-Schloss (aus dem 16. Jahrhundert) war ein Symbol der Stärke und Macht des Militärs; Shogune lebten hier und empfingen  Shogune aus anderen Landesteilen, die während ihres Aufenthaltes in dieser Stadt hier wohnten. Im 19. Jh. ging das Schloss in den Besitz der kaiserlichen Familie über. Der gesamte Komplex besteht aus 23 Gebäuden; durch den “Ninomaru-Palast” ( besteht aus 33 Räumen mit 800 Tatami-Matten) führt ein Rundgang durch alle Räume (auch ehemalige Schlafzimmer, die aber für unsere westlichen Augen nicht als solche zu erkennen sind: es gab keinerlei Einrichtung, nur besondere Wandbehänge aus Seide und die Tatami-Matten) und es ist besonders beeindruckend, dass bei jedem Schritt ein Ton erzeugt wird: kann wahlweise als Quietschen oder Nachtigallengesang  empfunden werden. Das wurde gemacht, damit niemand sich unbemerkt heranschleichen konnte. Um alle Gebäude herum befindet sich eine sehr schöne Teichlandschaft mit 3 Inseln in der Mitte: Insel des ewigen Glücks, Kranich-Insel und Schildkröten-Insel.

Außerdem besuchten wir den Toji-Tempel, eine 5-stöckige Pagode, die als Wahrzeichen Kyotos gilt und mit 75m die höchste ihrer Art in Japan ist. Zahlreiche Kunstschätze des esoterischen Buddhismus aus dem 9. Jahrhundert sind hier zu bestaunen.

Kyoto besteht z.T. aus vielen alten Stadtteilen, wo noch die alten Holzhäuser zu sehen sind. Leider ist unser Auto mal wieder zu groß um durch die engen Gässchen zu fahren, deshalb konnten wir nur kurze Blicke werfen…Parken ausgeschlossen!, deshalb keine Spaziergänge.

Irgendwann zwischendurch traf uns auf einem Rastplatz Norbert aus der Slowakei. Er fährt z.Zt. mit seiner BMW durch Japan – zu Hause hat er ein Fachgeschäft für Motorradzubehör! www.norcobikes.sk für alle Motorradfreaks…hatten einen netten Plausch über bisher Erlebtes.

Dann ging die Fahrt weiter auf der gut ausgebauten 8 gen Nord-Westen in Richtung Tojinbo-Cliff in der Fukui-Präfektur. Das ist eine wunderbare Steilküstenlandschaft, angelegt mit gut begehbaren Wegen, die wir nutzten, um eine mehrstündige Wanderung zu machen. Danach verließen wir das Meer um in die japanischen Alpen zu kommen: wir befuhren die kurvenreiche und ziemlich enge Hakusan-Super-Rindo-Toll-Road durch das Ryohaku-Gebirge mit Bergen bis zu 2700m zu Orten mit historischen, reetgedeckten Häusern, die auch zum Weltkulturerbe erklärt wurden. Spaziergang durch den Ort Shirakawa-go.

Weiter ging es durch die herrlich herbstlich verfärbten Wälder und Berge zum Kamikochi-Nationalpark. Hier befinden sich die höchsten Erhebungen (mehrere 3000er), die durchaus alpinen Charakter haben und im Tal fließt ein Flüsschen an dessen Ufern Spazierwege einladen – leider nicht nur uns! Gefühlt waren eine halbe Mill. Japaner mit uns unterwegs. Alles gut organisiert! Wir parkten ca. 20km außerhalb des Parks auf einem der extra dafür angelegten Plätze, bezahlten – wie immer – eine Menge Yen, stiegen in einen Shuttle-Bus, bezahlten – wie immer – eine Menge Yen und wurden bis vor das Informationszentrum gebracht. Nach einer schönen Halbtageswanderung brachte uns der Shuttle-Bus wieder zurück. Mehrfach standen Schilder mir dem Aufdruck: bitte keine Affen füttern. Ich hätte zu gerne keine Affen gefüttert! Waren aber keine zu sehen. Es wurde uns erzählt, dass die Tiere hier in J. wirklich wild sind und den Menschen scheuen. Meine Sorge, wir würden unseren Ausgangssort nicht wiederfinden war unbegründet: ein Blick des Kartenkontrolleurs auf unsere Fahrkarte genügte und wir erfuhren, dass wir bis zur Endstation fahren mussten. Das war einfach!

Nette Begebenheit unterwegs: auf einem unserer Rastplätze mit dem obligatorischen Geschäft für Mitbringsel aller Art, ua. hübsch verpackte Kuchen und Kekse oder eingeschweißte Meerestiere, winkten mir schon beim Aussteigen 4 Frauen zu und gestikulierten, ich solle doch kommen. Sie saßen an einer heißen Schwefelquelle und badeten ihre Füße, dabei lachten sie viel und laut und gaben uns von ihren “Hakimutzi”. Das sind ähnliche Teile wie wir sie beim Chinesen als Kroepok bekommen. Hmmmm, lecker! Und das Baden unserer Füße in dem heißen Wasser war wundervoll (den Geruch sind wir von unserem Auto gewöhnt: ab und zu riecht er vermehrt nach Schwefel = Diagnose unbekannt. Badezimmer und alles was dazu gehört ist es nicht!!!).

Irgendwie scheinen wir andere Signale auszusenden: wir werden jetzt immer öfter von Japanern und sogar von einem australischen Ehepaar angesprochen, die unsere Reise “absolut amazing” finden. Brian und May Wilkinson – man beachte den Nachnamen! – haben schon per Email Kontakt zu uns aufgenommen und uns für 2014 nach Sydney eingeladen. Sie hätten uns viel zu zeigen…Gerne!

Eines Morgens, wir machten uns gerade unser Frühstück, erklang um Punkt 9 Uhr die Melodie:  sah ein Knab ein Röslein stehen. Mir war bewusst, dass dieses Liedchen auch außerhalb unserer deutschen Grenzen bekannt ist, hier hat es uns aber doch überrascht. (Herzliche Grüße an den Belcanto-Chor!). Öfter schon haben wir erlebt, dass Melodien oder Glockenspiele zu bestimmten Uhrzeiten erklingen – meistens in ländlichen Gegenden.

Schwierigkeiten gibt es immer noch bei der Abwicklung unserer Fähre nach Neuseeland. Ständig sind wir auf der Suche nach Internet, damit wir mit unserem Agenten in Kontakt treten können. Noch immer ist unklar, ob das Fahrzeug vollständig leer sein muss oder in welchem Maße wir unsere Sachen darin lassen dürfen. Außerdem ist noch nicht heraus, ob unser Auto hier in J. gründlichst gereinigt werden muss oder erst nach Ankunft in NZ. Jeder Anbieter sagt etwas Anderes. Noch sind wir auf der Suche nach der ultimativen Antwort… Hotel und Mietfahrzeug in NZ sind schon gebucht…(für die Dauer der Überfahrt. Wir fliegen.)

25.10.: neueste Meldung: haben uns für einen Schiffstransporteur entschieden. Nun ist alles klar! Auto geht am 1.11. nach NZ, kommt dort 2,5 Wochen später an. Solange müssen wir ohne unser “Heim” auskommen.

 

So, meine Lieben, und jetzt noch ein paar Fotos :

Passionsfrucht, aufgeplatztChr. bei der ArbeitStrudel durch entgegenfließ. StrömungenRolltreppe aufwärtsBrücke zwischen Kobe und ShikokuKüste von ShikokuOrt auf KobePerlenbrückedeshalb Perlenbrücke!Mini-Müllfahrzeugder Rücken schmerztNorbert (Slowakei) und seine BMWbeim Schlachter: Auszeichng. f. KobefleischAusschnitt aus Eingangstor Nijojo-Castledas Nijojo-CastleSchnitzarbeit im Nijojo-CastleTeil des Nijojo-Castles, KyotoBlick über die Nijojo-Castelanlage, KyotoToji-Tempel, Kyoto, SchildkrötenToji-Tempel, TurmToji-Tempel, Kyoto, zahmer ReiherMini-Schnitzerei im SchränkchenKyotoKinkaku (Gold. Pavillion), Rokuon-ji TempelBuddhafiguren in Stein mit GeldgabenSouvenirsGreentea wird serviertRäucherstäbchen zu Ehren Buddhas3 im KimonoBild an einem Rastplatzauf dem Weg zum Tojinbo-Cliff, Honshuam Tojinbo-Cliffam Tojinbo-Cliffam Tojinbo-CliffWeg zum Tempel am Tojinbo-Cliffbraun-weißer Schmetterlingam Tojinbo-Cliffam Tojinbo-Cliffam Tojinbo-CliffWasserfallWasserfall von oben!Gemüseverkaufsstandfröhliche Gruppe!Vorschlag fd Wulfsd. Biker !Hakusan National ParkWeltkulturerbe: Shirakawago-VillageWeltkulturerbe: Shirakawago-Villagedas Laub verfärbt sichkl. "Alpendörfchen" am Rande des Highlandsauf dem Weg zum Kamikochi-Nat. Parkdie 4 von der Quelle!Raubvogelriesen Statue (Sidhartas  Mutter?) mit Kind !

Honshu und Shikoku

5. Oktober:

Sind kreuz und quer durch (oder über?) Honshu (größte der japanischen Inseln, etwa so groß wie England. 4 größten Städte Japans auf H. : Tokio, Osaka, Kyoto und Yokohama) gefahren, die Straßen sind sehr gut und meistens breit genug Smiley, nur die Übernachtungsmöglichkeiten bereiten uns  und der japanischen Polizei nach wie vor Probleme, s.u.

In den riesigen Städten (ganz Japan hat in etwa eine Fläche wie D., davon  80% unbebaubare Bergregionen bei 140 Mill. Einwohnern) finden wir uns ganz gut zurecht, die Straßen und Ortsteile sowie Hinweistafeln sind alle auch auf englisch. Nur manchmal wissen wir nicht wo wir eigentlich hin wollen…

Ein gutes Netz von Highways bzw. Expressways  verbindet die einzelnen Städte und im Nu ist man am Ort seiner Wünsche und seine Yen los! Denn die Benutzung dieser sehr gut ausgebauten Autobahnen ist kostenpflichtig und wir haben schon so einige Scheinchen den ewig  lächelnden Kontrolleuren gereicht. Das Ziehen der “Startkarte” am Anfangspunkt ist lustig: ist man nicht schnell genug, kommt nach einer lieblichen Frauenstimme, die einem zuflötet, man möge doch die Karte aus dem Schlitz ziehen (oder so etwas in der Art), eine sehr viel herbe Männerstimme, die einen offensichtlich auffordert, doch nun endlich die Karte zu ziehen. Überhaupt wird man hier von überall angesprochen: in den Geschäften plappert irgendwie jedes Produkt, die Fußgängerampeln erzählen einem was und auf rückwärtsfahrende LKWs machen auch freundliche Frauenstimmen aufmerksam.

Meistens suchen wir uns einen “Lawson” zum Übernachten. Das sind kleine Lebensmittelgeschäfte, haben bis abends 22h geöffnet und 2-3 Parkplätze für LKWs! Denn: hier ist alles geregelt. Wenn PKW-Plätze aufgemalt sind, darf man sich als Großer nicht auf 2 Plätze stellen (schon gar nicht für ein paar Stunden). Also sucht man sich LKW-Plätze. Bisher hat auch noch niemand etwas dagegen gehabt, wenn wir dort übernachten. Kein sehr schönes Ambiente – Parkplatz halt. Aber allemal besser als unser Erlebnis auf einem Flughafenparkplatz! Dachten, wir könnten dort nächtigen  (wir steuern jeden Flughafen an, um Emails zu checken), ein wunderbar großer, freier Platz! Gegen 21h kam ein uniformierter Wächter, wir erzählten ihm von unserem Plan, er nickte nach einer Weile  und verschwand wieder. 2 Stunden später, wir lagen längst im Bett, kam ein Büroangestellter des Flughafens, redete und lachte, lachte und wiegte den Kopf, fragte und lachte, lachte und lachte – bis die Polizei kam. Die lachte auch und entschuldigte sich…um uns dann schlussendlich nach 2 Stunden (!!!) beizubringen, dass es auf keinen Fall möglich sei, hier auf diesem Gelände zu übernachten!  Nun ist es aber in Japan ab 18h stockdunkel und unser Anhänger hat seit den Unregelmäßigkeiten der Fahrbahnen in der Mongolei und Russland kein funktionierendes Licht mehr (haben an verschiedenen Stellen versucht ihn reparieren zu lassen. Man kennt hier kaum  Anhänger und somit auch nicht die Elektrik!) . Das versuchte Reiner (im Schafanzug!) allen Beteiligten klar zu machen, mit dem Erfolg, dass ein rotlichtblinkendes Polizeifahrzeug vor uns und ein anderes hinter uns her fuhr und uns sicher auf einen anderen Übernachtungsplatz geleitete.

Ein anderes Mal wurden wir von einem sehr diensteifrigen Polizisten angehalten, der auf unser deutsches Nummernschild aufmerksam wurde und nun glaubte, dass dieses nicht zulässig sei in Japan. All unsere Papiere und freundlichen Mienen nutzten nichts. Er holte aus seiner Umhängetasche einen 3×4 cm großen Block und einen Bleistift in IKEA-Größe heraus und fing an, sämtliche Schriftstücke zu unserem Fahrzeug abzumalen. Auch ein Telefongespräch mit seinem Vorgesetzten, der Reiner versicherte, dass alles in Ordnung sei, nutzte nichts, es wurde weiter gemalt. Nach über einer Stunde packte er dann seine Zeichenutensilien zusammen und verabschiedete sich, nicht ohne sich vorher 25x entschuldigt und verbeugt zu haben. Den Bericht hätten wir gern gesehen!

9. Okt.

Die meisten Japaner sind zurückhaltend. Zeigen wenig Interesse (es gibt hier auch Wohnmobile!) und kommen nicht auf uns zu. Heute auf einem Flughafengelände ein anderes Erlebnis: Reiner checkt Emails (wir haben unseren Aufenthalt hier um 2-3 Wochen verlängert; 1. weil das Land sehr viel Interessantes zu bieten hat und wir gern noch ein wenig sehen würden und 2. weil die Formalitäten für die Verschiffung noch immer nicht klar sind. Deshalb müssen wir ständig ins Internet) und ich bereite im Wagen unseren Mittagssalat zu (mir schreibt sowieso niemand Trauriges Smiley) als ein Taxifahrer ziemlich neugierig um das Fahrzeug schleicht. Wir kommen ins Gespräch (!, sein Sohn wohnt seit Jahren in Los Angeles, daher kann er etwas englisch) und im Nu stehen 5 andere Fahrer in und um unser Womo herum. Völlig aus dem Häuschen über diese Tour! Und voller Bewunderung für unser rollendes Heim. Viele Fragen, viele AAAHHHs und OOHHHs, hai-hais, und zu guter Letzt hab ich einen Freund gefunden! Zuerst bringt er mir ein kaltes Getränk (obwohl ich vorher dankend abgelehnt habe), dann einen Prospekt in englischer Sprache über diese reizvolle Gegend hier und zum Schluss  4 japanische Brötchen (gefüllt mit Marmelade).  Sein Winken und zahnloses Lachen begleitet uns noch ein Stück…

Haben uns etwas Besonderes geleistet: Fleisch vom Kobe-Rind. Wenn wir richtig informiert sind (in unserem Reiseführer steht leider nichts darüber) werden diese Tiere besonders liebevoll versorgt – keine Ahnung wie – und sind deshalb sündhaft teuer. Aber es war die Ausgabe wert! Sooooo lecker!!! Wir haben die dünnen Scheiben roh genossen (uns geht es immer noch gut!) und werden uns ganz sicher noch einmal diesem Schmaus hingeben! Für die Gourmets oder euch: http://de.wikipedia.org/wiki/Kobe-Rind

Haben uns gestern und heute in Bando das “German House” und das Ehrenmal für hier in japanischen Lagern verstorbene deutsche Kriegsgefangene angesehen. Das Museum ist erst 20 Jahre alt (es gab schon früher ein sehr viel kleineres Haus, das aber lange nicht mehr alle Exponate aufnehmen konnte) und beherbergt Anschauungsmaterial über das Lagerleben von ca. 1000 Männer aus Tsiengtau –China (insgesamt wurden ca. 4500 deutsche Männer von der japanischen Armee in Gefangenschaft genommen und auf über 20 Lager verteilt). Interessant ist es, weil der japanische Kommandeur hier wohl sehr human mit den Gefangenen umgegangen ist und ihnen viele Freiheiten gelassen hat. So konnte ein Orchester entstehen und zu den Konzerten wurde auch die Dorfbevölkerung eingeladen, die Männer konnten sich in der Landwirtschaft betätigen oder eigenen Geschäften nachgehen. Es entstanden viele Freundschaften außerhalb des Zaunes mit den hiesigen Dorfbewohnern und einige der Männer sind nach der Entlassung hier in Japan geblieben. Heute ist Lüneburg Partnerstadt von Naruto, hat dem Museum “Deutsches Haus” eine künstlerisch buntbemalte Salzsau gestiftet und es existiert wohl ein reger Austausch.

Was sonst noch passierte:

große Augen haben wir gemacht, als wir  unser Brot mit Eierstich belegen wollten. Sah aus wie Schmierkäse! Gibt übrigens kaum Käse hier, wir finden immer nur Scheibletten…

Reiner kann das auch: statt Bier hat er Brause-Whisky-Gemisch gekauft. Hmmm, auch lecker Trauriges Smiley

Mussten im Dunkeln durch eine Millionenstadt (Nagoya), haben auch die richtige Straße erwischt – sind nur leider in die falsche Richtung gefahren! Haben wir erst am nächsten Morgen gemerkt.

Teeplantagen werden mit Ventilatoren belüftet??? Haben wir überall in Nord-Honshu gesehen.

So, einen lieben Gruß nach Hause  (ist der Text jetzt zu lang? Patrick erwähnte neulich so was?) und wie immer noch ein paar Fotos:

 

Fuji mit WolkenkranzFuji, morgens um 5.20hZeltplatz für 7000 Yen/Nacht (:130)Übernachtung in der Nähe von Makinoharain der Nähe von MakinoharaTsunami WarntafelAKW direkt am Pazifik , 200km südl. v. TokioReiner vor unruhiger Seeelendig krepierte HühnerBlick aus dem 7. Stock des Water Gate HotelBlick auf Nagoyahübsche SpinneSchulkinder im ZooVergnügungspark Nagoyabeim Bäumebeschnibbelnim Botanischen Garten, Nagoyaordentlicher gehts nichtkandierte Raupen?alles klar??? Self-Tankstelleso trocknet die Wäsche besonders gutShrine am Lake BiwaShrine am Lake Biwa"hallo! Ich heiße Keita"gibt kalten Tee und heiße Leckereiam Lake BiwaFisch im Lake Biwaschöner FalterAusflugsboot auf Flussbeschürzte Steine ???Boote in Abendsonnegehäutete Fische zum Trocknen aufgehängtli. Yu-Suke, Mitte: Satoshikleiner roter Krebs80% Japans = bergigich auf Sanddüne bei TottoriEinkommensteuererklärung 2012Lb. Gruß an Brigitte und Heinz!!!im fast 300 J alten Ritsurin Park, Shikokuim fast 300 J alten Ritsurin Park, ShikokuKoifütterungKobe-Rindfleisch, roh, mit Graubrot!!!!gepflegter geht nichtParkplatz am Deutschen Haus, BandoSalzsau aus LüneburgGefangenenorchester, BandoPolizei freut sichnetter TaxifahrerBussard (Habicht?)

Seit Mitte September in Japan !!!

So, liebe Leute zu Hause, nun bekommt ihr einen kurzen Bericht über unsere Überfahrt und jetzigen Aufenthalt in Japan.

Wir haben uns gegenseitig verrückt gemacht: das Auto war im Zoll verschwunden und der Schlüssel an einen Zollbeamten (der wie ein Hafenarbeiter aussah…) abgegeben.  Von nun an konnten wir erst wieder nach unserer Ankunft in Japan an unser Fahrzeug, …so es denn überhaupt mitkommt! Wer weiß, was mit unserem schönen, schönen Auto geschieht? Das wird vielleicht verschleppt! Verkauft! Ausgeschlachtet! Und wir sehen es nie, nie, nie wieder! Wir hatten keinen Beleg oder Quittung oder sonst irgend etwas, das beweisen könnte, wer unser Mobil in Empfang genommen hatte. “Nicht nötig!” “Das klappt schon!” “Sie bekommen Ihr Fahrzeug in Sakaiminato wieder!” Naja, und so weiter wurden wir vertröstet (von einer aparten jungen Frau, die perfekt deutsch sprach).

3 Tage wohnten wir in Vladivostok im Hotel, jeden Tag auf der Suche (mit der Kamera) nach unserem Auto. Die ersten beiden Tage sind wir noch fündig geworden: es stand zwischen alten, rostigen Containern im Zollgebiet. Am Abreisetag war es weg! Hoffentlich verladen, dachten wir…

Die Seefahrt war ruhig, kein Wellengang zum Glück! (Hatte mich aber vorher in einer Apotheke mit Anti-Seekrankheit-Tabletten versorgt – in Zeichensprache! Muss lustig ausgesehen haben).

Wir lernten das Ehepaar Chris und Dave aus Schottland kennen, die eine 5-wöchige Zugreise von England bis Tokyo – mit den jeweiligen  nötigen Unterbrechungen unternehmen. Gemeinsam verbrachten wir den Landgang in Süd-Korea (Donghae) mit einem Shabu-Shabu-Essen in einem koreanischen Restaurant, ganz landestypisch: ohne Stühle, sondern nur mit Sitzkissen! Runter konnten wir uns ja fallen lassen! Aber das Wiederaufstehen!!! Das Essen war lecker: unserem Fondue ähnlich wurde viel Gesundes in einem Topf mit siedender Brühe kurz gegart und dann in ein aufgeweichtes Blatt aus durchsichtigem Reis (???) gewickelt. Wir dachten dabei an Glasnudelteig? !

Das Essen haben wir gut überstanden, den darauf folgenden Abend weniger: in der Bar gab es sehr wohlschmeckendes Bier in unverträglicher Menge! Und weil es so schön war zum Abschied noch für jeden einen großen Becher Reiswein. Chris und Dave  waren genauso trinkfreudig wie wir… Am nächsten Morgen kam auf meine Frage: “na, seid ihr frisch?” nur ein kurzes “NEIN”. Uns schmeckte dann auch das Bordfrühstück (koreanisch, bestehend aus Reis, Reis und Reis, einer Suppe und ein paar nicht zu erratenden Beilagen) nicht und wir begnügten uns mit einem  teuren Kaffee.

 

Unser Großer war da! Heil und ganz! Wir haben uns wie Kinder gefreut!!!

 

Die Zollabfertigung in Japan verlief ganz prima! Spätestens hier waren wir froh darüber, die gesamte Abwicklung der DBS-Agentur (die Fähre gehört auch zu dieser Schifffahrtsgesellschaft) übergeben zu haben. So hatten wir mit dem Ausfüllen der Formulare und Zollpapiere nichts zu tun – weder in Russland noch hier in Japan! Dieser Service musste natürlich entsprechend bezahlt werden!

Schon vor der Passkontrolle wurden wir angesprochen, ob wir das Ehepaar mit dem Wohnmobil seien. Freudig bejahten wir und wurden tatsächlich beinahe an die Hand genommen. Alles war perfekt  organisiert. Alle Sorge vorher unnötig! Wir mussten noch eine kleine Inspektion abwarten, mit einem Fahrer in die nächste Stadt fahren um bei dem japanischen Pendent unseres ADACs (JAF) Kopien und Übersetzungen unserer Führerscheine machen zu lassen. Und dann hieß es: sie dürfen in Japan nicht fahren. Deutschland hat irgendein Abkommen mit Japan nicht unterzeichnet, wonach wir berechtigt gewesen wären, ohne Probleme hier zu fahren. Was nun? Unser Fahrer war ein guter Dolmetscher und hat alle Hebel in Bewegung gesetzt und am Ende – nach etlichen Telefonaten mit dem Verkehrsministerium von Seiten des JAF bekamen wir dann doch die Erlaubnis! Da fielen aber Steine vom Herzen!!!

Inzwischen sind wir ein paar Tage im Land, haben uns an den Linksverkehr gewöhnt und freuen uns über die schöne Landschaft und die lochfreien Straßen.

Hier ist alles en miniature! Dummerweise auch die Parkplätze. Es gibt genügend Platz auf den Raststätten am Expresshighway, hier übernachten auch alle LKWs, nur leider haben die von Umweltschutz oder nächtlicher Ruhestörung keine Ahnung: sämtliche Motoren werden nicht abgestellt, dröhnen lautstark und verpesten unseren Schlaf. Wahrscheinlich um die Kühle der Klimaanlagen zu nutzen. Es sind nachts immerhin noch Temperaturen um die 25° und nur zu gerne würden wir alle Fenster aufreißen…

Es gibt Campingplätze – irgendwo. Sagt das Internet. Aber wir finden keine Karte, die uns helfen würde (englische Sprache z.B.) welche ausfindig zu machen. An den Autobahnraststätten gibt es immerhin englische Straßenkarten – manchmal. Die Raststätten sind im übrigen sehr gut ausgestattet: nicht nur diverse Fastfoodrestaurants und Toiletten sind in reichlicher Auswahl zu finden, sondern auch Lebensmittelgeschäfte und Aussichtsplattformen, da die Plätze meist an landschaftlich interessanten Punkten liegen. Wenn wir ganz großes Glück haben, befindet sich an der Raststätte eine Übersichtskarte von der jeweiligen Gegend mit Sehenswürdigkeiten und Zeltplätzen eingezeichnet – in Bildersprache!

Auf diese Weise haben wir einen CP gefunden, in Sichtweite des Fujijama! Riesige Wiese in Terrassenform, 1000 Zelte drauf, wir als einziges Womo, 1 Damen-toil. (eine!), kein Strom, kein Wasser (in der Nähe), kein Internet, nichts! Und dafür mußten wir 7000 Yen bezahlen (für 3 Nächte. geteilt durch 130). Schlitzohren, diese Japaner! Frei stehen geht mal, aber wohin mit unserer Toilette? Geht nicht in diesem ordentlichen, sauberen Land!

Das Neueste: eine freundliche junge Frau kam zu unserem Stellplatz, lächelte uns freundlich an und sagte in einem sehr guten Englisch: “sorry, ich war gestern nicht hier, das ist leider ein Irrtum, die 7000 (!) Yen sind nur für eine Nacht…” Nun mußten wir schnell entscheiden,  noch einmal 54€ zu zahlen oder abzureisen. Haben uns für das Letztere entschieden und sind jetzt wieder auf einem Autobahnrastplatz, zwischen all den LKWs, die alle ihre Motoren laufen lassen…

Und dann das Ding mit den Visa-Karten. Wir wussten schon, dass dieses hochmoderne Land ein Bargeldland ist und dass es nichts Besonderes ist, mit einer dicken Brieftasche herumzulaufen. Allerdings dachten wir, dass an den ATM-Automaten, an denen das Visa-Zeichen abgebildet ist, auch die Karte zum Einsatz kommen kann. Weit gefehlt! Weder die Karten der Com-Direct-Bank noch die unserer Hausbank sind hier anerkannt! Bleibt uns nur die ADAC-Karte. Und die auch nur in wenigen Geschäften oder Tankstellen.  Tja, die Inseln sind eben doch sehr weit weg vom Festland…

Dafür ist es aber angenehm, dass sich keiner mehr für uns interessiert. Wir sind keine Exoten mehr, die verrückt genug sind, solch eine Reise zu unternehmen. Dezentes Hinschauen, mit einem freundlichen Kopfnicken zur Kenntnis nehmen, dass wir aus D. kommen – per Auto – das ist alles an Reaktion. Dabei aber sehr freundlich, stets hilfsbereit und ewig lächelnd!!!

Wir ertappen uns schon dabei, dass wir uns ebenfalls Bücklings verabschieden und unsere hochgezogenen Mundwinkel frieren langsam  ein.

So, meine Lieben, wir haben bisher kein Internet, das ist hier leider auch etwas schwieriger als bisher (angeblich müssen wir erst einmal 2 Wochen hier im Land sein???).  Sind zu den Airports gefahren, die auf der Strecke lagen und haben kurz in der WiFi-Zone Emails gecheckt, sonst noch weiter nichts.

Was sich noch alles ereignet und wie wir es anstellen sollen, von hier wieder wegzukommen (???) berichte ich beim nächsten Mal!

Und nun noch ein paar Bilder:

Großes Aufräumen in VladivostokTranssib-Endstation in Vladivostokam Fähranleger in VladivostokDBS-Fähre, Vladivostok - Donghae - JapanAmurski-Hotel in VladivostokBlick aus unserem Hotel Amurski, Vladivostokfreundliche Fischverkäufer, VladivostokWarteschlange am Busbahnhof, VladivostokMini-Hund wird verkleidetAbschied von VladivostokAbschied von Vladivostokunsere KabineRouteShabu Shabu wird erklärtSüd-Korea, mit Chris und DaveHafeneinfahrt, Sakaiminato, Japan1. Essen in JapanKunst am Meer, JapanKüstenlandschaft bei Tottori, Japanaufgewühlte See auf dem Weg nach Tottori, J.im Hafenbecken ruhig, draußen meterhochReisgroßer schwarzer Faltervor und nach der Ernte: ReisTempeleingangTempelinneresGruselfiguren, geschnitzthihi, der versteht uns nicht...Panorama von KyotoHäusermeer

1.großes Etappenziel erreicht: Vladivostok

 

Wir sind am Strand des Pazifiks! Mit etwas Fantasie können wir uns am Horizont Japan vorstellen…

 

Nach vielen, vielen Tagen und Kilometern (insgesamt jetzt mehr als 23000! Gruß an Peter!!!) haben wir unser erstes Etappenziel erreicht.

Die Reise ging von Irkutsk auf zum Teil guten Straßen gen Osten; über Ulan Ude (grr! Kamera-klau-Ort), Cita, Blagovescensk, Chabarovsk nach Vladivostok. Bis auf die letzten 800 km Dauersonnenschein! Wir erlaubten uns morgens spät aus den Federn zu kommen weil uns sonst die Morgensonne zu sehr geblendet hätte! Deshalb hatten wir auch keine Ahnung von dem Hochwasser am Amur hier auf russischer Seite und noch schlimmer wohl in China (wegen der Sonne!!!).

Über Cita gibt es nicht viel zu erzählen.. Wir haben uns nicht lange in der Stadt aufgehalten, jedenfalls nicht freiwillig: unser Navi kennt zwar die Städtenamen und findet irgendwann auch eine Route von A nach B, aber Straßennamen sind nicht digitalisiert, so dass wir Mühe hatten aus einem Gewirr von Gassen und Prachtalleen heraus zu finden. Einkaufen, übernachten und weiter…

Blagovescensk ist eine hübsche, kleine Stadt direkt am Amur, die in früheren Jahren, vor dem Bau der Transsib, eine wichtige Rolle in der russisch-chinesischen Handelsbeziehung spielte (Amurschifffahrt!). Nach dem Bau der Eisenbahn verlor B. allerdings an Bedeutung. Heute lebt es hauptsächlich von mehr als 30 Casinos, die  eifrig von den Chinesen besucht oder gar betrieben werden. In China ist das Glückspiel verboten! Langsam entwickelt sich der “kleine Grenzverkehr” mit der gegenüberliegenden Stadt Heihe, die sehr gut von der Promenade aus über den gewaltigen Amur zu sehen ist. Aber ganz entspannt ist die Situation zwischen Chinesen und Russen noch  nicht!  Noch immer wirkt eine Strafaktion im Juli 1900 nach, wonach ca. 5000 Chinesen, die in B. sesshaft waren, aus Angst vor der gelben Übermacht von den Russen über den Amur getrieben wurden und dabei entweder ertrunken oder erschossen worden sind. Auch heute – so unser Eindruck – ist man nicht sonderlich erbaut über die große Anzahl der chinesischen Bevölkerung.

Ab Blagovescensk allerdings wurde die Straße zunehmend schlechter befahrbar, es wird an allen Ecken gebaut und für etliche Kilometer (25 und mehr) wird der Verkehr auf Umwege umgeleitet. Diese “Umfahrungen” waren z.T. sehr schwierig für uns, besonders nach den langen Regengüssen in dieser Gegend! Reiner war während dieser Zeit extrem angespannt und freute sich auf das abendliche Entspannungsgetränk…(ich wäre die Strecken gar nicht gefahren!). Tagesdurchschnitt: 200 km! Ich muss aber dazusagen, dass wir wirklich vorsichtig gefahren sind. Die Einheimischen haben uns in rasantem Tempo überholt, was unserer Frontscheibe nicht gut bekommen ist: kleines Loch durch Steinschlag!

Es steht geschrieben und wurde uns mittlerweile auch  erzählt, dass der russische Präsident Putin höchst persönlich diese Strecke 3 Tage lang in einem knall gelben Lada abgefahren sein soll – zur Demonstration, wie sehr Russland doch mit dem letzten Zipfel im Osten verbunden ist! Naja, wahrscheinlich hat man ihn zwischendurch am Hubschrauberhaken durch die Luft transportiert…

Ungefähr ab hier gesellte sich eine neue Mitreisende zu uns: Viola. Viola darf bei keiner Brotmahlzeit fehlen und wird –  im Gegensatz zu mir –  von Ma(h)l zu Ma(h)l weniger! Unser Schmierkäse mit Schinkengeschmack: köstlich!

Apropos Schmierkäse: ich bin echte Anwärterin auf einen Eintrag im Guinnessbuch der Rekorde in drei Disziplinen: Dauersitzen, ungesundes Essen essen und wenig Bewegung! Vorsatz für den neuen Kontinent: das muss anders werden!!!

Die nächste Stadt auf unserer Reiseroute war Chabarovsk: unser absoluter Favorit! Auch am Amur gelegen hat sie sich im Laufe der Jahre fein herausgeputzt, viele der alten Häuser restauriert, schöne Parks angelegt, Straßencafés und nette Hotels locken die Gäste, die auch in Scharen kommen! Wie wir von einem Einheimischen, der in Deutschland studierte und promovierte, erfuhren, bekam die Stadt inzwischen 3 X den Titel: schönste Stadt Russlands! Und das können wir sofort glauben. Hier haben wir uns sehr wohlgefühlt – wie zu Hause. Und ein leckeres Eis gibt es: Pistazien mit echten Nüssen, hmmm.

Weiter wurde gefahren, gefahren, gefahren. Keine Dörfer mehr zu sehen. Die liegen alle weiter im Landesinneren, an der ehemaligen Hauptstraße! Die neue wird einige Kilometer nördlich der alten Trasse gebaut. So gab es als Abwechslung nur die Krähen oder wolfsähnliche Hunde. Immer auf der Suche nach LKW-Schlafplätzen haben wir manchmal schon um 17 Uhr angehalten, weil wir nicht sicher sein konnten, dass in absehbarer Zeit ein zweiter Platz kommen würde…

In Vladivostok angekommen wollten wir in einem guten Hotel (Motor Inn), das uns in unserem Reiseführer entsprechend beschrieben worden ist, einen Stellplatz für die hier verbleibenden Tage –  bis zur Abfahrt nach Japan – erhalten. Leider konnten wir nicht mit hohem Besuch konkurrieren: Herr Putin persönlich erschien hier in V. für ein paar Tage in eben diesem Hotel! Auf meine Frage an einen der Sicherheitsbeamten, ob die Möglichkeit bestünde, den russ. Präsidenten zu Gesicht zu bekommen, kam die Antwort: “sure NOT”.  Schade, das wär doch noch ein Highlight gewesen! So aber durften wir nicht einmal auf dem gleichen Parkplatz parken…(von wegen alle sind gleich!)

Vladivostok, Stützpunkt der russ. Marineflotte heißt übersetzt etwa: Beherrsche-den–Osten und war während der Sowjetzeit nicht nur für Ausländer geschlossen! Selbst Sowjetbürger benötigten Genehmigungen. Davon ist jetzt allerdings nichts mehr zu spüren. Hier endet auch die Transsib-strecke, jedenfalls die, die durch Russland führt. Haben wir in der Ukraine und Kasachstan ständig unsere “Abrwackautos” wiedergesehen, findet man hier fast ausschließlich japanische Fahrzeuge; zu erkennen an der Rechtssteuerung! Russische Fahrzeuge findet man in dieser Stadt genauso selten wie bei uns!

Die Neugier und der Appetit trieben uns in ein Kellerrestaurant, das von außen wenig einladend aussah. Ich hätte meine Nase auch nicht in den Abgang gesteckt… aber zum Glück ist Reiner nicht so empfindlich und es offenbarte sich uns ein großes ukrainisches „Pectorah“ = russische Schreibweise für Restoran! Wir waren super mutig und bestellten uns zum 1. Mal in Russland Kvas, ein Getränk aus Schwarzbrotrinde, Hefe, Zucker und Rosinen! Wenn wir gewußt hätten wie lecker das schmeckt, wären wir schon viel früher Fan von diesem Erfrischungsgetränk geworden. Ein Gruß aus der Küche wurde uns auch serviert: ein in flüssige Schokolade getauchtes Stück  Speck. Sehr gewöhnungsbedürftig!

Die Stadt liegt auf unendlich vielen Hügeln, ständig gehts bergauf oder bergab (unsere Kupplung hat gelitten und fing an zu qualmen!). Viele Buchten oder Kanäle wurden mit neuen modernen Brücken überbaut und es gibt eine Menge Sehenswürdigkeiten, z.B. das Haus der Familie Brynner (Yul) oder das Kaufhaus Kunst & Albers, dass als steinernes Zeitzeugnis der Hamburger Kaufmannleute noch heute als Geschäft dient. Wir haben hier noch viel zu entdecken!

Während eines Spazierganges am „Goldenen Horn“, einem Teil des  Vladivostoker Hafens, bekamen wir einen kleinen Vorgeschmack auf Japan: eine russische Studentengruppe führte eine Kimono-Ankleide-Zeremonie vor! Das war interessant, wußte gar nicht, dass die armen Japanerinnen früher 9 Lagen (!) tragen mußten.

Jetzt haben wir ein Plätzchen auf einem “Campingplatz” direkt am Pazifik (ca. 20km von Vladivostok entfernt) gefunden. Aus unserem Esszimmerfenster sehen wir auf das in der Sonne glitzernde Wasser. Am Wochenende waren noch viele Strandurlauber aus der nahen Stadt hier zum Baden, jetzt ist es total ruhig und wir sind ganz alleine auf unserem Platz. Es stehen hier etliche Hütten bereit zur Vermietung. Das ist die russische Art zu campen. Man bringt sich alles für ein üppiges Mahl mit (oder auch mehrere), bezieht eine dieser Hütten, die es in verschiedenen Ausstattungen gibt (unsere hier auf diesem Platz sind aus der Sowjetzeit und haben auch seit dem keine neue Farbe mehr gesehen) und dann wird gefeiert! Lautstark! Es heißt, man trinkt nicht zum Essen sondern es wird gegessen beim Trinken! Kleiner Unterschied! Es stört auch niemanden (?), wenn aus allen Himmelsrichtungen unterschiedlichste Musik erdröhnt! Alle sind lustig und genießen die freie Zeit. Unsere Nachbarn kamen mit einem großen Stück Fleisch auf einer Plastikgabel und einem Wasserglas mit japanischem Whisky zur Begrüßung.  Uns gefällt, dass sich die Familien und Freunde zu solchen fröhlichen Runden treffen! Mehr als einmal haben wir gesagt, dass wir das (ua.) gerne mit nach Deutschland nehmen würden!

Nun haben wir ein paar Tage Zeit. Unsere Verschiffung nach Japan ist am 11.9.. Wie es danach weitergeht, wissen wir bis heute noch nicht. Wir möchten so schnell wie möglich nach Australien, unser Spediteur hat uns aber im Vorfeld nicht darauf hingewiesen, dass seine Linie nur jeden 2. Monat nach A. fährt. Nun sind wir auf der Suche einer Transportmöglichkeit Ende September.

So, liebe Leute, das war’s aus Europa/Asien. Naja, Japan kommt noch und ca. 1 Stunde Süd-Korea!

Schön war’s bis hier! Und mit euch allen hat das Reisen noch einmal so viel Freude gemacht!

Wann wir uns wieder hier im Blog melden? Keine Ahnung! Aber irgendwann ganz sicher…

Tanz auf der Straße in Irkutskmobile Bar mit Kunstrasendankeschön! Vielen Dank!Wahrzeichen der Burjaten: Sib. Tiger mit ZobelKreuzkirche, IrkutskStraßenzug in IrkutskIchch Frrreund Gerrrmannijaach, wie herzig...Eines der Theater in IrkutskAbendstimmung an der UferpromenadeHonigverkauf Irkutsk, MarkthalleLeckere Fototapete...Kazaner Kapelle u. Erlöserturmhistorischer Eisbrecher "Angara"7m hoher SprungturmIrkutskIrkutskSpatzenfütterungEingang Hauptpost, IrkutskTeil des Bahnhofs, IrkutskKirchenwagen,  IrkutskEva und Stefan aus Schwabachso weit noch bis VladivostokBaikalzuflußReste eines alten Bootes unter Wassermit Tele von Brücke ins Wasser!unser "Mini" zwischen den GigantenWanze oder Käfer?hübscher Käferschicker blauer Käferweite Landschaftkleiner unbekannter Vogeltolle Gegendneugierige Ferkelmein Mittagsknäcke...Stelz- oder Löfflervogel?kleine Holzkirche unterwegsStalin?rote Fetthenne als "Unkraut"FuhrwerkKapelle zu Ehren der BauarbeiterBlick vom KapellenbergTankwartlehrpiepseWahnsinnsmond!erste ReifenpanneMoor und Mückenkleiner Bulle an unserer TürLiebespaarbizarre WolkenVasiliy und Natalya mit FreundBlagovescensk, Blick auf China

gepanzertes Kriegsschiff in BlagovescenskBlick über Amur nach ChinaPromenade Blagovescensk, Blick auf Chinaniedliche Balkondächer, BlagovescenskSoldatenstandbild in BlagovescenskReitpony wird gehübschtbekannter Werbeträgerlehmig schmierige Straße, ca. 20kmKuschelkuhtotal verfilztInter-Hotel , ChabarovskKanonen aus dem 19. Jahrh., Chabarovsk2-farbiger Amur, ChabarovskNikolaj Murav'(j)ev Amurskij-Statue, ChabarovskKonzertmuschel,  ChabarovskEis wird nach Gewicht berechnetGottesmutter-Entschlafens-Kathedrale, ChabarovskVerklärungskathedrale, ChabarovskCabaret Harley-Davidson, Saloondenkmalgeschütztes Haus, ChabarovskTaubenfüttern im ParkKlönschnack im Parkwow!!ChabarovskChabarovskPanzersammlung, Chabarovskverstorbene Musiker?Blick aus 10. Stock, ChabarovskBlick aus 10. Stock, ChabarovskBlick aus 10. Stock, ChabarovskBlick aus 10. Stock, ChabarovskBlick aus 10. Stock, ChabarovskHotelhalle, unsere Internet-Ecke, ChabarovskGottesmutter-Entschlafens-Kath., ChabarovskMenschen vor der KircheMädchen aus einem Kinderheimgratis Essensausgabe vor der KircheLok-Denkmal, EisenbahnausbesserungswerkKartoffelbäuerinGemüseverkäuferinTeermaschinenichts für schwache NervenMega-XXL-SpinneBlick durch Brückenpfeiler, Vladivostok3-Master am "Goldenen Horn"am Vladivostoker Hafenwunderschönes Tor in Vladivostokerinnert an die Opfer der SeekriegeMuseums-U-Bootschicke Yacht, VladivostokSchrägseilbrücke, 1388m, 64m hochHochzeits "Hummer"bunte Kräne am Goldenen Hornklasse bemaltes Haus! VladivostokVladivostok auf HügelnKimono-Vorführung9-lagiger Kimono!ul. Svetlanskaja, Vladivostokganz deutschganz deutschSpeck im Schokoladenmantel :-(farbenfroh! Treppe in VladivostokVorort am PazifikVorort am PazifikMuschelsuchen an der PazifikküsteKwas am Kiosk, nicht leckerPolicija Rossiineue Schrägseilbrücke, Vladivostokverstecktes Nurdachhaus für 3 Mietpart.Küste bei VladivostokReiner beim "Abstieg"Aussteiger auf russisch!Aussteiger auf russisch!Aussteiger auf russisch!Lenin bei AussteigerAussteiger auf russisch!STRAF = 1000 Rub.Treibholz mit toller MaserungKormoran auf FelsenFerien-Reihenbungalows